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Reutlingendorf

Ehemalige Kiesgrube in Reutlingendorf soll aufgefüllt werden

Reutlingendorf / Lesedauer: 2 min

Erdaushub von der Donau-Renaturierung soll eingebracht werden – Experte muss zuvor nach schützenswerten Arten suchen
Veröffentlicht:26.04.2017, 18:25

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Seit 1977 ist in Reutlingendorf Kies abgebaut worden. Nun liegt die Grube bereits seit Jahren brach. Weil die ehemalige Kiesgrube eine Gefahr darstellt, soll sie aufgefüllt werden. Das haben der Ortschaftsrat Reutlingendorf und der Gemeinderat Obermarchtal beschlossen.

„Weil die Qualität des Materials zu schlecht ist, wurde der Kiesabbau in Reutlingendorf aufgegeben“, berichtet Obermarchtals Bürgermeister Anton Buck . Mit Abbaugenehmigung war damals auch die Auflage verbunden, dass die Grube nach ihrer Stilllegung renaturiert werden muss. Das soll jetzt nach und nach geschehen.

„Die Steilkanten beginnen langsam einzubrechen“, berichtet Ortsvorsteher Georg Baur am Dienstag im Gemeinderat und verweist auf die Sicherungspflicht der Gemeinde. „Wenn dort etwas passiert haben wir ein Problem“, fügt er hinzu. Das Auffüllen sei darum die beste Lösung, um die Grube zu sichern. Sollte das nicht gemacht werden, müsste über andere Sicherungsmaßnahmen nachgedacht werden. Baur schätzt, dass mindestens 20000 Kubikmeter Erdreich nötig sein werden, um die ehemalige Kiesgrube komplett aufzufüllen.

Die erste Verfüllung könnte schon im Juli erfolgen. Die Gemeinde will dafür Erdaushub verwenden, der bei der Renaturierungsmaßnahme an der Donau bei Datthausen anfällt (siehe Kasten). 9000 Kubikmeter Erdmaterial stehen hier zur Verfügung. Die Grube könnte vorerst also nur teilverfüllt werden.

Bei einem Ortstermin hatten sich Baur, Buck und verschiedene Behörden an der Kiesgrube getroffen und über die geplante Verfüllung gesprochen. Alle Seiten hatten dabei der Maßnahme zugestimmt. Bevor aber Erdmaterial in die Grube eingebracht werden darf, müssen sogenannte Relevanzbegehungen erfolgen, hat das Landratsamt angeordnet. Hierbei wird ein Experte überprüfen, ob sich schützenswerte Tiere in der Kiesgrube angesiedelt haben. „Wir stehen dafür mit Josef Grom vom Regierungspräsidium Tübingen in Kontakt, er wird die Grube zwei- bis dreimal begehen, wenn die Temperaturen wärmer werden und schauen ob er etwas findet“, berichtet Bürgermeister Anton Buck.

Sollten bei den Begehungen relevante Tiere entdeckt werden, werde über weitere Maßnahmen beratschlagt.