Marchtal

Packende Duelle auf zwei Rädern

Obermarchtal / Lesedauer: 4 min

Radsport: Rund 400 Teilnehmer bei der elften Auflag des Marchtal-Bike-Marathons
Veröffentlicht:27.05.2019, 21:40

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Bei sonnigen und teils auch regnerischen Bedingungen ist die elfte Auflage des Marchtal Bike-Marathons über die Bühne gegangen. Die weit mehr als 400 Teilnehmer boten sich packende Duelle und heiße Überholmanöver. Einige gingen an ihre Leistungsgrenze, auch andere wuchsen über sich hinaus. Schnellster auf der Langdistanz war Bart Classens vom Team ThijsHendriks .nl Bikesight. Auf der Mitteldistanz hieß der strahlende Sieger Noah Laschewski (Team RSC Auto Brosch Kempten) und auf der Kurzdistanz setzte sich Ben Grupp aus dem Team Freibuger Pilsner Merida durch.

Auf der Langdistanz mit 105 Teilnehmern wurde auf der 76 Kilometer langen Strecke mit 1250 Höhenmetern zunächst die Südschleife durchfahren und danach zweimal die Nordschleife. Die 216 Mountainbiker der Mittelstrecke passierten je einmal die Süd- und Nordschleife, was einer Strecke von 54 Kilometern mit 830 Höhenmetern entsprach. Auf 19 Kilometern mit 190 Höhenmetern lieferten sich die 80 Teilnehmer der Kurzdistanz (Südschleife) packende Duelle und erfreuten sich an der Strecke, die rund um Obermarchtal führte.

Wie in den Jahren zuvor waren die Teilnehmer von der perfekt organisierten Veranstaltung angetan. Zahlreiche Helfer von örtlichen Vereinen und die Sportvereinigung Obermarchtal als Veranstalter stemmten das Riesenevent in gewohnt souveräner Manier, was sich bei den Sportlern und Zuschauern widerspiegelte. Überall gab es zufriedene Gesichter und eine gute Stimmung.

Bei dem Langdistanzrennen, das die Teilnehmer zu Höchstleistungen animierte, setzte sich bei den Frauen Lisa Sulzberger vom Team Sülzle Baukonzept-Radhaus Winterlingen in der Zeit von 3:00:33 Stunden durch und belegte damit auch den 30. Rang der Gesamtwertung. Bart Classens (Team ThijsHendriks.nl Bikesight) war es, der sich bei den Männern durchsetzte und in der Zeit von 2:27:19 Stunden als Erster die Ziellinie durchquerte.

Wetter erschwert Bedingungen

Zweiter wurde der mehrfache deutscher Meister und Europameister im Mountain-Bike, Markus Westhäuser (Bike-o-Rado Racing Team), der das Langdistanzrennen wie folgt beschrieb: „Wir sind relativ langsam in die Südschleife gefahren und forcierten dann das Tempo, als es zum ersten Mal in die Nordschleife ging. An den Anstiegen wurde dann ordentlich selektiert“, so Westhäuser. Dann habe das Wetter den Radsportlern einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir mussten ordentlich Tempo rausnehmen, weil wir fast nichts mehr gesehen haben und der Boden extrem schmierig wurde.“

In einer Gruppe mit fünf Fahrern sei man auf Sicherheit gefahren, so Westhäuser weiter. „Es galt, sich dem Niederländer Classens anzunehmen, der auf der Durchreise zu ein paar Rennen in Italien war und einen Stopp in Obermarchtal einlegte. Irgendwann war ich dann mit ihm allein unterwegs und wir hatten die anderen ordentlich distanziert.“ Auf dem Abschnitt durch das Wolfstal setzte sich dann Westhäuser vor den Niederlänger und hielt das Tempo hoch. „Ich habe ständig Classens quietschende Bremsen hinter mir gehört und wusste, dass er mir dicht auf den Fersen war.“, sagte Westhäuser.

An einem steilen Anstieg fuhr Classens an Westhäuser vorbei, der das hohe Tempo nicht mehr mitgehen konnte. Im Ziel lag Classens dann 20 Sekunden vor Westhäuser. „Classens ist in den letzten zwei Jahren erstarkt und seine Spezialität ist es, hintenraus im Rennen richtig Druck aufzubauen“, so Westhäuser. Zu Beginn des Rennens sei der Niederländer noch hinter der Spitzengruppe gewesen und habe die Lücke dann geschlossen. „Da waren wir schon sehr erstaunt und die Enttäuschung war groß, weil wir das Rennen doch in deutscher Hand halten wollten. Somit hat uns ein einsamer Unbekannter schließlich einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte der am Ende zweitplatzierte Westhäuser, der dem Veranstalter des Bike-Marathons ein dickes Lob zollte. „Es war eine gelungene Veranstaltung, Hut ab.“ Mitteldistanzsieger wurde Noah Laschewski (Team RSC Auto Brosch Kempten) in 1:47:36 Stunden. Die schnellste Frau auf dieser Distanz war Silke Wunderwald (2:08:38), die den 50. Platz im Gesamtranking belegte. Auf der Kurzstrecke, auf der ordentlich Tempo gemacht wurde, triumphierte Ben Grupp Team Freiburger Pilsner Merida in 36:20 Minuten. Bei den Frauen schnappte sich eine glückliche Verena Müller (Team Gasthof Engel Racers) in 45:38.4 den Sieg, womit 35. der Gesamtwertung war.

Zufriedener Ausrichter

Jürgen Flach vom Bike-Marathon-Organisationsteam der SpVgg Obermarchtal fasste zusammen: „Zum Start der Langdistanz war es noch trocken, aber als die Teilnehmer auf der Strecke waren, fing es an zu regnen und es gab ein Gewitter, was natürlich schade war. Bei Mundingen hat es sehr stark gewittert und auch gehagelt. Größere Verletzungen und Zwischenfälle gab es zum Glück nicht. Wir hatten sogar weniger Verletzte als voriges Jahr, als es komplett trocken war“, so Flach. Thema war eher, dass ein paar Fahrer unterkühlt ins Ziel kamen oder das Rennen abbrechen mussten, da es durch den Regen zu stark abgekühlt hatte. „Trotzdem wurden auch dieses Jahr starke Zeiten gefahren“, so ein zufriedener Jürgen Flach.