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Sippentreffen

Der erste "Günter" kommt von Kelheim nach Schelklingen

Schelklingen / Lesedauer: 2 min

Der erste "Günter" kommt von Kelheim nach Schelklingen
Veröffentlicht:02.11.2009, 00:14

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-Ihr erstes Sippentreffen haben am Wochenende die "Günters" abgehalten und sich bei Vorträgen, Begehungen und Gesprächen über ihre Herkunft und großläufige Verwandtschaft kundig gemacht. Organisiert wurde das große Treffen von Franz Rothenbacher, Peter Klein und Thomas Seitz .

Dazugezogen wurde auch Archivarin Ursula Erdt. Mehr als hundert Personen fanden sich am Samstag im Musikerheim im Längental ein. Autos aus Bonn, Heilbronn, München und Augsburg, Göppingen und Lustenau/Österreich standen auf dem Parkplatz, und viele Sippenmitglieder sahen sich zum ersten Mal, wenn sie nicht gerade aus Schelklingen und näherer Umgebung stammten.

Schließlich gibt es mehrere Linien der großen "Günter"-Verwandtschaft, die in alle Winde verstreut sind. Ordnung in die große Familie brachte bei seinem Vortrag Franz Rothenbacher, der die Geschichte näher beleuchtete. Der erste Günter in Schelk\-lingen stammt aus Kelheim , der zwischen 1625 und 1630 geboren wurde und um 1652 nach Schelklingen gekommen sein muss - kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg - und erlernte das Hafnerhandwerk.

Die meisten Günters waren Handwerker oder Ackerbürger, und um 1800 hatten sich Urbans Nachkommen zu einer der größten Hafnersippen entwickelt. Im Laufe der Jahre zweigten aus der Großsippe die Küferlinie, die Bäckerlinie (Zagstenbeck und Schönbeck) und die Wagnerlinie ab. Eine vierte Linie ging zu den Nagelschmieden, im Schelklinger Volksmund "Nagelpomper" genannt. Als charakteristisch für die "Günters" nannte Rothenbacher neben Fleiß und Sparsamkeit auch Strebsamkeit, Ehrgeiz und modernen Unternehmergeist (Zündholzfabrikant Karl Günter). Gewaltverbrecher lassen sich keine unter den Günters finden, lediglich ein Gewalttäter: Nepomuk Günter verprügelte seine zweite Ehefrau, weil sie ihm zu alt war.

Zagstenbeck-Zweig

Auf den Zagstenbeck-Zweig ging Thomas Seitz in seinem Vortrag ein, den er mit vielen Fotos von Gerhard Gaus bebilderte. Seitz hat mehr als 5000 Günter-Vorfahren gesammelt. Peter Klein ging in seinem Vortrag auf die Wagner-Linie ein. Als aus früherer Zeit in Schelklingen nicht Unbekannter war Immo Eberl gekommen. Er hat schon viele Publikationen über die Schelklinger, Blaubeurer und Ehinger Geschichte verfasst und referierte am Samstag über das Lebensbild des Schelk\-lingers Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Heinrich Günter, auf dessen "Geschichte der Stadt Schelklingen bis 1806" auch heute noch zurückgegriffen wird.

Der Sonntag hatte nach dem Gottesdienst einen Besuch der Hafner\-abteilung im Schelklinger Stadtmuseum auf dem Programm, in der Museumsleiter Rainer Blumentritt den Gästen für Fragen zur Verfügung stand. Nach dem Essen folgte ein Stadtrundgang, wobei besonders die Häuser näher beleuchtet wurden, in denen die Günter-Familien wohnten.