Zunftball

Hexen und Vampire beim Zunftball

Obermarchtal / Lesedauer: 3 min

In Obermarchtal bevölkern die Narren die Turn- und Festhalle
Veröffentlicht:17.02.2019, 18:22

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Jede Menge Vampire, Geister, Magier, Zauberer, Hexen und Feen haben am Samstagabend die närrische Halle in Obermarchtal gefüllt. Unter dem Motto „Graf Koga lädt zum Mitternachtsball“ hatte die Narrenzunft zu ihrem traditionellen Zunftball eingeladen.

Buntes Treiben herrschte beim Zunftball.

Als „Koga“ bezeichnen die Obermarchtaler den Schlossgeist, der als Hauptfigur die Marchtaler Fasnet anführt und beim Ball „leibhaftig“ auftrat. Er werde zwar für alles, was im Dorf passiert, verantwortlich gemacht, beklagte sich Graf Koga, alias Zunftmeister Florian Siegle , könne aber weder was für die Viertelestrinker-WM der Narrenräte noch für das von „spritzenden Steinen“ demolierte Gemeindeauto oder für rasante Autofahrer, die „mehr Punkte haben als der VfB“.

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Wie immer wurde den rund 300 Ballgästen ein buntes und mit viel Lokalkolorit gespicktes Programm geboten. Zum Auftakt sorgte der Fanfarenzug für gute Narrenstimmung, dann zeigten die Jüngsten der Zunft, wie die Sage des Schlossgeists entstanden ist, bevor die Moritatensänger nach der bekannten Melodie aus dem „Tanz der Vampire“ aus ihrem „Marchtlemer Nähkäschtle“ plauderten. Da wurden angerufene Asienreisende, zu große Autos, die nicht in kleine Garagen passen, verpasste Tagwachen, verkrachte Hochzeitstage und mit Regenwasser gefüllte Cabrios zum närrischen Thema. Launig führten Graf Michael Fasnacht Dracula und Flora Carolin Cichon Fledermaus durch das „magisch schaurig schöne“ Ballprogramm, zu dem die Sportgruppe der „Grufties“ einen Schwarzlicht-Tanz beisteuerten, die Oggelsbeurer Tanzgarde die Beine fliegen ließ und zehn Vampire ihren neblig dunklen Tanz zeigten.

Auf ihren Besen landeten drei Teenie-Hexen beim Obermarchtaler Ball und sahen in ihrer magischen Kugel, dass Obernarren hinter verschlossenen Türen um Hilfe rufen oder dass in Obermarchtal manchmal Schwiegertöchter beim Abendessen vermisst werden.

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Der aus den Harry Potter-Filmen ausgeliehene „sprechende Hut“ betonte, dass „die Königin vom Schtoi“ mehr Großstadtatmosphäre mit Einkaufsmöglichkeiten brauche, um internationales Flair schnuppern zu können. Und gemeinsam beschloss der närrische Bürgermeister mit seinem Narren-Pfarrer, „als dui zwoi Obere im Ort“, dass Obermarchtal dringend ein Fitnessstudio brauche. „Da hätt ich richtig Bock drauf“, tönte „Schultes“ Raphael Siegle, als „Pfarrer“ Florian Siegle vorschlug, den Spiegelsaal dafür zu nutzen und den „Alpha-Kevin von Schtäa“ zum Training einzuladen.

Lokales wird thematisiert

Der „verpatzte Fassanstich“ beim Peter- und Paulfest war genauso Thema von Pfarrer und Bürgermeister wie die in Obermarchtal „gelebte Ökumene“ mit einem evangelischen Bürgermeister und einem katholischen Pfarrer, die sich auf der Narrenbühne gerne einen „Ramma“ schmecken ließen. Nach der „Harry Potter-Puppenshow“ lösten die „bei einem Umzug verhinderten Narrenräte“ ihre närrische Strafe ein und zeigten, wie sich getrennte Liebespaare, zwischen Popcorn und Nervenkitzel, nahe sein können. Nach dem großen Finale aller Akteure trafen sich Vampire und Hexen an der Bar und das Trio „Blue Mandarin“ spielte zum Tanz in die lange Ballnacht auf.