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Fußball-WM

Die Fantastischen Vier überraschen das Publikum

Ulm / Lesedauer: 3 min

Auftritt auf neuer Bühne begeistert 6000 Besucher in ausverkaufter Ratiopharm-Arena
Veröffentlicht:23.12.2018, 17:52

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Viele Überraschungen hat es am Freitagabend beim Konzert der Fantastischen Vier gegeben. Obwohl einige Tage zuvor in Würzburg die „Captain Fantastic on tour“-Tour begonnen hatte, so sprach die Stuttgarter Hip-Hop-Formation dennoch immer wieder während des Abends in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm vom „Tourstart – mit neuer Bühne und neuer Show“.

Den ersten Hit ihrer Karriere, „Die Da!?!“, kündigen die Rapper als den Höhepunkt des Abends an – da sind rund 45 Minuten vorbei – doch zu Recht, die Menge tobt. Die Stuttgarter geben Vollgas zusammen mit ihrer großartigen Liveband im Hintergrund rund um den Schlagzeuger Flo Dauner, der die Vier bereits seit 25 Jahren live begleitet. 1995, als Smudo, Thomas D ., Michi Beck und And.Y zuletzt in Neu-Ulm auf der Bühne standen, spielten sie auch den Song „Krieger“, den Thomas D. alleine interpretierte. Doch als er am Freitag auf die Bühne kommt, während Smudo und Michi Beck sich andere T-Shirts anziehen und sich eine Pause gönnen, kündigt er an, „Krieger“ nicht zu spielen. Es folgen zahlreiche laute „Buuh“-Rufe. Die Lücke von „Krieger“ kann kein Song schließen, es ist ein Klassiker aus dem Album „Lauschgift“. Daraus spielen die Vier „Was geht“ und die Nummer Eins-Single „Sie ist weg“ – auch ein Höhepunkt.

Im vergangenen Oktober hatten Die Fantastischen Vier den „Jacob-Grimm-Preis“ (für Hip-Hop in Deutscher Sprache seit 1989) überreicht bekommen. So verwundert es nicht, dass der Abend wie eine Zeitreise durch die Geschichte der Band ist. Und sie überraschen gar mit einem Ausschnitt aus „Out of Space“, einem Song der Elektro-Band The Prodigy von 1992.

Doch die Vier selbst sind auch erfreut darüber, wie „Ulmo“ – wie sie die Ulmer, Neu-Ulmer und Besucher der Umgebung liebevoll nennen, ihnen zujubeln, die Arme in der Luft schwingen, mitrappen und mitsingen, klatschen und jubeln. Vor allem als Smudo sich auf den Weg in die Menge macht und inmitten der Stehplätze im Innenraum unter einer herabgelassenen rund eineinhalb Meter großen Diskokugel erscheint. Für alle zu sehen auf drei Videoleinwänden, die sich nicht nur nach oben und unten bewegen, sondern auch seitlich wegdrehen können. Dahinter glänzt dezent im Hintergrund eine vierte statische Leinwand beispielsweise mit dem Logo des Captain Fantastic Albums.

Besucher halten Moment mit dem Smartphone fest

Bejubelt wird And.Ypsilon wegen seiner Sprechgesangseinlage, Rapper Michi Beck für das Spielen einer E-Gitarre – es reiht sich Überraschung an Überraschung. Auch bei einem Knall und den herabrieselnden Papierschnipseln, in Form ähnlich einem Zigarettenpapier, jubelt das Publikum. Beim Hit „MFG“ von 1999 werden die meisten Smartphones gezückt und die Besucher wollen diesen Moment für sich festhalten. Bei „Zusammen“, dem Fußball-WM-Hit von 2018, ausgezeichnet mit der Radio 1-Live Krone als „Beste Single“, singen alle mit. Enttäuschend ist die Präsentation von „Tag am Meer“. Denn Rapper Thomas D. verpasst nach einigen Strophen seinen Einsatz und sie müssen in den Lückenfüller „Pipis und Popos“ übergehen. Schade, dass die Barhocker-Strand-Unplugged-Atmosphäre nicht durchgezogen werden kann. Auch bei einem weiteren Song versingt sich Thomas D. beim Refrain, doch auch hier springen die Kollegen erneut ein, singen weiter und Thomas D. lächelt den Fehler einfach weg.

Nach rund 110 Minuten sammelt sich die Band, um nach vier Minuten tosendem Applaus, Gesängen aus Fußballstadien und „Vier Vier Vier“-Rufen für Zugaben zurückzukommen.

Mit „Hitisn“ hebt die Vier die Stimmung nochmals auf höchstes Niveau, bevor nach „Troy“ und einem erneuten Knall endgültig Schluss ist. Diesmal mit mehreren Metern langen und goldglänzenden Streifen, ganz nach dem Motto „Mehr Lametta bitte“.