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Breitband beschäftigt Obermarchtal und seine Unternehmen

Obermarchtal / Lesedauer: 4 min

Kleinkinderbetreuung und Bauplätze sind außerdem Thema beim Besuch von Hilde Mattheis
Veröffentlicht:28.08.2019, 17:41

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Bei ihrem Besuch am Mittwoch in der Gemeinde Obermarchtal erfuhr die Ulmer SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis von Bürgermeister Martin Krämer , welche Themen in der Gemeinde derzeit auf den vorderen Plätzen liegen. Der Breitbandausbau überschattet aktuell andere Themen, für Krämer sind im Übrigen die Kleinkinderbetreuung und die Bereitstellung neuer Baugebiete Topthemen.

Seit über einer Woche laufe der Backboneausbau, in der Gegend um die Turn- und Festhalle ebenso wie in der Hauptstraße. Im Zuge der Maßnahme würden marode Bürgersteige automatisch mit erneuert, und die Häuser auf der Straßenseite des Verlaufs der Backbone-Trasse könnten sofort mit FTTB versorgt werden, sie könnten also im Zuge des bevorstehenden Einblasens der Glasfaserkabel sofort mit schnellem Internet versorgt werden.

Auch drei der fünf Teilorte würden mit FTTB-Anschlüssen versorgt. Von den 2,7 Millionen Euro Kosten, die die Gemeinde insoweit zu tragen habe, würde allerdings nur ein nicht überwiegender Teil durch Bundeszuschüsse abgedeckt. Insoweit äußerte Krämer den Wunsch nach weiteren Förderungen durch den Bund, da eine kleine Gemeinde alleine nicht in der Lage sei, alle Gebäude im ersten Schritt ans schnelle Internet anzuschließen.

Neue Baugebiete

Neben der Verbesserung der Kleinkinderbetreuung und der Erschließung neuer Baugebiete – alle vorhandenen Bauplätze seien aktuell verkauft – ist das südlich der Gemeinde gelegene Gewerbegebiet ein wichtiger Punkt für den Bürgermeister.

Örtliche Betriebe hätten insoweit bereits Erweiterungswünsche geäußert, zudem sei das Ziehen neuer Gewerbebetriebe im Sinne der Zukunftsfähigkeit der Gemeinde für ihn ein Thema. Die Ortsumfahrung sei in den vordringlichen Bedarfsplan aufgenommen worden, die nächste Prüfung stehe allerdings erst für 2022 oder 2023 an, was faktisch bedeute, das Projekt ist derzeit auf Eis gelegt.

Hilde Mattheis interessierte sich auch für die örtliche Gastronomie, insbesondere für die Szenenkneipe „Kreuz“. Insoweit bescheinigte der Schultes der Gastwirtschaft eine hohe Anzahl von Veranstaltungen und guten Besuch. Auch Bands, die ansonsten nur in großen Städten spielten, seien hier präsent.

Überhaupt sei er von der vorhandenen Infrastruktur begeistert, das Angebot reiche von der Apotheke über den Bäcker bis zum Metzger. Was sich Bürgermeister Krämer für die Zukunft gut vorstellen kann ist eine Anlage für altersgerechtes Wohnen, einschließlich einer zentral gelegenen Begegnungsstätte.

Insoweit betont er das Recht der Menschen, in der eigenen Gemeinde alt werden zu können, und sieht die angedachte Anlage als Alternative oder zumindest lange von den Menschen nutzbare Wohnung, ehe ein Pflegeheim unumgänglich wird. Auch die Innerortsentwicklung habe er auf dem Schirm.

Elektro Buck besteht seit 20 Jahren

Auf der Tagesordnung stand für Mattheis am Mittwoch auch ein Besuch bei der Firma Elektro Buck. Der aus Reutlingendorf stammende Meister Dietmar Buck hat 1999 auf dem elterlichen Anwesen die Firma gestartet, somit im Mai diesen Jahres das zwanzigjährige Bestehen gefeiert. 2002 ist der Betrieb in die neu errichteten jetzigen Räume umgezogen.

Als großes Hindernis für seinen Betrieb sprach Buck das langsame Internet an. Bürgermeister Krämer konnte insoweit den FTTC-Ausbau bis zum Sommer 2020 zusagen. Damit wird bis zu den beiden Kabelverzweigern Glasfaserkabel verfügbar sein. Von den Kabelverzweigern zu den Gebäuden verbleibt es damit auf absehbare Zeit allerdings bei den bisherigen Kupferleitungen der Telekom.

Der Betrieb habe derzeit zwölf Mitarbeiter, davon acht Gesellen und vier Auszubildende.

Ihm fehlten, wie vielen Handwerksbetrieben im ländlichen Raum, Facharbeiter. Dem Facharbeitermangel könne, so Hilde Mattheis, durch den Besuch von Ausbildungsmessen entgegengewirkt werden. Sein ältester Sohn werde in einem Jahr nach Ablegen der Mittleren Reife im Betrieb seine Ausbildung beginnen, so Buck, und auch die beiden jüngeren Söhne interessierten sich für die Tätigkeit des Elektrikers.

Seit 2001 auch Photovoltaik

Sein Betrieb errichte seit 2001 auch Photovoltaikanlagen, seine eigenen Dächer sind komplett damit bestückt. Seit der Kürzung der Einspeisevergütung habe sich bezüglich der Sonnenenergie die Nachfrage auf die Eigenversorgung verlagert, und das in den letzten zwei Jahren mit spürbarem Zuwachs, auch was Speicher angehe. „Für den Eigenverbrauch ist Sonnenenergie lukrativ“ sagt Buck, der dies für sich selbst aber noch nicht verwirklicht hat.

Mattheis erfuhr, dass die Firma viel für den Einzelhandel tätig ist, und mit diversen Generalunternehmern zusammenarbeitet. Dietmar Buck nennt den aktuellen Bauboom als Grund für die sehr gute Situation seines Betriebs. „Wie im Bilderbuch“ formulierte Hilde Mattheis abschließend ihre Eindrücke von Elektro Buck.