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Welterbetitel

Regierungspräsidenten besuchen Höhlen: „Welterbetitel ist große Verantwortung“

Schelklingen / Lesedauer: 3 min

Unesco-Anerkennung als Chance und Herausforderung für die Region
Veröffentlicht:05.04.2018, 11:01

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Im Juli 2017 hat die Unesco sechs Höhlen im Ach- und Lonetal zum Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ anerkannt. Neben der Bedeutung der Fundstellen ältester Kunstobjekte standen die Chancen der Unesco-Anerkennung, die Vermarktung sowie die touristische Inwertsetzung der Höhlen und ihrer Infrastruktur im Fokus des Besuchs der beiden Regierungspräsidenten Klaus Tappeser aus Tübingen und Wolfgang Reimer aus Stuttgart. Neben dem Archäopark Vogelherd standen an diesem Tag auch das Museum Ulm mit seiner Löwenmensch-Ausstellung und der Hohle Fels in Schelklingen auf dem Exkursionsprogramm.

Die sechs Höhlen Geißenklösterle, Sirgensteinhöhle, Hohle Fels im Achtal sowie die Vogelherdhöhle, Stadel-Höhle im Hohlenstein und die Bocksteinhöhle im Lonetal zählen zu einer weltweit einzigartigen archäologischen Fundlandschaft. Dabei hat die UNESCO bereits die dort gefundenen ältesten Kunstobjekte und Musikinstrumente der Menschheit beeindruckt, bei der Auszeichnung der Höhlen als Welterbe überzeugte jedoch auch die außergewöhnliche Konzentration von Fundstellen innerhalb einer Region.

Um sich ein Bild von der Bedeutung der Höhlen, der Funde und der Landschaft als die drei tragenden Säulen des Welterbeantrags zu machen, besuchten der Vorsitzende des Kuratoriums „Weltkultursprung“ Regierungspräsident Klaus Tappeser und Regierungspräsident Wolfgang Reimer am Mittwoch die Höhlen Höhlen im Ach- und Lonetal.

Gemeinsam mit den Landräten Heiner Scheffold und Thomas Reinhardt sowie Bürgermeister Marcus Bremer und Prof. Dr. Claus Wolf vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart sprachen sie vor Ort über die Chancen und Herausforderungen der Unesco-Anerkennung als auch über die notwendige Balance der steigenden Anforderungen des Tourismus und die Erfordernisse des Denkmalschutzes zum Erhalt der Fundstellen. „Mit dem Archäopark Vogelherd hat Niederstotzingen eine attraktive Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher, die sich hier auf Spurensuche in die Vergangenheit begeben können“, so Regierungspräsident Klaus Tappeser sichtlich beeindruckt.

„Der Welterbetitel ist mit einer großen Verantwortung gegenüber dem Welterbegedanken, also der Vermittlung des Wissens über und dem Schutz des gemeinsamen Erbes der Welt verbunden“, ist sich Regierungspräsident Wolfgang Reimer bewusst. Um diesen essentiellen Aspekten gerecht zu werden, sind vor Ort verschiedene Vermittlungsangebote sowie konservatorische Maßnahmen umgesetzt, bei denen die Kommunen, die Regierungspräsidien und die mitwirkenden Informationsstandorte eng kooperieren.

Ein Informationskonzept, bei denen die verschiedenen Museen zusammenarbeiten, existiert bereits. So sind das Museum Ulm , das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren und der Archäopark Vogelherd in Niederstotzingen zentrale Anlaufpunkte für Besucher, die Informationen zum Welterbe vor Ort bekommen und fachlich begleitet werden möchten.

Informationssystem wird zusammen aufgebaut

Darüber hinaus wird derzeit der Ausbau eines umfassenden Informationssystems, das mit Wanderwegen, einheitlicher Beschilderung und speziellen Angeboten für Familien aufwarten soll, realisiert. Dieses Erlebnis- und Informationsangebot für alle Menschen wird von den Städten und Gemeinden, den beteiligten Landkreisen, den Regierungspräsidien und dem Land Baden-Württemberg gemeinsam entwickelt und gefördert. Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit seinem Abteilungspräsidenten Prof. Dr. Claus Wolf koordiniert alle Maßnahmen im Welterbegebiet, um Besucherlenkung und Informationsinhalte denkmalverträglich zu gestalten.