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Energiegenossenschaft

Neuer Vorsitzender bei Energiegenossenschaft

Oberstadion / Lesedauer: 3 min

Manfred Weber legt Amt des Vorsitzenden der Bürgerenergiegenossenschaft nieder
Veröffentlicht:15.11.2018, 17:01

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Einen Wechsel im Vorstandsduo und im Aufsichtsrat der Bürgerenergiegenossenschaft Oberstadion hat es bei der Hauptversammlung am Mittwochabend im Gasthaus Adler gegeben. Drei Mitglieder des Aufsichtsrates haben ihre Ämter niedergelegt und auch Manfred Weber hat sich als einer der beiden Vorsitzenden zurückgezogen. Seinen Posten übernimmt Oberstadions aktueller Bürgermeister Kevin Wiest.

Die Arbeit in diesem Ehrenamt hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“

Vor neun Jahren, 2009, ist die Bürgerenergiegenossenschaft in Oberstadion gegründet worden. Und genauso lange ist der damalige Bürgermeister der Gemeinde Manfred Weber einer der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden der Genossenschaft gewesen. Am Mittwoch hat er nun bei der Hauptversammlung verkündet, dass er für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung steht. Den Aufsichtsrat hatte er über seine Entscheidung bereits Mitte Oktober informiert.

Stets gut zusammengearbeitet

„Die Arbeit in diesem Ehrenamt hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, sagte Manfred Weber zum Abschluss. Mit dem Aufsichtsrat und seinem Vorstandskollegen Thomas Ege habe er stets konstruktiv zusammengearbeitet. Er wünschte der Genossenschaft, dass sich ihr Guthaben auch künftig stets vermehre.

Als erste Gemeinde im Alb-Donau-Kreis habe Oberstadion sich 2009 dazu entschlossen, eine Bürgerenergiegenossenschaft zu gründen. „Mit dem Ziel, dass auch diejenigen, die keine eigene Photovoltaikanlage haben, von der Sonnenenergie profitieren können“, blickte Manfred Weber zurück. Auf dem Haus der Vereine und auf dem Feuerwehrhaus wurden damals PV-Anlage aufgebaut, die im vergangenen Jahr rund 52 000 Kilowattstunden Strom produziert haben.

Mit 52 Mitgliedern gestartet

„Oberstadion begibt sich auf jungfräuliches energiepolitische Terrain“, zitierte Weber aus damaligen Zeitungsberichten. Heute zeige sich, dass der Weg der richtige war. Das Verständnis für erneuerbare Energien sei stetig gestiegen, so der bisherige Vorsitzende. Gestartet war die Bürgerenergiegenossenschaft vor neun Jahren mit 52 Mitgliedern mit 705 Anteilen zu je 100 Euro. Heute hat sie 76 Mitglieder mit 1217 Anteilen.

Neustes Mitglied ist Bürgermeister Kevin Wiest, der jetzt die Nachfolge von Manfred Weber als Vorsitzender antreten wird. Das hatte der Aufsichtsrat am Mittwoch so beschlossen. An seiner Seite wird weiterhin Thomas Ege der zweite Vorsitzende der Genossenschaft sein. Turnusgemäß standen auch im Aufsichtsrat Wahlen an. Von den sechs bestehenden Mitgliedern hatten Bettina Ege, Hubert Traub und Günther Kaufmann im Vorfeld angekündigt, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. So verbleiben die drei Aussichtsratsmitglieder Franz Schuster, Michael Neubrand und Edgar Fürst als Aufsichtsratsvorsitzender. Satzungsgemäß reichen drei Aufsichtsräte für die Genossenschaft aus.

Drei Prozent Dividende ausgezahlt

Thomas Ege verkündete den erschienen Mitgliedern außerdem, dass mit den beiden Solaranlagen im Jahr 2017 rund 17 300 Euro erwirtschaftet wurden. Das sind etwa 500 Euro mehr als im Vorjahr, was auf eine höhere Zahl der Sonnenstunden zurückzuführen sei. Das Geschäftsguthaben der Bürgerenergiegenossenschaft liegt jetzt bei 121 700 Euro, davon werden den Mitgliedern drei Prozent also 3651 Euro entsprechend ihrer Anteile ausbezahlt. Der Aufsichtsrat habe sich auf eine Ausschüttung in dieser Höhe geeinigt, um ein Guthaben zu garantieren, falls an den Photovoltaikanlagen je Reparaturen nötig wären.

Auf die Nachfrage eines Mitglieds, warum man nicht als GbR arbeite, bei der größere Gewinne möglich wären, erklärte Weber, dass dies immer wieder Thema gewesen sei, die Genossenschaft aber mehr Sicherheit garantiere, weil hier nur mit dem Einlagevermögen gehaftet würde. Bei der GbR hingegen haften die Mitglieder mit ihrem Privatvermögen.