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Schülerhaus

Schüler lernen mit Langohren Verantwortung

Isny / Lesedauer: 2 min

Der Hort am General-Moser-Weg arbeitet mit tiergestützter Pädagogik
Veröffentlicht:29.09.2013, 13:09

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Lucy und Maxi wohnen im Schülerhaus in Isny. Sie sind beinahe der jüngste Zugang im Hort am General-Moser-Weg. Ihr doppeletagiger Stall auf dem Schattenbalkon und das großzügige Freigehege wurden über die Sternenhimmel-Spende erworben. Die zwei putzigen Kerlchen mit Wuschelfell und Schlappohren sind die Stars im Schülerhaus. Am liebsten würde jedes der rund 65 Kinder der Einrichtung die Kaninchen den ganzen Tag herumtragen und knuddeln.

„Das wäre den Tieren sicher bald zuviel, deshalb haben wir einen festen Hasendienst“, sagt Ulrike Feßler-Joos, Leiterin des Schülerhauses Isny. Damit wechseln sich die Kinder der beiden Hortgruppen und der Verlässlichen Grundschule ab. Für sie gibt es nichts Schöneres, als den Hasen Futter zu geben oder den Stall sauber zu machen. Ein bisschen streicheln gehört auch dazu. „Natürlich ist immer eine unserer Erzieherinnen mit dabei“, sagt Feßler-Joos.

Die beiden Kaninchen sind Teil des Projekts „tiergestützte Pädagogik“ im Schülerhaus. „Ein Tier nimmt einen immer so, wie man ist. Es schaut nicht auf die Leistung“, sagt Feßler-Joos. Was zähle, seien Zuneigung und Verantwortungsbewusstsein.

Hasenprüfung ablegen

Damit die Kinder über ihre „Hortkumpel“ genau Bescheid wissen, muss jedes Kind, das die Kaninchen mitversorgen will, eine Hasenfortbildung und eine kleine Hasenprüfung ablegen. Ist die Prüfung bestanden, gibt es den „Häschen-Pass“. Dieser ermöglicht dann den stolzen Hasenpassträgern, dass sie die vierbeinigen Schülerhausbewohner mitversorgen dürfen und dass sie in die Dienstliste eingetragen werden. „Mit dieser Vorgehensweise wollen wir das Verantwortungsbewusstsein der Kinder fördern, aber auch Kenntnisse im Umgang mit den Nagern vermitteln“, sagt Feßler-Joos. So wissen die Kinder genau, was die Häschen fressen, was sie meinen, wenn sie klopfen oder entspannt liegen und wann man sie wirklich hoch nehmen darf.

„Zum Glück sind die Ferien endlich vorbei“, freute sich so manches Kind. „Jetzt sehe ich die Häschen wieder.“ Die Neuen im Schülerhaus können es kaum erwarten, mit ihrer „Hasenausbildung“ zu beginnen.

Und Lucy und Maxi? Die freuen sich, wenn der Altweibersommer eine Weile bleibt. Damit sie ihr Außengehege genießen können.