StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauUlmRichter: „So einen Prozess gab es in Neu-Ulm noch nie“

Schöffengericht

Richter: „So einen Prozess gab es in Neu-Ulm noch nie“

Ulm / Lesedauer: 1 min

Zwischen Juni 2016 und September 2017 soll ein 38 Jahre alter Uler mehrmals Kokain gekauft und später wieder verkauft haben. Was den Prozess so schwierig macht.
Veröffentlicht:14.03.2019, 19:48

Artikel teilen:

So einen Prozess hat auch der langjährige Amtsgerichtsdirektor Thomas Mayer noch nicht verhandelt: Stück für Stück müssen in dem Gerichtsverfahren vor dem Neu-Ulmer Schöffengericht um Kokain-Handel nun Stück für Stück Hunderte Seiten der Handyüberwachungs-Daten besprochen werden – und damit jede SMS und jedes Telefonat einzeln verlesen werden.

Denn es gibt keine Zeugen und der 38-Jähriger aus Ulm, der zwischen Juni 2016 und September 2017 mehrmals Kokain gekauft haben, um es später an weitere Abnehmer zu veräußern, schweigt weiterhin beharrlich. „Einen Prozess in der Art gab es Amtsgericht Neu-Ulm noch nie“, sagte Mayer als vorsitzender Richter am Donnerstag.

Wie berichtet, soll der Angeklagte mit seinem Käufer – dieser wurde wegen europaweiter Rauschgifttransporte vom Landgericht Memmingen zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt – per Handy kommuniziert haben. Die Telefone waren aber auf nicht existente Personen angemeldet. In der nächsten Sitzung soll es einen Stimmenvergleich der aufgenommenen Telefongespräche geben.