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Sommertour

Geschichte der Vergangenheit am Tageslicht

Schelklingen / Lesedauer: 2 min

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer besucht die Fundorte der Eiszeitkunst
Veröffentlicht:30.07.2018, 15:54

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Im Rahmen ihrer Sommertour hat die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) am Montag die von der Unesco im vergangenen Sommer zum Weltkulturerbe erklärten Höhlen der Schwäbischen Alb im Alb-Donau-Kreis und im Landkreis Heidenheim besucht. Ihre erste Station am Morgen war der Hohle Fels in Schelklingen, dort wo 2008 mit der „Venus“ die älteste Darstellung eines menschlichen Körpers weltweit gefunden wurde.

Großer Bahnhof am Hohle Fels in Schelklingen : Nur fünf Tage nach der Präsentation des neuesten Sensationsfunds im Hohle Fels (die „Schwäbische Zeitung“ berichtete) , hat sich am Montag Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in der Höhle umgesehen und bei Grabungsleiter Professor Nicholas Conard über den aktuellen Stand der Arbeiten erkundigt. „Die in diesen Höhlen entdeckten Kunstwerke und Musikinstrumente geben uns faszinierende Einblicke in die Kulturgeschichte der Menschheit. Sie sind ein Alleinstellungsmerkmal für Baden-Württemberg“, sagte Bauer beim Tourstart in Schelklingen.

„Wunderschöner Landkreis“

„Der Alb-Donau-Kreis ist zu allererst ein wunderschöner Landkreis“, sagte ADK-Landrat Heiner Scheffold zur Begrüßung der Ministerin und führte kurz in die Geschichte der Eiszeithöhlen ein. Scheffold lobte das Ehrenamt, ohne dass der Hohle Fels sehr wahrscheinlich noch kein Weltkulturerbe wären.

Besonders hervor hob er dabei namentlich Reiner Blumentritt von der Museumsgesellschaft Schelklingen, der sich seit mehreren Jahrzehnten für die Würdigung der Eiszeithöhle als Weltkulturerbe einsetzt. Gleichzeitig verwies der Landrat aber auch auf die Arbeit, die noch vor den Verantwortlichen liegt, um die neugewonnen touristischen Attraktionen zu vermarkten. Als Beispiel nannte er die jüngst installierten Infotafeln an den jeweiligen Höhlen, die auf die anderen Eiszeithöhlen verweisen. Besonders ins Visier genommen werden sollen die Radwandertouristen, die in die hiesige Region kommen.

Exponate bereits besichtigt

Ministerin Bauer betonte, wie sehr sie sich freue, dass sie, nachdem sie in der Vergangenheit verschiedene Exponate im Blaubeurer Urgeschichtlichen Museum gesehen habe, nun endlich die Höhlen selber anschauen könne. „Es macht einen schon stolz, dass das mit dem Welterbe geklappt hat“, sagte die Ministerin. Deutschland sei in der Vergangenheit häufig vom Unesco-Komittee bedacht worden, sodass sie persönlich nicht mit der Ernennung im vergangenen Jahr gerechnet habe: „Die Hürde war ganz hoch.“

Im Anschluss führte Grabungsleiter Conard die Gäste durch den Hohle Fels und erläuterte die Grabungskampagne, die derzeit noch läuft. Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Grabungs- und Forschungsarbeiten dazu bereits seit zehn Jahren und hat hierfür rund 600 000 Euro an zusätzlichen Mitteln bereitgestellt.

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