Ortsmitte

Berghülen soll grünen

Berghülen / Lesedauer: 3 min

Landschaftsarchitekt erstellt Konzept für Bepflanzung: Kommunalpolitiker tragen nicht alle Vorschläge mit
Veröffentlicht:15.06.2018, 18:17

Von:
Artikel teilen:

Die Ortsmitte von Berghülen soll grün werden, schön aussehen und gleichzeitig wenig Arbeit machen. Landschaftsarchitekt Anton Ruf vom Ulmer Büro Wassermüller erklärte den Mitgliedern des Gemeinderates Berghülen in der jüngsten Sitzung, wie er diese Ziele umsetzen möchte.

Aufgrund der Größe des Gebietes wurde dieses in mehrere Abschnitte unterteilt. Für jenes beim Rathaus ist eine Pflanzung einer Hainbuchenhecke vorgesehen, um damit den Parkplatz abzugrenzen. Zudem soll es einen Schotter-Rasen geben. „Diesen muss man nicht oft mähen“, so Ruf. Ein derzeit noch geplanter Schotterstreifen soll ausgepflastert werden.

Im Bereich der zentralen Ortsmitte rund um Kirche, Backhaus und Raiffeisenbank gebe es dann drei Beete. Auf jeden Fall sollen dort blühende Pflanzen eingesät werden. „Die könnten dann beispielsweise auch Verwendung für einen Gottesdienst finden“, merkte der Landschaftsarchitekt an. Der Platz neben der Bushaltestelle könnte mit Strauchrosen bepflanzt werden. „Als Farbklecks. Als Untergrund würde ich den Storchenschnabel empfehlen“, sagte Ruf.

Kritische Stimmen gab es bei der Freifläche westlich der Raiffeisenbank. Der Landschaftsarchitekt schlug vor, drei Bäume zu pflanzen und eine Blumenwiese anzulegen. Eine Schotterpartie solle zudem bleiben, um darüber als Passant gehen zu können. Eine alternative Idee sei, eine Art „Dorfbauerngarten“ ins Leben zu rufen. Darunter stellt sich Ruf vor, dass die Pflege der Fläche durch verschiedene Vereine übernommen wird.

Ratsherr Karl Kücherer zum Vorschlag: Eine Blumenwiese findet er nicht schön. Es sei ein schöner Platz, allerdings ohne Aufenthaltsqualität. Er wünsche sich schattenspendende Bäume mit Bänken, um dort eine Art kleinen Park anzulegen. Fest stehe für ihn aber auf jeden Fall: Die Ventilatoren der Bank müssten verschwinden. Ähnlich sah es Gremiumsmitglied Martin Hinz. Er gab zu bedenken, dass diese Fläche auch für mögliche Veranstaltungen genutzt werden könnte – allerdings nicht, wenn dort eine Blumenwiese entstehe. Bürgermeister Bernd Mangold nahm der Diskussion das Feuer und den Ratsmitgliedern die Illusion: „Die Fläche gehört der Raiffeisenbank. Wir sind nicht Herr des Verfahrens, können nur Vorschläge machen.“

In einem weiteren Bereich geht es um das Schwalbenhaus. Anton Ruf würde es gerne sehen, wenn dieses hinsichtlich einer Blumenwiese ergänzt würde, um beispielsweise auch Bienen ein Nahrungsangebot zu machen. Eine Kräutergräsermischung könne zum Gesamtkontext passen.

Auch hinsichtlich der Verweildauer hatte sich der Landschaftsarchitekt Gedanken gemacht. Er schlug vor, anstelle der Quader eine Rundbank aufzustellen. Die Anzahl der Sitzplätze für ältere Menschen – die beispielsweise auf den Fischwagen warten – würde sich erhöhen. Die Quader könnten als Sitzgelegenheit vor der Bücherei verwendet werden. Alternativ zu der Rundbank unter dem Baum könnten auch die Quader an der Südseite des Backhauses durch eine Bank ersetzt werden. „Ich bin da gespalten“, meinte Mangold. So auch weitere Ratsmitglieder.

Für das Gesamtkonzept wollte das politische Gremium Berghülens nicht abstimmen. Aus diesem wurden für eine Abstimmung jener Fläche westlich der Raiffeisenbank sowie die Bänke herausgenommen. Einstimmiges Votum gab es seitens der Mitglieder des Gemeinderates für die anderen Bepflanzungs-Vorschläge. Hinsichtlich der Sitzgelegenheiten lautete der Auftrag des Gremiums, eine Kostenermittlung zu veranlassen und den Vorschlag zu prüfen.