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Internetriese

Entsteht auf diesem Acker bald ein neues Google?

Öpfingen / Lesedauer: 3 min

Im Gewerbegebiet Burren sollen günstige Räume für Existenzgründer entstehen – Baubeginn wohl im Frühjahr
Veröffentlicht:22.11.2018, 20:20

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Wer die Firmengeschichte von Google kennt, der weiß, dass die Gründer den Internetriesen in einer kleinen Garage groß machten. Provisorisch entstanden aus Holzböcken und Türen Schreibtische. Das Start-Up war froh über die günstige Miete und etwas Platz, um sich auszubreiten. Wer in der Region ähnliches vor hat, kann seinen Blick nach Öpfingen richten.

Im Gewerbegebiet Burren, seitlich der B 311 gelegen, soll ein sogenanntes Existenzgründerzentrum entstehen. Die Idee stammt von den beiden Öpfinger Unternehmern Frank Staudacher und Roland Kramer. Als sich Kramer vor 16 Jahren selbstständig machte, sei er auf ähnliche Probleme gestoßen, wie sie viele kleinere Firmen am Anfang haben: „Es war sehr schwierig passende Räume zu finden. Oft stimmte auch einfach die Infrastruktur nicht.“

Der Bedarf für kleine Unternehmen ist vorhanden

In dem geplanten zweistöckigen Gebäudekomplex sollen unten sechs Garagen, darüber die passenden Büroräume entstehen. Jeweils 70 Quadratmeter misst eine Einheit. Alle Räumlichkeiten sind mit Glasfaser ausgestattet. Wer einzieht, ist noch nicht klar. Denkbar sei aber Vieles, erklärt Staudacher: „Wer weiß? Maurer, Heizungsbauer, Malerfachbetriebe oder auch eine Autowerkstatt.“

Selbst Ebayer kommen in Betracht, weil diese vielleicht ein kleines Lager einrichten wollen.

Frank Staudacher, Unternehmer

Anfragen haben Beide schon erhalten. „Selbst Ebayer kommen in Betracht, weil diese vielleicht ein kleines Lager einrichten wollen“, so Staudacher weiter. Hochregale etwa finden in den 3,8 Meter hohen Garagen Platz. Es wäre kein Problem diese mit einem Stapler zu bedienen, erklärt er. Da alle Garagen und Büros durch Türen miteinander verbunden sind, bestehe zudem die Möglichkeit, auch nebeneinander liegende Einheiten zu mieten.

Den Platz auf dem das Zentrum entstehen soll, hatte sich Staudacher im Zug der Entstehung des Proberaumzentrums gesichert, das er seit dem Jahreswechsel 2011 betreibt. Die Gemeinde wollte die bisher noch freie Fläche bald verkaufen, dann kam den beiden Männern die Idee auf. Seitdem Kramers Firma den Rohbau des Proberaumzentrums errichtete, kennen sie sich auch privat.

Der Gemeinderat hat in dieser Woche den entsprechenden Bauantrag einstimmig abgesegnet. Die zweigeschossige Bauweise passe ins Gewerbegebiet , sagte Bürgermeister Andreas Braun – und der Bedarf sei vorhanden.

„Wem der Hobbyraum oder die Doppelgarage zuhause zu klein wird, der soll sich hier ausleben können“, erklärt Staudacher. Er schließt nicht aus, dass eventuell auch eine Band, die nebenan probt, sich in Zukunft ein Tonstudio dort einrichtet.

Projekt wird bis zu 900 000 Euro kosten

Die Planung auf dem 1500 Quadratmeter großen Areal seien abgeschlossen. Die Kosten schätzt Kramer auf bis zu 900 000 Euro. Obwohl der Baubeginn erst im Frühjahr 2019 ist, wurde mit einem Bagger bereits Oberboden abgetragen und der Humus an einen Abnehmer verkauft. Fertiggestellt soll das Gebäude im November nächsten Jahres sein.

Eine Bedingungen legte der Gemeinderat den beiden Bauherren auf: Falls künftig gewerbliche Abwässer anfallen, müssten sie das bei der Baurechtsbehörde anmelden. Sollte der Fall eintreten, müsse anschließend ein gesonderter Bauantrag gestellt werden. „Die Lage ist gut, weil man nicht ganz weg vom Schuss ist, aber doch soweit, dass der Lärm die Gemeinde nicht stört“, sagt Kramer.