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Krippenvielfalt

Im Krippenmuseum gibt es bald Schätze verschiedener Kulturen

Oberstadion / Lesedauer: 2 min

Sieglinde und Udo Hergesell aus Westfalen stellen im Krippenmuseum aus
Veröffentlicht:15.10.2019, 17:38

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In einer neuen Sonderausstellung zeigen Sieglinde und Udo Hergesell aus dem Bergischen Land im Oberstadioner Krippenmuseum „Krippenvielfalt in Deutschland aus drei Jahrhunderten“. 123 Krippen und Weihnachtsdarstellungen hat das Ehepaar für fast ein Jahr in mehrtägiger Arbeit dem festen Bestand des Museums eingefügt.

Seit 40 Jahren sammeln Sieglinde und Udo Hergesell alles, was mit Weihnachtskrippe und darum herum zu tun hat. Einen Teil ihrer Schätze haben sie nun zur Freude von Monika Traub , der Kulturbeauftragten der Gemeinde Oberstadion, dem vom früheren Bürgermeister Manfred Weber eingerichteten Krippenmuseum als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Geschickt arrangiert und beleuchtet kommen die Sachen hier bestens zur Wirkung.

Aus der Rheinregion und dem als „Kannenbäckerland“ für seine Keramik bekannten Westerwald präsentieren die Hergesells salzlasiertes Steinzeug, Keramik und Töpferarbeiten und aus Baden-Württemberg als „Bachene“ bezeichnete Tonfigürchen. Aus einer Bergmannskrippe aus dem Erzgebirge tönt eine Spieluhr „Glück auf, der Steiger kommt“.

Im Erzgebirge und in Bayern wird die Weihnachtsdarstellung traditionell in und aus Holz gefertigt, im Bayrischen Wald aus Glas geformt. In Hamburg gestaltete ein Franziskanerbruder das Geschehen aus Ostseesteinen. Interessant und vielfältig sind auch Materialien wie Wachs, Gips, Metall, Stroh, Stein oder Bein die für Krippengestaltungen der verschiedenen Regionen innerhalb Deutschlands verwendet werden. Bei der Gestaltung frommer Motive geht der Blick aber auch über die Grenze hinaus. So zeigt eine Figurengruppe den letzten sowjetischen Staatspräsidenten Michail Sergejewitsch Gorbatschow bei der Schlüsselübergabe an einen Metropoliten der russischen Kirche. Hergesells Sammlung ist auf verschiedene Etagen verteilt. Gleich neben dem Eingang im Erdgeschoss stehen große bekleidete Wachsfiguren aus dem Kloster der Schwestern vom heiligen Kind Jesus in Aachen. In einer Vitrine mit Faltkrippen aus bemaltem Karton fällt eine 2008 von Ettore Formosa, dem Generalsekretär der Universalis Foederatio Presepistica, dem Ehepaar Hergesell gewidmete Urkunde ins Auge und kündet von einem Preis beim Weltkrippenkongress in Augsburg.