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Gemeindebücherei

Kinder begeben sich in die Vergangenheit

Oberstadion / Lesedauer: 3 min

Sie wurden mit Techniken, Gewohnheiten und Gegebenheiten vertraut gemacht
Veröffentlicht:15.08.2018, 17:40

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Das Ferienprogramm in Oberstadion führte am Dienstagnachmittag zur Gemeindebücherei. Dort starteten 19 Kinder ab sieben Jahren eine Reise in die Vergangenheit. Apfelsaft pressen, Papier herstellen, Spiele spielen und Stockbrot backen waren die Stationen des Programms, das Nachmittag und Abend ausgefüllt hat.

Die drei ehrenamtlichen und zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Gemeindebücherei Oberstadion trafen sich mit den 19 angemeldeten Kindern vor der Bücherei. Martina Raiber , Susanne Wrobel-Widmann, Sandra Volz, Birgit Ege und Carola Gerstenkorn waren in historischen Kleidern erschienen, um die Kinder mit Techniken, Gewohnheiten und Gegebenheiten aus den vergangenen Jahrhunderten vertraut zu machen. Die Kleider ließen sich noch den Schränken der eigenen Vorfahren entnehmen. Dabei repräsentierte das Kleid von Martina Raiber sogar das Mittelalter, mit Strohhut und Tüchern, eine Zeit, in der es viele Annehmlichkeiten der heutigen Zeit noch nicht gab, dafür aber eine Menge Ungerechtigkeiten, insbesondere gegenüber Frauen, wie Martina Raiber betonte.

Äpfel auf Obstwiese gesammelt

Zunächst durften die Kinder wie einst barfuß zu einer Streuobstwiese laufen. Dort war das Sammeln von Äpfeln angesagt, beim hohen Ertrag des aktuellen Jahrgangs eine der leichtesten Übungen des Tages. Anschließend wurden vom Haselnussstrauch in Vorbereitung auf den Abschluss des Tages Stecken für das Backen des Stockbrots abgesägt und geschnitzt. Frische Äste mussten es sein, stabil und nicht sofort brennbar. Nebenbei spielte Martina Raiber die Maultrommel, und zeigte den Kindern, wie das kleine Musikinstrument zum Klingen gebracht wird. Jede Menge weiterer Informationen aus der Vergangenheit gab sie auf diese Weise spielerisch weiter.

Sodann kamen bei Familie Eggert die Äpfel körbeweise in eine Wanne zum Waschen, Äpfel mit faulen Stellen ausgenommen. Hiernach fanden die sauberen Äpfel ihren Weg in die Mühle und schließlich in gemahlener Form in die Presse. Aus einem Zentner Äpfel lassen sich rund 30 Liter Saft pressen. Ungefähr 20 Liter flossen tatsächlich durch den Hahnen in zwei bereitgestellte Eimer. Von dort wurden sie mit Hilfe eines Trichters in Flaschen gefüllt, Versucherle des frischen Biosafts kamen direkt in die Gläser.

Neues Papier hergestellt

Im Kindergarten durfte dann aus Altpapier neues Papier hergestellt werden. Hierzu wurde am Vortag Zeitungspapier in Wasser eingeweicht und mit dem Mixer zu einer Pulpe zerkleinert. Die Kinder durften schöpfen und die Pulpe zum Trocknen verteilen. So hatten sie umweltfreundliches Papier hergestellt.

Historische Spiele folgten im Haus der Vereine, wie das Bauen von Schweifbällen aus Stoffresten, die sogleich geworfen werden durften. Außerdem gab es Seilhüpfen, Himmel und Hölle, Ochs am Berg, Pappdeckellauf und Versteinern. Der krönende Abschluss fand am Abend auf dem Spielplatz in Mundeldingen statt, wo eine Grillstelle eingerichtet ist. Dort konnten die Kinder den Teig um ihren zuvor geschnitzten Stock wickeln und über der Glut des offenen Feuers backen.