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Teamwertung

Richard Ringer schließt großartige Saison ab

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Leichtathlet des VfB LC Friedrichshafen steht 2014 vor noch größeren Aufgaben
Veröffentlicht:12.12.2013, 17:45

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Richard Ringer hat am Sonntag bei den 20. Cross-Europameisterschaften in Belgrad seine bisher erfolgreichste Saison gekrönt. Mit einem siebten Platz gegen die versammelte europäische Spitzenklasse und Platz fünf in der Teamwertung gelang sogar ein aus deutscher Sicht historisches Resultat: Noch nie lag ein deutscher Läufer so weit vorne und noch nie war eine deutsche Mannschaft besser platziert. Ringer und Kollegen schnupperten schon fast an einer Medaille.

Richard Ringer, tat sich nach seiner Rückkehr aus Belgrad zunächst schwer mit der Einordnung dieser Ergebnisse: „Beim Cross treffen Mittel- und Langstreckler auf Hindernis- und Marathonläufer. Du kannst gut durchkommen oder durchgereicht werden. Deshalb wäre ich auch vor dem Rennen mit Rang 20 zufrieden gewesen. Jetzt ist die beste Platzierung für den DLV überhaupt herausgekommen, dabei war meine Vorbereitung keineswegs optimal. Ich konnte nur die vergangenen zwei Wochen wie geplant mein Training durchziehen. Vorher musste ich wegen Muskel- und Sehnenbeschwerden das Ausdauertraining teilweise mit Schwimmen und Radfahren kompensieren“.

Kleiner Durchhänger

Beim Rennen selbst hat er eine neue Erfahrung gemacht: „Ich hatte bei Kilometer vier einen kleinen Durchhänger, da habe ich nicht versucht mit Gewalt meinen Platz zu halten, sondern habe das Tempo bewusst etwas herausgenommen. Zwei Kilometer später bekam ich die zweite Luft und konnte wieder forcieren. In der letzten Runde habe ich mich von Rang 19 auf Rang sieben vorgearbeitet und selbst auf den Sieger Alemayehu Bezabeh (Spanien) keine Zeit mehr verloren, sondern einige Sekunden gut gemacht“. Trotzdem gilt Ringers Liebe nicht dem Crosslauf, sondern eindeutig den Bahnrennen Hier warten 2014 große Ziele: Die Team-EM in Braunschweig (21./22. Juni), die Deutschen Meisterschaften in Ulm (26./27. Juli) und die Europameisterschaften in Zürich (12. bis 17. August). Am liebsten würde er sich mit einem DM-Titel über 5000 Meter für Zürich empfehlen und Arne Gabius (Tübingen) ärgern, der in den vergangenen Jahren in Deutschland diese Strecke dominiert hat. Auf Gabius (13:12,50) fehlen Richard Ringer (13:27,29) derzeit knapp 15 Sekunden. Dieser Abstand soll deutlich verkürzt werden: „Künftig wird man für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele eine Qualifikationszeit von 13:15 bringen müssen. Das halte ich für erreichbar und darauf arbeite ich hin“.

Ungewöhliche Trainingsformen

Die Arbeit geht bereits in dieser Woche los. Richard Ringer wird mit DLV-Kaderathleten ein Skilanglauf-Trainingslager in Balderschwang bestreiten. Auf dem Programm stehen für Leichtathleten etwas ungewöhnliche Trainingsformen: Schneewanderungen, Schneeläufe, Skilanglauf, Schwimmen und Rollentraining auf dem Rad. Anfang Januar geht es wieder in südliche Gefilde, nach Monte Gordo in Portugal. „Ich kann diese wichtigen Vorbereitungstermine mit meiner 60-Prozent-Stelle bei Tognum ganz gut kombinieren und bin meinem Arbeitgeber sehr dankbar, dass er mir das ermöglicht“.

Zwischen beiden Trainingsblöcken steht noch ein besonderer Leckerbissen an. Ringer wird im österreichischen Peuerbach am Silversterlauf teilnehmen und dort im „Lauf der Asse“ unter anderem auf 10-Kilometer-Weltrekordler Leonard Komon (Kenia) treffen. In das Nest zwischen Passau und Linz kommen zu diesem Ereignis immer mehr als 10 000 Zuschauer.

Im Februar führt die Reise gleich nochmals nach Portugal, nämlich zum Cross-Team-Europacup für Vereinsmannschaften, der in Albufeira ausgetragen wird. Auch den DM-Hallentitel über 3x1000 Meter möchte er gerne zusammen mit Maxi Dersch und Sparringspartner Martin Sperlich verteidigen und im März den DM-Titel im Crosslauf. Wenige Wochen später beginnt bereits die Jagd auf Bestzeiten und Qualifikationszeiten in deutschen und ausländischen Stadien.