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Handelsketten sind in Ulms City auf dem Vormarsch

Ulm / Lesedauer: 2 min

Trotz steigender „Filialisierung“ sieht die IHK die Innenstadt noch weit entfernt von einer Uniformisierung -
Veröffentlicht:10.01.2014, 17:35

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Große Handelsketten wie C&A, H&M oder Gerry Weber breiten sich in Ulm immer mehr aus. In 1A-Lagen, also der Fußgängerzone Bahnhofstraße und Hirschstraße, stieg der Filialisierungsgrad laut dem neuen „Einzelhandelskompendium“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) von 66 Prozent (2009) auf 71 Prozent. Zum Vergleich: Am Ende der Skala einer Analyse von 18 Innenstädten der Region liegt Vöhringen mit einem Filialisierungsgrad von lediglich sieben Prozent.

Der Ulmer IHK–Einzelhandelsexperte Josef Röll sieht das Interesse der großen Namen als positives Zeichen: „Das zeigt, dass Ulm ein attraktiver Standort ist.“ Ein Abzug von Filialisten würde signalisieren, dass es bergab mit einer Shopping-Meile geht. Der Filialisierungsgrad der gesamten Ulmer Innenstadt stieg um drei Punkte auf 29 Prozent.

Ulm sei damit dennoch weit von jeglicher Uniformisierung entfernt, wie sie in anderen Städten zu beobachten sei. Auch sei es für eine Stadt der Größe Ulms ungewöhnlich, dass es mehr als nur einen Abschnitt zum Bummeln und Einkaufen gebe. So würden insbesondere die Platzgasse, Herrenkellergasse und Hafengasse den Handelsplatz bereichern. Röll: „Ulm hat ein eigenes Gesicht und ist gut aufgestellt.“

Doch der Platz wird langsam eng in den besten Lagen. 100 Euro pro Quadratmeter seien als Miete in der Hirschstraße keine Seltenheit. Und die Leerstandsquote ist mit drei Prozent extrem niedrig. Insbesondere vor diesem Hintergrund trage das geplante Einkaufsquartier Sedelhöfe dazu bei, den Handelsstandort attraktiv zu halten. Und die Lage auf dem Mietmarkt zu entspannen: Wie berichtet, suchen große Anbieter wie die spanische Modefirma Zara seit Jahren vergeblich nach geeigneten Räumlichkeiten in Ulms City .

Bemerkenswert: Auf eine Passanten-Befragung der IHK, was in Ulm am meisten fehlt, antworteten 28 Prozent mit der genannten Kette Zara und fünf Prozent mit Mango. Mango eröffnet noch dieses Jahr gegenüber von Reischmann und Zara gilt als sicherer Kandidat für die Sedelhöfe. Um die Besucher Ulms noch zufriedener zu stellen, fehlen der Befragung zu Folge insbesondere weitere und möglichst kostengünstige Parkplätze sowie die US-Kaffee-Kette Starbucks.

Insgesamt gibt es in der Ulmer Innenstadt neben 592 Ladenlokalen noch 119 gastronomische Betriebe. Bezogen auf die Einwohnerzahl bedeutet das eine Gaststätte pro 1000 Einwohner. Dies macht deutlich, wie sehr Ulm auf Besucher von außerhalb ausgelegt ist. Über die Hälfte dieser Besucher kommt hauptsächlich zum „Shoppen“ nach Ulm, 24 Prozent wegen des Wochenmarkts und sechs Prozent aufgrund der Gastronomie.

Filialisten sind laut IHK-Einzelhandelskompendium alle Unternehmen mit mehr als fünf Läden in zwei verschiedenen Kommunen sowie Franchise-Betriebe. Der Filialisierungsgrad bezeichnet den Anteil der Filialisten im Verhältnis zur Anzahl aller Ladenlokale in der Innenstadt.