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Geburtsstadt

Einstein-Museum mit Science Center

Ulm / Lesedauer: 3 min

Verein macht einen Vorschlag, wie der berühmte Ulmer gewürdigt werden soll
Veröffentlicht:30.06.2017, 17:25

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Die Stadt Ulm gedenkt Albert Einstein immer wieder in verschiedener und vielfältiger Art und Weise. Allerdings fehlt Ulm als Geburtsstadt Einsteins bisher eine öffentliche Einrichtung, die den bekanntesten Physiker aller Zeiten und berühmtesten Sohn der Stadt angemessen würdigt. So sieht das zumindest der „Verein der Freunde eines Albert-Einstein-Museums in Ulm“ und will das ändern. Gegründet wurde der Verein im September 2016 von Bürgern aus Ulm und Umgebung. Neben Nancy Hecker-Denschlag als Vorsitzende ist Joachim Ankerhold von der Universität als stellvertretender Vorsitzender mit im Vorstand.

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, eine öffentliche Einrichtung zu schaffen, die Einsteins Bedeutung für Wissenschaft und Technik im Alltag für Bürger in Form einer Erlebniswelt erfahrbar macht. Das Vorhaben mit dem Arbeitstitel „Albert Einstein Museum mit Science Center“ sieht eine Einrichtung vor, die eine umfassende, moderne, interaktive und multimediale Gesamtschau präsentiert zu Leben und Werk Albert Einsteins in Verbindung mit der Geschichte Ulms, Einsteins Theorien in aktueller Technik und die Umsetzung technischer Phänomene in Experimentierstationen im Science Center.

Ein Anfang ist mit einem Konzept gemacht. Das dreiteilige Konzept nimmt verschiedene Interessen der Besucher in den Blick: Den historisch interessierten Besucher, der sich vorrangig für das Leben und Werk Albert Einsteins und die Einordnung in einen historischen und politischen Kontext der Zeit interessiert. Den technisch interessierten Besucher, der sich für die Bedeutung von Einsteins Theorien im Alltag begeistert und den an Experimenten interessierten Besucher, der durch selbstständiges und spielerisches Experimentieren technische und physikalische Phänomene erleben möchte.

Sonderausstellungen und Wanderausstellungen zu Theorien und Erkenntnissen in aktueller Lehre und Forschung sollen die Dauerausstellung ergänzen. Vorgesehen sind Workshops, Vortragsreihen, Symposien und weitere Angebote. Mit dem „3-in-1 Konzept“ wäre die Einrichtung „weltweit einzigartig“, sind die Macher überzeugt. Darüber hinaus wäre das Albert-Einstein-Museum mit Science Center das erste Museum weltweit, das Quantenphysik und Relativitätstheorie als Hauptschwerpunkt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.

Ziel ist es, dem Besucher eine Erlebniswelt zu eröffnen, die fasziniert, begeistert sowie Technik und Wissenschaft erlebbar und begreifbar macht.

Der Besucher soll motiviert werden, Gesehenes und Gehörtes und die Erfahrung, physikalische Phänomene und Ergebnisse zu hinterfragen, weiterzuentwickeln und in den Kontext des Alltags zu stellen. Als außerschulischer Lernort soll Schülern ein unbefangener Zugang zu Forschung und Technik ermöglicht werden. Das Angebot soll Neugierde für physikalische Prozesse und Zusammenhänge wecken und zur Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern beitragen. Durch die Kooperation mit der Universität Ulm und den quantenphysikalischen Instituten und weiterer Forschungseinrichtungen hat der Verein starke Partner, die Aktualität und ein hohes Niveau der Themen garantieren und deren Umsetzung begleiten.

Diskutiert wird derzeit die Standortfrage: Wie berichtet, wurde bereits eingeplanter Neubau unmittelbar in der Nähe des Bahnhofs am Busbahnhof ins Spiel gebracht. Mögliche Standorte müssten sich einer Bewertung verschiedener Standortkriterien unterziehen. Ein Hauptkriterium sei eine gute Erreichbarkeit für Besucher. Aktuell arbeitet der Verein nach eigenen Angaben an einem tragfähigen Finanzierungskonzept. Mit Rücksicht auf die Beteiligten, so heißt es, können zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details genannt werden.

Inzwischen habe der Verein über hundert Mitglieder, Tendenz steigend. Der Verein ist sich der Tatsache bewusst, dass die Umsetzung des Projektes manche Hürden birgt und sich der einsteinschen Erkenntnis verschrieben: „Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vorn herein ausgeschlossen erschien.“