StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauRottenackerRottenacker Unternehmen fehlen die Fachkräfte

Fachkraft

Rottenacker Unternehmen fehlen die Fachkräfte

Rottenacker / Lesedauer: 3 min

CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer war zu Gast in dem Zulieferunternehmen
Veröffentlicht:24.05.2018, 19:19

Von:
Artikel teilen:

Sofort könnte Georg Ruf , Werkleiter von Etimex, vier Fachkräfte am Standort Rottenacker einstellen, um offene Stellen zu besetzen. Das Problem: Diese qualifizierten Kräfte gibt es derzeit auf dem Arbeitsmarkt nicht. Auch über diesen Fachkräftemangel hat Ruf mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer und Bürgermeister Karl Hauler am Donnerstag gesprochen.

„Wir sind wirklich am kämpfen im Moment, müssen kalkulieren und Konzepte entwickeln, um die Aufträge abzuarbeiten ohne die fehlenden Kräfte“, so Georg Ruf, der das Werk in Rottenacker seit rund 20 Monaten leitet. Nicht nur an ausgebildeten Fachkräften mangle es, auch Anlernkräfte seien kaum zu bekommen und schon gar nicht kurzfristig. „Der Markt ist einfach leer gefegt“, betont der Betriebsratsvorsitzende Bruno Hipper . Grund dafür sei die Vollbeschäftigung, aber auch die Konkurrenzsituation mit zahlreichen Industrieunternehmen, die in der Region um die selben Mitarbeiter buhlen.

Gute Auszubildende schwer zu finden

Ähnlich sehe das auch bei den Auszubildenden aus. „Es ist schwer für uns, qualifizierte Auszubildende zu finden“, erklärt Georg Ruf der Abgeordneten. Und wenn die Lehrlinge ihre Ausbildung abgeschlossen haben, trete das nächste Problem auf. „Gerade die guten wollen anschließend das Abitur oder Fachabitur machen, um zu studieren“, so der Werkleiter.

Etimex beschäftigt am Standort in Rottenacker derzeit rund 220 Mitarbeiter. Davon sind etwa 30 Leiharbeiter. „Wenn die Leute gut sind, stellen wir regelmäßig Leiharbeiter fest ein“, erklärt Bruno Hipper. Nach dem massiven Stellenabbau im Jahr 2008, auch wegen der Auslagerung der Automobilsparte, würden die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen seit Jahren wieder stetig steigen.

In Rottenacker produziert Etimex hauptsächlich Bauteile im Blas- und Spritzgussverfahren für Spülmaschinen bekannter Hersteller, aber auch Produkte für Wäschetrockner, Toiletten oder die Medizintechnik. Etwa 250 000 Teile täglich und rund 60 Millionen Teile jährlich verlassen das Werk. „Wir produzieren Bauteile für 30 000 Spülmaschinen am Tag“, verdeutlicht Ruf. Nicht nur einzelne Bauteile, sondern ganze Baugruppen werden hergestellt, die der Kunde dann nur noch in seinen Geräten verbauen muss.

Hochautomatisierte Produktion

Die Produktion im Rottenacker Werk sei hochautomatisiert, erklärt der Werkleiter. „Wir sind hier an der Grenze zu dem, was vernünftig und mit den zur Verfügung stehenden Fachkräften machbar ist.“ Denn ein hoher Automatisierungsgrad setze viele hochqualifizierte Fachkräfte voraus, die sich eben nicht finden lassen. Aber die Automatisierung sei auch notwendig, um wirtschaftlich produzieren zu können.

Auch wenn das Rottenacker Unternehmen zeitnah eines seiner wichtigen Produkte, Waschmittelkartuschen für spezielle Spülmaschinen, verlieren wird, kündigt Georg Ruf Entwicklungen am Standort an. „Zwar wird wegen dem Wegfall der Kartuschen eine Maschine abgebaut, aber wir brauchen den Platz für neue Maschinen.“ Insgesamt acht sollen bis Ende nächsten Jahres aufgebaut werden. Für vier gäbe es noch Platz in den bestehenden Hallen. Wo die übrigen vier aufgebaut werden, stünde noch nicht fest. „Bei einer Präsentation haben wir die provokativ im Außengelände dargestellt, mit dem Hinweis, dass dann nur noch die Halle ringsum fehlt“, verrät der Werkleiter.