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Nutzfahrzeugzentrum

Daimler investiert 20 Millionen Euro

Ulm / Lesedauer: 3 min

Konzern baut eine Art Riesenwerkstatt - Nutzfahrzeugzentrum setzt Maßstäbe
Veröffentlicht:10.08.2017, 19:12

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Es ist eine der größten Investitionen in Neu-Ulm seit Langem: Deutlich über 20 Millionen Euro investiert Daimler in den Neubau eines Nutzfahrzeugzentrums in der Emmi-Noether-Straße im Gewerbegebiet nahe der Europastraße. Damit festigt der Standort-Neu-Ulm eine erstaunliche Stellung im Daimler-Konzern. Denn im konzernweitem Wettbewerb setzte sich Ulms bayerische Schwesterstadt gegen Städte wie Stuttgart als Sitz der „Vertriebsdirektion Württemberg“ durch. „Das freut uns riesig“, sagt der Leiter Thomas Witzel . Das sei wie ein Ritterschlag durch Daimler.

Ulm/ Neu-Ulm sei in Sachen Nutzfahrzeuge ein Wachstumsmarkt wie kein anderer. Allein 6000 Transporter würden pro Jahr in der Region verkauft, das seien mehr als im Stuttgarter Raum. Aber nicht nur deswegen entschied Neu-Ulm den internen Daimler-Wettstreit als Empfänger für jene 20-Millionen-Euro-Investition für sich: In Stuttgart oder auch München sei es sehr schwierig eine derart große Fläche zu finden. Auf 38 000 Quadratmetern, die Daimler von der Stadt Neu-Ulm erwarb, entsteht der neue Betrieb, für den gestern offiziell die ersten Spaten in die Erde gerammt wurden. Einen davon hielt Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg in Händen.

Er bezeichnete den gestrigen Donnerstag als einen besonderen Tag. „Auch wenn sie’s nicht sehen: Ich grinse innerlich“, sagte der Rathauschef mit gewohnt trockenen Humor. Er erinnere sich noch gut an seine politischen Anfangsjahre als Stadtrat: Damals sei im Gremium debattiert worden, ob das Areal zwischen Otto-Renner-Straße und Bahnlinie, das einst Landeplatz der Sportflieger gewesen sei, jemals Baugebiet werden könnte. Entgegen aller Einwände der Sportler entschied sich der Rat, ein großes Gewerbegebiet auszuweisen.

Und das sei an der Nahstelle der A8 und A7 zwischen Stuttgart und München auch verkehrstechnisch ideal gelegen, so Witzel. Die Eröffnung des Zentrums mit 36-Brummi-Werkstatt-Stellplätzen soll kommendes Jahr im Juli sein. 160 Menschen, die derzeit noch den den Standorten in der Zeppelinstraße sowie in der Von-Liebig-Straße beschäftigt sind, werden hier künftig ihren Arbeitsplatz haben.

Die Bandbreite ist groß: Die Angebotsplalette, die künftig in der Emmi-Noether-Straße feil geboten wird, reicht vom kleinen „Citan“ –Van bis hin zum tonnenschweren Actros-Brummi. Nur Busse aus dem Hause Daimler gibt es hier nicht, dafür aber ein paar Meter weiter bei Evobus. Das Nutzfahrzeug-Zentrum ermögliche eine deutliche Ausweitung der Service-Kapazitäten und sorge, verbunden mit dem Einsatz modernster Technik, für verkürzte Standzeiten für Kunden.

Gleichzeitig bietet Daimler den Vertrieb von neuen und gebrauchten Mercedes-Benz-Lastern und Transportern. In Kooperation mit den Herstellern von Anhängern, Aufliegern und Aufbauten wird eine „Truck Works“-Werkstatt entstehen, sodass der Lasterbetreiber nur noch einen statt mehrerer Ansprechpartner konsultieren muss. Auch die Zunahme an Elektrofahrzeugen im Nutzfahrzeugbereich sowie die mehr Raum einnehmende Digitalisierung kreiere neue Ansprüche an ein Nutzfahrzeugzentrum.

Umweltschutz spielt große Rolle

Freilich betont Witzel auch das Umweltbewusstsein seiner Firma: Schon seit 2003 sei die Mercedes-Benz Niederlassung Neu-Ulm als einziges Autohaus in der Umgebung EMAS validiert. Mit dieser Zertifizierung werden jährlich Umweltziele gesetzt und eine Umwelterklärung veröffentlicht. Kein anderes Autohaus in der Region engagiere sich dabei so stark und langjährig, die Umweltbelastung zu reduzieren, ist Witzel überzeugt.

So werde im neuen Gebäude beispielsweise neben einer Entwässerung mit biologischer Aufbereitung, Beheizung mit Luftwärmepumpe und Luft-Wasserwärmepumpe für Grundlast und Heizwassersystem auch mit einem Brennwertkessel geplant.