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Unglück

Blitzschlag: Frau stirbt beim Bergwandern

Ulm / Lesedauer: 2 min

Ein Ehepaar aus Vöhringen ist im Allgäu von einem heftigen Gewitter überrascht worden
Veröffentlicht:16.08.2016, 17:50

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Ein Ehepaar aus Vöhringen (Landkreis Neu-Ulm) ist am Montagvormittag beim Bergwandern im Allgäu von einem Blitz getroffen worden. Die 48-jährige Frau kam dabei ums Leben , ihr 54 Jahre alter Mann wurde schwer verletzt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben-Südwest gestern erklärte, gehe es dem Mann den Umständen entsprechend besser. Er liege noch im Krankenhaus, sei aber außer Lebengefahr und habe wohl keine bleibenden gesundheitlichen Schäden erlitten.

Nach Angaben der Polizei und der Bergwacht Immenstadt war das Ehepaar gegen 10.30 Uhr auf dem Weg zwischen dem 1683 Meter hohen Steineberg und dem Gipfel des Stuiben (1749 Meter) unterwegs, als es von einem heftigen Gewitter überrascht wurde.

Unter einem Baum Schutz gesucht

Bereits am frühen Montagmorgen hatte sich eine kleine, aber sehr intensive Gewitterzelle über den Allgäuer und Lechtaler Alpen gebildet. Der Wetterbericht hatte zwar vor Gewittern gewarnt, damit sei aber wohl erst in der zweiten Tageshälfte zu rechnen, hieß es. Entsprechend wurden viele Wanderer und Bergsteiger am Montagmorgen vom schlechten Wetter überrascht.

Das Vöhringer Ehepaar hatte vor dem Unwetter mit Hagel unter einem Baum Schutz gesucht. Genau in diesen Baum schlug dann aber ein Blitz ein. Die 48-jährige Frau war wohl auf der Stelle tot. Ihr Mann, der durch die Wucht des Blitzes ins Unterholz geschleudert wurde, rief laut um Hilfe. Ein Alpenwirt hörte die Schreie und alarmierte die Rettungskräfte. Der verletzte Mann wurde vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht, ein Polizeihubschrauber brachte die Leiche der Frau ins Tal.

30 000 Grad im Blitzkanal

Nach Auskunft der Meteorologen ist in den Bergen auch in den nächsten Tagen immer wieder mit örtlichen Unwettern zu rechnen, die auch stark ausfallen können. Generell sei die Gewittergefahr in den Nachmittags- und Abendstunden am größten.

Nicht alle Blitze schlagen in den Boden ein. Manche entladen sich auch zwischen Wolken. Innerhalb von Mikrosekunden erhitzt sich die Luft nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Blitzkanal auf etwa 30 000 Grad.

Richtiges Verhalten ist wichtig

Vereinzelt trifft ein Blitz Menschen. Meist dringt er in den Kopf ein und fließt in die Erde ab. Dabei kommt es zu Verbrennungen unterschiedlichen Ausmaßes sowie Herz- und Atemstillstand. Ein Blitzschlag kann tödlich ausgehen.

Bei Gewitter ist das richtige Verhalten wichtig. Wer in der freien Natur überrascht wird, sollte gefährliche Punkte wie einzeln stehende Bäume, Metallzäune oder Anhöhen meiden. Auch auf dem Fahrrad kann man vom Blitz getroffen werden. Baden ist bei Gewitter lebensgefährlich, das Wasser sollte sofort verlassen werden. Der Deutsche Wetterdienst empfiehlt, Mulden oder Gruben aufzusuchen und sich darin möglichst klein zu machen.

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