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Gemeinsam gegen Corona – Kliniken in Ulm, Neu-Ulm und Alb-Donau-Kreis schließen sich zusammen

Ulm / Lesedauer: 3 min

Ein regionales Netzwerk der Kliniken rund um Ulm soll helfen, Behandlungskapazitäten besser zu erfassen und zu koordinieren. Die Uniklinik koordiniert die Kooperation.
Veröffentlicht:03.04.2020, 14:01

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Die Kliniken in Ulm, im Alb-Donau-Kreis und im Landkreis Neu-Ulm haben ein regionales Netzwerk aufgebaut, um ihre vorhandenen Kapazitäten während der Coronavirus-Pandemie bestmöglich zu nutzen.

Ziel sei es nach Angaben des Universitätsklinikums Ulm, die Behandlungskapazitäten klinikübergreifend zu erfassen und zu koordinieren. Dies geschiehe mit einer Übersichtsplattform, einem sogenannten Dashboard, das täglich aktualisiert wird.

Als Klinikum der Maximalversorgung für die Region koordiniert das Universitätsklinikum Ulm die Kooperation.

An dem Projekt beteiligen sich neben der Uniklinik das Bundeswehrkrankenhaus (BWK), das Alb-Donau-Klinikum mit seinen Standorten in Blaubeuren, Ehingen und Langenau, die Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU), die Agaplesion Bethesda Klinik Ulm sowie die Kliniken der Kreisspitalstiftung Weißenhorn in Neu-Ulm und Weißenhorn.

Das soll das gemeinsame Dashboard bringen

Das Dashboard bilde eine gemeinsame Kapazitäten-Liste ab, die zeigt, in welcher Klinik zum jeweiligen Zeitpunkt wie viele Covid-19-Patienten auf den Normal- und Intensivstationen versorgt werden.

Hier könne außerdem abgelesen werden, wie viele freie Betten auf diesen Stationen für Betroffene zur Verfügung stehen. Auf diese Weise könnten Behandlungskapazitäten für Corona-Patienten optimal vorbereitet und bereitgestellt werden, heißt es.

Wir sind in unserer Region, was die Kliniken angeht, medizinisch außerordentlich gut aufgestellt.

, Landrat Alb-Donau-Kreis Heiner Scheffold

Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreises, sagte zu dieser Zusammenarbeit: „Wir sind in unserer Region, was die Kliniken angeht, medizinisch außerordentlich gut aufgestellt. Mit dem Dashboard und bei der Ausweitung der Behandlungskapazitäten denken wir regional, stimmen uns ab und ziehen für die betroffenen Menschen an einem Strang. Diese Kooperation endet nicht an der Landesgrenze.“

Um die Versorgung der Covid-19-Patienten weiter zu verbessern, werde auch den Rettungsdiensten Zugriff auf das gemeinsame Dashboard ermöglicht. Auf diese Weise hätten die Rettungsteams einen Überblick darüber, welche Klinik wie viele Kapazitäten für Patienten frei hat.

Auch Rettungsdienste sollen Zugriff auf das Dashboard haben

Diese Form der regionalen Zusammenarbeit erleichtere somit nicht nur die Arbeit der einzelnen Kliniken, sondern unterstütze auch die Arbeit der Rettungsdienste.

„Das Universitätsklinikum Ulm wie auch die umliegenden Kliniken bereiten sich seit mehreren Wochen auf die Coronavirus-Pandemie vor. In diesem Zusammenhang haben wir unsere Kapazitäten im räumlichen, personellen und apparativen Bereich angepasst und aufgestockt“, erklärt Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Ulm.

„Unser regionales Netzwerk und das gemeinsame Dashboard ermöglichen uns nun, unsere Kapazitäten bestmöglich an die Behandlungsbedarfe der an COVID-19 erkrankten Patientinnen und Patienten der Region anzupassen, ohne die weiterhin erforderliche Therapie anderer Erkrankungen dabei zu vernachlässigen“, so Kaisers.

Hervorgegangen sei die Kooperation aus den regelmäßigen Koordinationstreffen der Klinikleitungen in Ulm (Uniklinik, BWK und RKU) und im Alb-Donau-Kreis sowie der Kreisärzteschaft, der Kassenärztlichen Vereinigung und des DRK im Landratsamt Alb-Donau-Kreis.

Neben der klinikübergreifenden Übersichtsplattform der Kliniken in Ulm, im Alb-Donau-Kreis und im Landkreis Neu-Ulm seien Kliniken deutschlandweit angehalten, ihre Kapazitäten an das DIVI-Intensivregister zu melden, das von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), dem Robert-Koch-Institut und der Deutschen Krankenhausgesellschaft betrieben wird. Auf Landesebene stehen in Baden-Württemberg und Bayern ähnliche Register zur Verfügung.