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Renaturierung

Oberstadion will Hochwasserschutz verbessern

Oberstadion / Lesedauer: 2 min

Stehenbach und Mühlhauser Bach werden naturnaher umgestaltet
Veröffentlicht:27.03.2018, 11:56

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In seiner Sitzung am Montagabend hat der Oberstadioner Gemeinderat die Renaturierung eines Teilstücks des Stehenbachs und des Mühlhauser Bachs bei Mundeldingen beschlossen. Elena Kächele vom Ingenieurbüro „Wald und Corbe“ aus Stuttgart stellte den Räten das Konzept vor.

„Die Renaturierung hat den zusätzlichen Nutzen des Hochwasserschutzes“, betonte Kächele, denn durch die ökologische Verbesserung der Bachläufe könne die Hochwassergefahr minimiert werden. Die Entfernung vorhandener Betonschwellen und Abstürze und die Veränderung der begradigten Bachläufe nannte Kächele als grundsätzliche Maßnahmen. „Da die Gemeinde einen Gewässerrandstreifen gekauft hat, ist die Ausweitung des Bachlaufs möglich“, betonte die Fachfrau. Außerdem sei es Ziel die renaturierte Fläche für den Biber „möglichst unattraktiv durch Steine und den Verzicht auf Bäume“ zu machen. Als Kosten der Renaturierung nannte Kächele 226 100 Euro, hinzu kommen rund 80000 Euro an Honorarkosten für die Berechnung und Planung der Maßnahme.

„Dazu bekommen wir einen 85-prozentigen Zuschuss vom Land und können die restlichen 15 Prozent der Kosten auf einem Ökokonto gutschreiben“, betonte Bürgermeister Kevin Wiest . „Und dafür kriegen wir die Renaturierung und den Hochwasserschutz für Mundeldingen“. „Das müssen wir möglichst schnell in Angriff nehmen, denn jetzt gibt’s den Zuschuss“, betonte Gemeinderat Georg Steinle. Einstimmig beschlossen die Räte das Büro „Wald und Corbe“ mit der Planung zu beauftragen.

Und weil die Kosten, die von der Gemeinde zu tragen sind, auf ein Ökokonto fließen könnten, erklärte Regina Zeeb vom Ulmer Ingenieurbüro „Zeeb und Partner“ den Räten, wofür dieses Konto hilfreich ist. „Für jede Baumaßnahme ist ein ökologischer Ausgleich nötig“, so Zeeb. Ohne Konto müsse der sofort geleistet werden. Auf dem Ökokonto könnten aber geleistete Umweltmaßnahmen „festgehalten“ werden, um sie später, etwa bei der Erstellung eines Bebauungsplans, als Ausgleichmaßnahmen einsetzen zu können. Die Aufstellung des Ökokontos, einschließlich der Überprüfung bereits durchgeführter Umweltmaßnahmen, kostet knapp 6000 Euro. Danach fallen jährliche Kosten je nach Aufwand an. „Die Gemeinde bekommt jedes Jahr einen ausführlichen Kontoauszug“, betonte Zeeb. Mit einer Gegenstimme beschlossen die Räte ein „Ökokonto für Oberstadion und seine Teilgemeinden“ aufstellen zu lassen. „Das Ökokonto ist ein wichtiges Instrument für die Weiterentwicklung und die Zukunft unserer Gemeinde, wenn es um die künftige Ausweisung von Baugebieten geht“, sagte Bürgermeister Kevin Wiest.