Polizeieinsatz
Größerer Polizeieinsatz in Ulm und Neu-Ulm: Das steckt hinter dem „Knall“
Ulm / Lesedauer: 3 min
In Neu-Ulm und Ulm ist es am Dienstagabend zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Die genauen Hintergründe des Einsatzes waren am Abend noch unklar.
Ein Sprecher des für den Einsatz zuständigen Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten sprach auf Nachfrage von Schwäbische.de lediglich von einem „Knall“, gab aber zeitnah Entwarnung. Es habe keinerlei Gefahr für die Bevölkerung bestanden.
Am Mittwochmorgen teilt das Präsidium nun mit, was hinter diesem Knall steckt, der dazu führte, dass mehrere mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten in Neu-Ulm Straßen sperrten und Autos kontrollierten.
Verbale Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen führte zum Großeinsatz
Demnach sei es zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gekommen. Daran sollen nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei mindestens vier Personen beteiligt gewesen sein. Sie trafen sich im Bereich der Streubenstraße in Neu-Ulm. Hierbei sollen auch Bedrohungen ausgesprochen worden sein.
Anschließend verließen zwei Männer im Alter von 20 und 21 Jahren mit einem Pkw die Örtlichkeit. Sie wurden nach Angaben der Polizei von einem weiteren Pkw verfolgt, in dem sich zwei Männer im Alter von 19 und 20 Jahren befanden.
Die Fahrt führte über die Ringstraße sowie die Reuttier Straße, wobei von den Fahrzeugen teilweise auch rote Ampeln überfahren wurden.
Die beiden Männer im davonfahrenden Pkw begaben sich anschließend zur Polizeiinspektion Neu-Ulm. Das zweite Fahrzeug entfernte sich anfangs unerkannt.
Männer im Auto interpretierten Knall als Schuss
Im Rahmen der ersten Mitteilung sei dann von diesem lauten Knall die Rede gewesen, den die beiden 20- und 21-jährigen Männer als Schuss auf ihr Fahrzeug interpretierten.
Daraufhin wurden mehrere Polizeistreifen zusammengezogen und im Neu-Ulmer Stadtgebiet nach dem zweiten Auto gefahndet. Auch Brücken nach Ulm wie die Gänstorbrücke wurden besetzt. Fahrzeugen wurden kontrolliert.
Polizei dementiert Gerüchte: Kein Hubschrauber im Einsatz
Gerüchte, wonach auch ein Polizeihubschrauber über den Donaustädten kreisen solle, dementierte der Polizeisprecher erneut. „Unsere Hubschrauber stehen in München am Boden“, sagte ein Sprecher bereits am Vorabend im Gespräch mit Schwäbische.de.
Dass es sich bei dem Knall um einen Schuss gehandelt habe, konnte laut Polizei anhand einer Überprüfung der Spuren und einer Befragung der Beteiligten „recht schnell“ ausgeschlossen werden. Das Geräusch sei vermutlich durch einen Schlag auf den Pkw der davonfahrenden Männer entstanden.
Wie die Polizei betont, habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Die Fahndungsmaßnahmen seien nach den ersten Ermittlungen zeitnah wieder reduziert worden.
Die Ermittlungen führten dann zum zweiten Fahrzeug und den anderen beiden bislang bekannten Personen. Nach entsprechenden Überprüfungen wurden alle Personen nach kurzer Zeit wieder entlassen.
Männer gehören laut Polizei keiner Rockergruppierung an
Wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigt, sind die an der Auseinandersetzung beteiligten Personen zum Teil polizeibekannt. Dabei soll es sich aber um keine Personen aus in Ulm und Neu-Ulm berüchtigten Rockergruppierungen oder sonstiges Clans handeln.
Keine der beteiligten Personen wurde verletzt, das Auto jedoch durch den Schlag beschädigt.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Auseinandersetzung, der geäußerten Bedrohung, die die beiden 20- und 21-Jährigen zum Davonfahren veranlasste, sowie die Überfahrt mindestens einer roten Ampel halten an.