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Leichtathletik-Weltmeisterschaft

Drama um WM-Hoffnung aus Laichingen: Alina Reh bricht bei WM-Lauf über 10.000 Meter zusammen

Ulm / Lesedauer: 2 min

Deutschlands Laufhoffnung Alina Reh aus Laichingen war nach gut der Hälfte des Rennens zusammen gebrochen. So geht es ihr jetzt.
Veröffentlicht:29.09.2019, 07:50

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Es hätte ihr bisheriges Karriere-Highlight werden können - und endete in einem Drama: Bei der Leichtathletik-WM in Doha ist die Langstreckenläuferin Alina Reh aus Laichingen nach etwa der Hälfte der 10.000 Meter-Distanz beim Sieg von Sifan Hassan aus den Niederlanden zusammen gebrochen und musste mit einem Rollstuhl aus dem Stadioninnenraum gefahren werden.

Hier war noch alles gut: Die 22-Jährige führte lange das Feld an.

Zuvor hatte Reh das Feld der Läuferinnen etwa 3000 Meter lang sogar angeführt. Doch nach 13 von 25 Runden musste Reh aufgeben. Die 22-Jährige vom SSV Ulm 1846 hatte große Magenschmerzen  und krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bahn. Zuerst wollte Reh das Rennen noch einmal aufnehmen - doch nach wenigen Metern folgte das endgültige Aus.

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Alina Reh wurde mit einem Rollstuhl aus dem Stadion gebracht, die Enttäuschung und starke Schmerzen waren der 22-Jährigen deutlich anzusehen.

Nach dem Wettkampf äußerte der Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbands, Idriss Gonschinska, im ZDF Kritik an der Veranstaltung. Die Szene habe ihn "erschrocken", so Gonschinska. Er könne aber vorerst aber erst einmal Entwarnung geben. Reh sei vom deutschen Verbandsarzt untersucht worden.

Die Probleme seien „sicherlich mit den besonderen Bedingungen hier vor Ort“ zu begründen, sagte Gonschinska im ZDF weiter. Damit spielte er auf die klimatischen Bedingungen in Doha an. Das Rennen selbst fand im Khalifa International Stadium statt - eine Arena, die durch eine gigantische Klimaanlage auf 26 Grad Celcius heruntergekühlt wurde.

Alina Reh krümmt sich vor Schmerzen auf der Laufbahn im Stadion.

Bereits im Vorfeld gab es Kritik an der Vergabe der Leichtathletik-WM nach Doha. Auch Alina Reh äußerte sich im Vorfeld gegenüber Schwäbische.de kritisch. „Es ist richtig, richtig, richtig heiß hier“, erzählte sie: „Immer wenn man raus geht, läuft man gegen eine Wand.“

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Zuvor spielten sich besorgniserregende Szenen, beispielsweise beim Marathon der Frauen, ab. Der Wettkampf, der aufgrund der Außentemperaturen um Mitternacht startete, war geprägt von kollabierenden Athleten und leeren Straßen - das Interesse der Zuschauer an den Leichtathletik-Events ist gering.  Nur 40 der 68 gestarteten Teilnehmerinnen kamen in Katars Hauptstadt ins Ziel.

Reh war bei ihrem WM-Debüt 2017 in London im Vorlauf über 5000 Meter ausgeschieden. Bei der EM 2018 in Berlin belegte die mehrfache Junioren-Europameisterin von der Schwäbischen Alb Rang vier.