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Gemeindehaushalt

Darum muss Oberstadion Investitionen zurückstellen

Oberstadion / Lesedauer: 3 min

Gemeinde Oberstadion kann einen ausgeglichenen doppischen Haushalt 2020 vorweisen
Veröffentlicht:13.05.2020, 11:00

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Der Gemeindehaushalt für das laufende Jahr ist im Mittelpunkt der ersten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats in Oberstadion während der Corona-Krise gestanden. Im geforderten Abstand trafen sich Bürgermeister Kevin Wiest und die Gemeinderäte am Montagabend in der Oberstadioner Mehrzweckhalle.

„Unser Haushalt ist ausgeglichen und damit gesetzeskonform. Wir machen große Investitionen für die Zukunft der Gemeinde, müssen aber in den nächsten Jahren auf neue große Investitionen verzichten“, sagte der Bürgermeister und betonte, dass das neue Feuerwehrfahrzeug GW-T gekauft und das geplante Teilstück des Stehenbachs renaturiert werde.

Ausführlich stellte VG-Geschäftsführer Markus Mussotter den Räten das mehr als 300-seitige Zahlenwerk des Gemeindehaushalts vor. Der musste, bedingt durch das neue kommunale Haushaltsrecht, in diesem Jahr nicht mehr wie bisher kameralistisch aufgestellt werden, sondern sich an der Systematik der kaufmännischen Buchführung orientieren. „In den Kommunen wird jetzt die kommunale Doppik angewendet“, erklärte der VG-Finanzfachmann.

Ordentliche Erträge

Im Gesamthaushalt der Gemeinde Oberstadion sind für das Jahr 2020 „ordentliche Erträge“ in Höhe von rund 3,38 Millionen Euro ausgewiesen. Denen stehen Aufwendungen von rund 3,36 Millionen Euro gegenüber. Damit kann der Oberstadioner Haushalt ausgeglichen werden und weist einen geplanten Überschuss von 16 091 Euro aus.

Wichtige Einnahmequellen der Gemeinde sind weiterhin die Schlüsselzuweisungen des Landes in Höhe von 546 872 Euro und die kommunale Investitionspauschale mit 150 948 Euro. Aufgrund der Corona-Krise wurden die bislang geplanten Einnahmen aus der Gewerbesteuer „nach unten korrigiert“. Aktuell weist das Zahlenwerk hier 300 000 Euro aus.

Im Jahr 2020 hat die Gemeinde verschiedene Vorhaben geplant, die sich in einem Investitionsvolumen von rund 2,28 Millionen Euro widerspiegeln. Davon entfallen rund 1,1 Millionen Euro auf den Ausbau des Breitbandnetzes im Dorf.

Durch die Möglichkeit der Mitverlegung im Zuge des Baus der Gasleitung in Oberstadion würden die angefallenen Kosten für das schnelle Internet nur rund zehn Prozent dessen ausmachen, was „ohne die Gasleitung“ dafür hätte aufgebracht werden müssen, betonte VG-Finanzfachmann Mussotter.

Weitere Investitionsbrocken

Weitere große Investitionsbrocken im Oberstadioner Gemeindehaushalt sind der Kauf eines Feuerwehrfahrzeugs vom Typ GW-T mit 235 000 Euro, für den Erwerb von Wohnbauland sind 262 000 Euro eingeplant und die Renaturierung des Stehenbachs steht mit 230 000 Euro zu Buche.

Hier erhält die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 212 500 Euro und für den Breitbandausbau fließen aus verschiedenen Fördertöpfen rund 300 000 Euro nach Oberstadion. Wenn alle geplanten Projekte umgesetzt werden, sieht der Gemeindehaushalt die Aufnahme von Darleehn in Höhe von 1,3 Millionen Euro vor. Unter Beachtung der geplanten Schuldentilgung steigt die Oberstadioner Pro-Kopf-Verschuldung von 736 Euro am Jahresanfang auf 1486 Euro zum Jahresende 2020.

Einstimmig haben die Räte am Montag dem vorgelegten Zahlenwerk zugestimmt und die Haushaltssatzung einstimmig verabschiedet.