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Traditionsgeschäft

Müller vergrößert Abt und schließt Schreibwaren Hutter

Ulm / Lesedauer: 2 min

Drogerieriese will das ganze Haus am Münsterplatz bespielen. Übernahme sämtlicher Kräfte wird garantiert.
Veröffentlicht:18.12.2018, 20:50

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In einem Ulmer Traditionsgeschäft stehen Veränderungen an: Hermann Hutter, der das Haushaltswarengeschäft Abt im vergangenen Jahr an den Ulmer Drogeriemarkt-Konzern Müller verkaufte, zieht sich jetzt komplett aus dem Gebäude zurück. Wie Hutter auf Anfrage sagte, werde er seine im Haus verbliebenes Schreibwarengeschäft „Hutter – Schreiben und Schenken“ zum 8. Januar kommenden Jahres schließen. Nicht weil die Geschäfte schlecht laufen würden: Müller wolle nun das komplette Haus bespielen.

Hutter zieht sich damit gezwungenermaßen komplett aus dem Ulmer Einzelhandel zurück. Eine geeignete Fläche in der Münsterstadt habe er nicht finden können. „Doch die Arbeit geht mir nicht aus“, sagt Hutter. Sieben stationäre Geschäfte in Günzburg, Fürstenfeldbruck und Olching bleiben ihm.

Hinzu kommen Onlineshops wie bertine.de, nostalgieimkinderzimmer.de rund um Spiel- und Schreibwaren, die laut Hutter im laufenden Jahr eine Umsatzsteigerung von 60 Prozent erfuhren. Tausendsassa Hutter, der Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg sowie Vizepräsident des Handelsverband Koch- und Tischkultur ist, führt auch noch einen eigenen Spieleverlag.

Sieben Mitarbeiter beschäftigt Hutter in seinem „Shop-in-Shop“ im Abt. Mit der Firma Müller sei die Übernahme sämtlicher Kräfte vereinbart worden. Was genau Müller mit der zusätzlichen Fläche vorhat, weiß Hutter nicht. Eine Anfrage bei der Müller-Pressestelle blieb am Dienstag unbeantwortet.

Wie berichtet, wird in Ulmer Handelskreisen kräftig darüber spekuliert, was Müller mit der Immobilie in allerbester Lage am Münsterplatz vor hat. Fakt ist: Da Traditionskaufhaus residiert in einem Nachkriegsbau, der baulich nicht unbedingt der 1-A-Lage gerecht wird. Müller wird vor der Frage stehen, ob er mit einem Neubau den großen Wurf riskiert.