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Mehr Fernzüge sollen in Ulm starten

Ulm / Lesedauer: 2 min

Die Bahn sieht „Stuttgart 21“ als wesentliche Voraussetzung für den geplanten Deutschland-Takt.
Veröffentlicht:16.07.2019, 17:38

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Stuttgart 21 und die Neubaustrecke nach Ulm seien wesentliche Voraussetzungen für den geplanten Deutschland-Takt. Das teilte die Bahn jetzt mit und tritt damit anderslautenden Behauptungen entgegen.

Mit jenem Deutschland-Takt, bei dem Züge von 2030 an in regelmäßigen Abständen vernetzt fahren, will die Bundesregierung auch aus Klimaschutzgründen deutlich mehr Menschen auf die Schiene bringen. Auf den wichtigsten Strecken zwischen Großstädten soll alle 30 Minuten eine Verbindung entstehen.

Der Plan zeige, berichtete der SWR, dass der Tiefbahnhof den sogenannten integralen Taktverkehr nach Schweizer Vorbild nicht zulasse. Viele Städte seien von Stuttgart aus nicht im Halbstundentakt erreichbar, durchgehend kürzere Umsteigezeiten seien nicht realisierbar, weil die Kapazitäten im künftigen Tiefbahnhof von Stuttgart 21 nicht ausreichten: die acht Durchgangsgleise und die Zulaufstrecken seien unterdimensioniert. Das Nadelöhr Stuttgart wirke sich großräumig aus. So müssten Fahrgäste aus Mannheim in Ulm 26 Minuten warten, um Richtung Bodensee weiter fahren zu können.

Die Bahn kontert nun schriftlich: Ohne Stuttgart 21 wäre der geplante Deutschland-Takt schlicht nicht möglich. Ein Halbstundentakt im Fernverkehr sei dabei ausdrücklich nicht auf allen, sondern nur auf ausgewählten Achsen geplant.

In Baden-Württemberg sind dies die Achsen Mannheim–Karlsruhe–Basel sowie Mannheim–Stuttgart–Ulm. Zwischen Stuttgart und Mannheim beziehungsweise Ulm sind dabei sogar mindestens dreieinhalb Fernzüge pro Stunde und Richtung vorgesehen. In einem S-Bahn-ähnlichen Hochleistungsbetrieb würden sich somit nicht nur Kapazitätsreserven weit über den geplanten Deutschland-Takt hinaus ergeben.

Die Fahrzeit von Ulm nach Frankfurt verkürzt sich laut Bahn künftig von 2,19 Stunden auf 1,49 Stunden. Nach Mannheim dauert es künftig nur noch 1,12 Stunden (statt 1,39 Stunden) und Heilbronn ist in 1,21 Stunden (statt 1,52 Stunden) zu erreichen. Nach Stuttgart dauert die Reise künftig nur 31 Minuten (ICE) oder 40 Minuten im Regio.

Der Bahnhof mit einem Kostenrahmen von 8,2 Milliarden Euro soll nach diversen Kostensteigerungen und zeitlichen Verschiebungen 2025 fertig sein.