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Schwörwochenende

Warum es nur ein Schwör-Konzert auf dem Münsterplatz gibt

Ulm / Lesedauer: 3 min

Warum es heuer nur einen Auftritt auf dem Münsterplatz rund um Ulms Nationalfeiertag geben wird
Veröffentlicht:19.07.2018, 19:29

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Aus zwei mach eins: Lediglich Dieter-Thomas Kuhn wird am Schwörwochenende (Open-Air-Konzert, Sonntag, 20.15 Uhr) auf dem Münsterplatz auftreten. Dabei hatte der Ulmer Stadtrat nicht zuletzt auf die Initiative von Konzertmanager Carlheinz Gern vor zwei Jahren den Weg für ein zusätzliches Konzert am Freitagabend geebnet, um das Risiko der Produktionskosten auf zwei Tage zu verteilen. Doch das scheint gar nicht so einfach. „Wenn man keinen weiteren Act verpflichten kann, bleibt keine Wahl“, sagt Gern. Das Schwörwochenende sei nun mal nicht verlegbar, was die Arbeit eines Konzertveranstalters erschwere.

Gerne hätte Gern Italo-Blues-Star Zucchero oder Discjockey Robin Schulz verpflichtet. Doch bei beiden passte der Freitag wie berichtet nicht in den Tourplan. Und gegen den Donnerstag sprachen sich die Stadtverwaltung sowie die Münster-Kirchengemeinde aus.

Weltstar war an der Angel

Einen echten Weltstar, der sogar am Freitag Zeit gehabt hätte, hatte Gern an der Angel. Doch letztlich fehlte der Mut: Mit dem Briten Sting habe der Chef des Radiosenders Donau3FM konkrete Gespräche geführt. Doch die Produktion von Gordon Matthew Thomas Sumner, alias Sting, wäre sehr teuer gewesen und das Risiko zu groß.

Gern ist ein gebranntes Kind: Wie der Radiomann offen bekennt, habe er etwa mit Bryan Adams, der im vergangenen Jahr im Neu-Ulmer Wiley auftat, viel Geld verloren. Und auch ein anderer Weltstar aus Kanada brachte nur Verluste: Als Neil Young 2014 auf dem Münsterplatz auftrat kamen 5500 Leute. Enttäuschend für eine Ikone wie Young. Bei Schlager-Party-Spezialist Dieter Thomas Kuhn erwartet Gern hingegen 6000 Besucher. „Der ist eine sichere Bank.“ Denn er sei sehr zugkräftig und verlange freilich weniger Gage als Künstler der Liga Sting oder Young. „Ich muss ja auch schauen, dass noch was für die Rente bleibt“, sagt Gern.

Auch Radio 7 mit schlechten Erfahrungen

Auch Radio 7, der andere Ulmer Radiosender, der im jährlichen Wechsel mit Donau3FM die Schwörkonzerte veranstaltet, machte mit der neuen Freitagsregelung keine guten Erfahrungen. „Wir waren nie dafür“, sagt Marketingleiter Markus Horn. Während der Auftritt der Scorpions am Sonntag 10 000 Menschen lockte, verloren sich bei Philipp Poisel 3500 Fans auf dem Münsterplatz.

Nach dem Schwörwochenende werden sich die Stadtverwaltung und die zwei Radiosender zusammensetzen und diskutieren, wie es in Zukunft weiter geht. Gern ist für eine grundsätzliche Flexibilität. Die Priorität habe zwar das Konzert am Schwörsonntag. Doch wenn sich am Freitag die Chance ergebe, einen großen Namen zu verpflichten solle das möglich sein. Einen solchen, so Horn, habe Radio 7 bereits für den Schwörsonntag 2019 im Auge. Der Namen werde noch nicht verraten.