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Wasseruhr

Ein zweites Leben für die Wasseruhr

Ingstetten / Lesedauer: 2 min

Umweltminister informiert sich bei Lorenz in Ingstetten über Ressourceneffizienz
Veröffentlicht:17.01.2019, 18:52

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Bei der Firma Lorenz in Ingstetten werden nicht nur neue Wasserzähler gefertigt, sondern auch gebrauchte runderneuert. Am Donnerstagnachmittag hat sich Umweltminister Franz Untersteller bei dem Unternehmen zum Thema Ressourceneffizienz informiert und Tipps gegeben, wie die Firma ihre Ideen weiter publik machen könnte.

Rund 160 Mitarbeiter beschäftigt die Firma Lorenz in Ingstetten aktuell. In naher Zukunft sollen es noch mehr werden, denn nach Möglichkeit sollen künftig noch mehr Wasseruhren ein zweites Leben bekommen. Schon vor 15 Jahren habe man sich Gedanken darüber gemacht, wie die Zähler nach ihrem Einsatz bei den Wasserverbrauchern verwertet werden könnten, erklärte Geschäftsführer Wilhelm Mauß Minister Franz Untersteller beim Rundgang durch die Produktion. Die Idee, den Wasserzähler erneut zu verwenden, sei dabei einzigartig. Denn: andere Hersteller würden nicht in Deutschland, sondern oft in Asien produzieren. Etwa 35 Prozent des ausgelieferten Materials bekommt die Firma Lorenz von kommunalen Wasserversorgern und Zweckverbänden inzwischen zurück. Im Gegenzug bekommen die Firmen einen bestimmten Geldbetrag erstattet.

Im optimalen Fall werden die eigenen Produkte dann gereinigt, desinfiziert und neu geeicht, bevor sie wieder an die Versorger zum Einbau bei den Verbrauchern gehen. Doch auch Zähler anderer Hersteller werden an die Ingstetter Firma zurückgeschickt und auch diese Produkte werden in einer der Werkhallen von den Mitarbeitern wiederverwertet, in dem sie in ihre Einzelteile zerlegt und Platinen und Messingteile erneut genutzt werden. „Wir sparen auf diese Weise inzwischen rund 1,2 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr ein“, machte Geschäftsführer Mauß beim Rundgang klar und zusätzlich spare dieses Recycling Geld, um weiter in Deutschland produzieren zu können. Wichtig sei bei der Wiederverwertung natürlich die Desinfektion, die in einem großen Raum mittels Wärme, die von einer benachbarten Biogasanlage kommt, erfolgt.

Um den Aspekt der Wiederverwertung bei den Versorgern bekannter zu machen, plant Wilhelm Mauß unter anderem eine Veranstaltung mit Kunden in Ingstetten und fragte beim Minister Unterstützung an, die der auch zusagte unter anderem über die Landesagentur Umwelttechnik BW. Zudem empfahl der Minister, sich über Fördermöglichkeiten zu informieren, die noch bis Ende März für Firmen möglich sind, die sehr ressourceneffizient arbeiten.