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Brunnensprung

Munderkinger Brunnensprung am Fasnetsmedig

Munderkingen / Lesedauer: 2 min

Max Miehle und Georg Walter springen in den Brunnen – Kuttlakapell feiert 50. Geburtstag
Veröffentlicht:12.02.2018, 18:50

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Der Brunnensprung ist fester Bestandteil der Munderkinger Fasnet. Ein Sprung ins kalte Brunnenwasser am Fasnetsmedig allerdings ist eine echte Besonderheit. Nach dem Kinderumzug am Nachmittag wagten mit Max Miehle und Georg Walter jetzt sogar zwei verheiratete werdende Väter den Sprung vom Brunnenrand.

Nachdem die Originellen Gruppen am Montagnachmittag durch die Altstadt gezogen waren, erwartete die Munderkinger ein ganz besonderes Erlebnis, nämlich ein Brunnensprung am Montag. Am Morgen beim Grempelesmarkt hatten die beiden Mutigen goldene Leggings ersteigert bekommen, die ihnen die seltene Ehre des Brunnensprungs zuteil werden lassen sollten. Traditionell dürfen in Munderkingen nur unverheiratete Männer in den Marktbrunnen springen. Am Montag gab’s die Ausnahme von der Regel, weil sowohl Max Miehle als auch Georg Walter noch in diesem Jahr Väter werden und bereits unter der Haube sind.

Ohne traditionelles Zeremoniell geht jedoch kein Brunnensprung in Munderkingen über die Bühne. So sprangen die Jauner mit ihren Pizza-brettern als Maischer ein, um das Brunnenwasser aufzurühren. Die Trommgesellen stellten ein Spalier im 50er-Jahre-Dress mit Gitarren und die MKK spielte die passende Musik zum Hopser und Schleifer. In ihrem Trinkspruch schworen Max Miehle und Georg Walter ein „Hoch auf Magistrat und Debutat“ und ihre Ehefrauen, bevor sie ihre Tonkrüge an der Brunnensäule zerschmetterten und dreimal in den Brunnen sprangen. Auf die Forderung aus dem zahlreich erschienenen Publikum hin gab’s sogar einen vierten Sprung als Zugabe. Damit hatten sich die ungewöhnlichen Brunnenspringer auch ihren Lohn verdient und durften den Fluten entstiegen ein jeglich Maidlein küssen.

Zuvor hatte auf der Bühne die Kuttlakapell ihren 50. Geburtstag gefeiert und alle Maschger auf ein Glas Sekt eingeladen. Die anderen Originellen Gruppen ließen es sich nicht nehmen, zu gratulieren. Den Anfang machten die Pippi Langstrumpfs der Gruppe XXL. Für ein Musikerheim habe es nicht gereicht, dafür stelle die Gruppe ihre Villa Kunterbunt als Clubhaus zur Verfügung. Auch wenn die Freude bei Ludwig Walter und seinen Musikerkollegen groß war, war er nicht sicher, ob die Stadt ein weiteres Clubhaus genehmigen werde.

Zunftmeister Ralf Lindner, sein Stellvertreter Thomas Schartmann und Trommmeister Gerhard Steiner überbrachten die Glückwünsche der Trommgesellenzunft in Form von Sekt und Wein. „Eigentlich wollten wir euch eine Statue errichten“, sagte Lindner. Aber der Archivar der Zunft, der bekanntlich Ludwig Walter ist, habe gesagt, dass die Kuttlakapell erstmals 1970, nicht schon 1968 als Originelle Gruppe dabei gewesen sei. Von den Jauner-Pizzabäckern gab’s zum Jubiläum lauwarme Pizza.