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Schwerverletzter Radfahrer ausgesetzt: Täter wird neun Monate später festgenommen

Ulm / Lesedauer: 2 min

Ein Radfahrer wird bei einem Unfall in Ulm schwer verletzt. Anstatt ihn ins Krankenhaus zu fahren, setzt der Verursacher ihn im Irgendwo aus. Jetzt gibt es in dem Fall eine Festnahme.
Veröffentlicht:22.02.2019, 16:23

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Der Fall hat in der Region für Entsetzen gesorgt: Im April 2018 wird ein Radfahrer bei einem Unfall in Ulm schwer verletzt. Unter dem Vorwand, den Verletzten ins Krankenhaus zu fahren, nimmt der Unfallverursacher den Radfahrer mit, setzt ihn aber auf einer Straße zwischen Erbach-Bach und Ringingen aus. Zeugen finden den Schwerverletzten und rufen die Polizei. Der Verursacher flüchtet.

Jetzt, knapp ein Jahr später, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit: Der mutmaßliche Fahrzeughalter konnte in Mitte Januar in Rumänien festgenommen werden.

Was war genau passiert?

Am Mittwoch, 18. April 2018, war der 30 Jahre alte Radfahrer gegen 15 Uhr vom Michelsberg in Ulm her kommend auf der Frauenstraße entlang unterwegs. Zur gleichen Zeit fährt ein Renault aus Richtung Innenstadt kommend ebenfalls auf der Frauenstraße. An der Kreuzung zur Karlstraße biegt der Renault nach links ab. Dabei übersieht der Fahrer den entgegen kommenden Radfahrer. Der blaue Kangoo und der Radler stoßen zusammen. Dabei wird der Radfahrer schwer verletzt.

Der Unfallverursacher steht laut Staatsanwaltschaft im dringenden Verdacht, anschließend den Verletzten und dessen Zweirad in seinen Pkw eingeladen und ihn anschließend auf der Straße zwischen Erbach-Bach und Ringingen ausgesetzt zu haben. Danach sei der Unfallverursacher geflüchtet.

Zeugen merken sich das Kennzeichen

Weil sich ein Zeuge an der Unfallstelle einen Teil des Kennzeichens ablesen konnte und es der Polizei mitteilte, hatten die Ermittler eine erste heiße Spur. Sie machten auch den Mann, der den Unfall verursacht haben soll, ausfindig.

Das Amtsgericht Ulm erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm einen Haftbefehl gegen den 37-jährigen Pkw-Halter. Doch, wie die Polizei bei mehreren Nachfragen der „Schwäbischen Zeitung“ immer wieder mitteilte, hatte sich der Fahrzeughalter zwischenzeitlich ins Ausland abgesetzt. Er war an der gemeldeten Adresse nicht mehr anzutreffen.

Doch dann, neun Monate später, der Ermittlungserfolg: Über einen internationale Fahndung konnte der Beschuldigte Mitte Januar in Rumänien festgenommen werden. Er befindet sich mittlerweile nach der erfolgten Auslieferung in Untersuchungshaft in einer deutschen Justizvollzugsanstalt.