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Mann will übers Internet viel Geld machen – aber verliert Hunderttausende Euro an Betrüger

Ulm / Lesedauer: 3 min

Ein Mann aus dem Alb-Donau-Kreis bekommt einen Tipp, wo sich lukrativ Geld anlegen lässt. Über das Internet nimmt er Kontakt auf. Jetzt ermittelt die Polizei.
Veröffentlicht:05.12.2019, 21:29

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Betrüger haben einen Geschäftsmann aus dem Alb-Donau-Kreis um Hunderttausende Euro gebracht. Über seinen Anwalt hat dieser sich jetzt an die Polizei gewandt. Die Ulmer Kriminalpolizei ermittelt jetzt, um herauszufinden, wer die Betrüger sind – und gibt Tipps.

Demnach hatte der 48-Jährige Anfang des Jahres einen Tipp bekommen, wo sich lukrativ Geld anlegen lasse. Er nahm über das Internet Kontakt mit dem Anbieter auf.

Ende Mai leistete er eine erste Anzahlung von wenigen Tausend Euro. Vereinbart war zu dieser Zeit bereits ein Anlagebetrag von wenigen Hunderttausend Euro.

Geschäftsmann verfolgt steigenden Wert im Internet

Auf dem vereinbarten Betrag beharrte der Anbieter auch. Über das Internet konnte der 48-Jährige den angeblich steigenden Wert seines Depots verfolgen.

Schon kurz darauf hatte sich der Depotwert angeblich um mehrere Zehntausend Euro erhöht, berichtet die Polizei. „Ein unglaublicher Gewinn“, heißt es weiter. Das Opfer habe sich daraufhin später überreden lassen, die Einlagesumme zu erhöhen.

Als bei dem Geschäftsmann aber Zweifel aufkamen, wurde ihm „als Zeichen der Seriosität“ ein Betrag von wenigen Tausend Euro vom angeblichen Gewinn ausbezahlt.

Genaue Summe teilt die Polizei nicht mit

Erneut erhöhte der 48-Jährige den Anlagebetrag um ein Vielfaches dieser Auszahlung. Um wie viel genau, teilt die Polizei nicht mit. Die Anbieter einigten sich mit dem Geschäftsmann auf einen Auszahlungsplan, den die Unbekannten jedoch nie einhielten.

Seither hat der 48-Jährige keinen Cent mehr gesehen. Anwalt und Polizei sind sich einig, dass die Hunderttausende Euro in den Händen von Betrügern sind. Die Anbieter aber melden sich regelmäßig, um den Geschäftsmann zu weiteren Zahlungen zu überreden. Die Kriminalpolizei ermittelt um herauszufinden, wer die Betrüger sind.

Die Polizei warnt: Bei Geldgeschäften ist Vorsicht geboten. Auch bei der Suche nach einer lukrativen Geldanlage gilt es, die Seriosität der Anbieter und insbesondere ihre Angebote zu prüfen.

Traumhafte Renditen können laut Polizei ein Warnsignal sein: Wer auf der Suche nach einer lukrativen Kapitalanlage ist, sollte sich nicht von Gier leiten lassen und gerade bei der Aussicht auf angeblich hohe Gewinne vorsichtig sein.

Betrüger wollen an das Geld leichtgläubiger Anleger

Denn dahinter können Anlagebetrüger stecken, die mit dem Versprechen auf traumhafte Gewinne, beispielsweise hohe Zinsen, an das Geld leichtgläubiger Anleger wollen.

Dabei kommt ihnen die für Laien oft undurchsichtige Komplexität der angebotenen Finanzprodukte entgegen, aber auch die angesichts traumhafter Renditen fehlende Vorsicht potenzieller Anleger.

Anlage-Risiken müssen benannt werden: Bankmitarbeiter sowie sonstige Finanzdienstleister (zum Beispiel Vermögensberater oder -vermittler) sind dazu verpflichtet, die Risiken ihrer angebotenen Anlageprodukte in der Kundenberatung ausdrücklich zu nennen. Zudem müssen sie die Inhalte der Anlageberatung in einem Protokoll festhalten und ihren Kunden vor Abschluss eines Vertrags aushändigen.

Zu Beratung und Dokumentation gehören insbesondere:

  • die Angaben und Wünsche des Kunden in Zusammenhang mit einer Kapitalanlage (konservative oder spekulative Anlagewünsche),
  • die vom Berater erteilten Empfehlungen und
  • die für die Empfehlung maßgeblichen Gründe.