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Tennisturnier

300 Spieler aus der ganzen Welt beim Müller-Junior-Cup

Ulm / Lesedauer: 4 min

Tennis: Beim 40. Müller-Junior-Cup in Ulm dominieren die deutschen Nachwuchstalente
Veröffentlicht:07.08.2017, 19:51

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Das 40. internationale Tennisturnier des SSV Ulm 1846 um den Müller-Junior-Cup war ein besonderes. Am Ende der neuntägigen Veranstaltung ließen sich in den vier Einzelkonkurrenzen drei deutsche Spieler beziehungsweise Spielerinnen als Sieger feiern. Turnierleiter Robert Waidmann meinte dazu: „Wenn es eine solche deutsche Dominanz überhaupt schon einmal gegeben hat, ist es sehr lange her.“ Immerhin waren 300 Spieler aus aller Welt gekommen, um sich in Ulm mit der starken Konkurrenz zu messen, ihr Können zu zeigen und Ranglistenpunkte zu sammeln.

Herausragend spielte in der weiblichen U16 Anja Wildgruber vom MSC München, die im Finale die Tschechin Marketa Panackova letztlich sicher in drei Sätzen mit 5:7, 6:4 und 6:2 bezwang. Anja Wildgruber hatte im Vorjahr das Turnier der U14 gewonnen und lag nun auch in der höheren Altersklasse vorn. „Sie hat sich großartig weiterentwickelt“, sagt Waidmann. „Sie ist in ihrer Altersklasse die Nummer eins in Bayern und steht in Deutschland in der Rangliste der Aktiven schon unter den ersten 100.“

Auch Rudi Christiansen (TC Heilbronn) gehörte zu den deutschen Siegern. Er bezwang im U16-Finale Maximilian Heinzel (RW Gersthofen) mit 1:6, 6:3, 6:3. Im Viertelfinale war Christiansen Gegner von Benjamin Buck (SSV 46) gewesen und hatte sich klar gegen diesen durchgesetzt. „Aber es ist klasse, dass Benjamin so weit gekommen ist“, freute sich Robert Waidmann. „Auch der Auftritt von Max Bolay war stark. Es war nicht zu erwarten, dass er in der U14 gegen den an vier gesetzten Kroaten Luka Mikrut gewinnt.“ Zwar schied Bolay in der nächsten Runde aus, aber der Ulmer Turnierleiter war dennoch hochzufrieden: „So erfolgreich waren unsere einheimischen Spieler schon ewig nicht mehr.“ Den Turniersieg in der U14 errang ausnahmsweise kein Deutscher, sondern der Russe Anton Arzhankin. Dafür gab es in der weiblichen U14 wieder einen deutschen Erfolg: Laura Isabel Putz (TC Aschheim) setzte sich in einem etwas kuriosen Match gegen die Britin Andrea Pineda am Ende mit 7:5, 1:6, 6:0 durch.

Eine interessante Spielerin war in der U16 Annaelle Roch von der Karibik-Insel Guadeloupe. Dort machen Touristen einen Traumurlaub, aber Roch zieht es vor, in Europa und sonstwo auf der Welt Tennis zu spielen, um vielleicht eine große Karriere zu machen. In Ulm schied sie im Einzel in der dritten Runde aus, gewann aber zusammen mit der Russin Anastasia Sizova die Doppelkonkurrenz.

Dass die Deutschen bei der 40. Auflage des Müller-Junior-Cups so auftrumpften, hat Robert Waidmann überrascht. „Das ist erfreulich“, sagt er, „aber ich würde nicht gleich von einem Trend sprechen, wenn auch die Qualität der deutschen Spieler zugenommen hat. Aber es kommen weniger. Der Anteil deutscher Spieler ist bei unserem Turnier von über 60 auf unter 40 Prozent gesunken.“ Der Turnierleiter kennt auch einen Grund dafür: „Im vergangenen Jahr gab es eine Umstellung hinsichtlich der Rangliste. Viele Spieler ziehen es vor, zu nationalen Turnieren zu gehen, weil sie da bessere Chancen für sich sehen. Da bekommen sie dann auch viele Punkte. Der Verband hat da ein Eigentor geschossen und wird das System vermutlich bald wieder umstellen.“

Ziemlich viele Verletzungen

Schade findet es Waidmann, dass es ziemlich viele Verletzte gab. Das lag nach Ansicht des Turnierchefs weniger an den teilweise heißen und schwülen Tagen (Waidmann: „Die gehören zum August dazu“), als vielmehr daran, dass viele Spieler jetzt gegen Ende der Saison schon mit Verletzungen angereist wären. Gravierendes habe es aber nicht gegeben.

Interessant war, dass große Teams aus Australien und Mexiko kamen und auch ein Spieler von den Seychellen. Mit einem Team aus der Nähe von Cambridge gab es vom SSV 46 aus intensiveren Kontakt und die Briten wollen möglicherweise über Pfingsten 2018 zum Trainingslager nach Ulm kommen. Der 41. Müller-Junior-Cup steigt vom 28. Juli bis 5. August 2018.