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Der krönende Abschluss: Spatzen schnappen sich den WFV-Pokal

Ulm / Lesedauer: 4 min

Fußball, WFV-Pokal: Spatzen holen im letzten Spiel von Trainer Flitsch den Cup
Veröffentlicht:21.05.2018, 21:05

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Rund 30 Minuten dauerte es nach Anpfiff des WFV-Pokalfinals zwischen dem Verbandsligisten TSV Ilshofen und dem SSV Ulm 1846 Fußball, ehe ein allzu bekanntes Lied durchs Stuttgarter Gazi-Stadion tönte. „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“, sangen die vielen mitgereisten Spatzen-Anhänger. Sie glaubten es vermutlich selbst nicht, aber theoretisch möglich war es allemal. Mit 2:0 führten die Ulmer zu dem Zeitpunkt schon. Am Ende lautete das Ergebnis 3:0. Die erste Runde des DFB-Pokals hat der SSV damit sicher.

Gefährdet war der Sieg zu keinem Zeitpunkt. Ilshofen war überfordert mit den hoch motivierten Spatzen. Lange Bälle waren das Mittel der Ilshofener Wahl und damit stellte der TSV die Ulmer vor keine Herausforderung. Etwas überraschend saß Alper Bagceci zunächst nur auf der Bank. Im Tor stand wie im Pokal üblich Kevin Birk. Zudem war Ex-Illertissen-Trainer Herbert Sailer auf der Haupttribüne zu Gast, von dem es gerüchteweise heißt, er habe einen Vertrag als Co-Trainer beim SSV unterschrieben.

Frühe Führung

Schon nach neun Minuten ging Ulm in Führung. Nach einem langen Freistoß von Marcel Schmidts aus dem Mittelfeld ließ Ilshofen den hohen Ball beim Klärungsversuch nach vorn an den Strafraumrand abprallen. Da stand Johannes Reichert und schoss den Ball unhaltbar ins Netz. Ulm versuchte es in der Folge oft über die rechte Seite, was gut funktionierte. So spielten die Spatzen einige gute Möglichkeiten heraus, etwa durch David Braig (15.), Steffen Kienle (22.) oder Thomas Rathgeber (26.). Doch die Chancen wurden teils lässig vergeben. Besser lief es in der 30. Minute: Eine Flanke von Schmidts verwertete Kienle per Kopf. Ebenfalls mit einem Kopfball traf er kurz vor der Pause zur 3:0-Halbzeitführung (44.).

Nach der Halbzeitpause änderte sich das Bild mit der Zeit etwas. Zwar hatten Rathgeber (48.) und Braig (52.) dicke Möglichkeiten, scheiterten aber am Torwart Jonas Wieszt oder an der Latte. Ilshofen kam dann besser in die Partie und hatte zwei große Chancen per Kopf und nach einer Eckballvariante per Flachschuss von Daniel Schmelzle, den Birk aber parieren konnte. So souverän wie in Durchgang eins wirkte das Spiel der Spatzen jetzt nicht mehr.

Dazu kam, dass Kapitän Florian Krebs in der 60. Minute verletzt vom Feld musste, genau wie etwas später Steffen Kienle; in der 74. Minute ersetzte ihn Tino Bradara. Mit Kienle gingen auch die großen Offensivbemühungen der Ulmer dahin. Gefährlich wurde es vor dem Ilshofener Tor nicht mehr. Es war 18.49 Uhr, als Schiedsrichter Philipp Lehmann das Spiel abpfiff und den ersten WFV-Pokalsieg des SSV seit 1997 besiegelte.

Stimmen zum Spiel:

Tobias Flitsch (Trainer SSV Ulm 1846 Fußball): „Es war eine tolle Unterstützung der Fans gestern im Training bis heute auf dem Platz. Eigentlich müssen wir zur Halbzeit höher führen, wir hatten einige Chancen. Die Mannschaft hat es aber sehr gut gemacht. Es ist eine tolle Sache. Ein Titel ist immer etwas Besonderes.“

Ralf Kettemann (Trainer TSV Ilshofen): „Das war ein verdienter Sieg der Ulmer heute. Für uns war es sehr nervig. Wenn man schnell in Rückstand liegt, dann merkt ein Regionalligist, dass er im Spiel ist. Da muss man dann dagegenhalten und frech sein. Das ist uns nicht gelungen und das ist das Nervige. Dass wir aber trotzdem Chancen herausgespielt haben, finde ich gut. Insgesamt war das heute eine coole Sache.“

Luigi Campagna (Spieler SSV Ulm 1846 Fußball): „Besser hätte es heute gar nicht sein können. Wir hatten wie in der Regionalliga das Ziel, schnell Tore zu schießen und aggressiv zu spielen. In der zweiten Halbzeit wollten wir uns zwar nicht ausruhen, trotzdem war unser Ziel, den Gegner auszukontern. Ilshofen habe ich in der Vergangenheit vier oder fünf Mal selbst beobachtet. Das Team spielt eigentlich besser, als die Liga aussagt, in der es spielt. Das Glück fehlt ihm ein bisschen. Ich habe großen Respekt vor dem TSV.“