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Brunnenberg

So soll es mit dem Brunnenberg-Projekt noch klappen

Munderkingen / Lesedauer: 3 min

Munderkinger Gemeinderat fasst neue Beschlüsse für geplanten Bau eines Mehrfamilienhauses und fünf Reihenhäusern
Veröffentlicht:22.01.2022, 07:00

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In die geplante Bebauung des ehemaligen Fleischle-Areals am Brunnenberg in Munderkingen kommt wieder Bewegung. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag stellte die Stadtverwaltung die dritte Änderung des Bebauungsplans und einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor vor. Beidem stimmte das Gremium einstimmig zu.

Schon seit einigen Jahren plant der Ehinger Bauunternehmer Manfred Spähn die Bebauung des Bereichs zwischen Brunnenbergstraße, Altem Brunnenberg und Wetterkreuz. In einem ersten Schritt soll auf einer Brachfläche auf Höhe der Einmündung der Königsberger Straße in die Straße „Alter Brunnenberg“ ein Neunfamilienhaus entstehen. Später ist auf dem südlich angrenzenden Grundstück, auf dem aktuell noch eine Lagerhalle steht, ein Reihenhaus mit fünf Wohneinheiten vorgesehen. Dabei hatte der Investor mittelfristig auch die Bebauung des westlich dieser beiden insgesamt 2800 Quadratmeter großen Flächen gelegenen Bereichs mit weiteren Mehrfamilienhäusern ins Visier genommen.

Den Osten im Blick

Gegen das Gesamtpaket, das in einer zweiten Änderung des Bebauungsplans Brunnenberg hätte berücksichtigt werden sollen, hatte sich mächtig Widerstand in der Bevölkerung geregt. Zu eng, zu hoch, zu viele Menschen, zu viel Verkehr lauteten, bei allem Verständnis für eine erforderliche Innenverdichtung, die Vorwürfe.

Nach mehreren Ratssitzungen und teils hitzigen Diskussionen in öffentlichen Informationsveranstaltungen ist die große Vision mittlerweile vom Tisch, die Konzentration gilt den ursprünglichen Plänen im östlichen Bereich des Plangebiets, sprich dem Neunfamilienhaus und dem Reihenhaus. Damit der Investor das verwirklichen kann, brachte die Verwaltung nun neben der dritten Änderung des Bebauungsplans auch einen städtebaulichen Vertrag zwischen Stadt und dem Investor auf den Weg.

Die neue Fassung des Bebauungsplans beschränkt sich auf besagten östlichen Bereich. Dadurch bleibt die Zugangssituation für die westlichen Grundstücke unverändert. Für die beiden geplanten Objekte müssen 1,5 Stellplätze pro Wohneinheit – mehr als die Landesbauordnung vorschreibt – bereitgestellt werden, was jeweils mittels Tiefgaragen geschehen soll. Die Zu- und Ausfahrt kann über die Straße „Alter Brunnenberg“ erfolgen. Die Höhe des dreigeschossigen Mehrfamilienhauses bleibt unter der Firstlinie der bestehenden Wohnhäuser oberhalb und unterhalb des neuen Gebäudes, stellte Verbandsbaumeister Roland Kuch klar.

Ein Vertrag als Bedingung

Bedingung für die Verwirklichung der Bauvorhaben ist der Abschluss eines städtebaulichen Vertrags, der entsprechend der Vorgaben des Gemeinderats von einem Rechtsanwalt in Abstimmung mit der Verwaltung und dem Investor vorbereitet wurde. Darin ist unter anderem festgelegt, dass der Investor sämtliche Erschließungs- und Verfahrenskosten zu tragen hat. Auch der Erhalt der Bushaltestelle in der Straße „Am Brunnenberg“ wird in dem Vertrag zugesichert.

„Das gesamte Verfahren bleibt in unseren Händen“, versicherte Kuch. Bürgermeister Michael Lohner betonte, wie wichtig Projekte zur verdichteten Bebauung von innerstädtischen Flächen seien: „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum.“ Der neue Bebauungsplan decke sich mit dem, was bislang eh schon unstrittig gewesen sei. „Strittig war nur der westliche Bereich.“ Um den Bürgern dennoch ausreichend Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben, beschloss der Gemeinderat die Aufstellung der dritten Änderung des Bebauungsplans Brunnenberg in einem zweistufigen Verfahren – sprich mit frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden, obwohl dies in einem beschleunigten Verfahren, das in diesem Fall angewandt wird, nicht zwingend vorgesehen ist. Somit werden die Pläne einen Monat lang öffentlich ausgelegt, die dabei eingehenden Stellungnahmen nach einer Abwägung eingearbeitet und die geänderten Pläne danach erneut ausgelegt.

Sowohl der Aufstellung des Bebauungsplans „Brunnenberg, 3- Änderung“ als auch dem Abschluss des städtebaulichen Vertrags stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.