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Wohnstandard

Modernes Wohnen in historischem Gebäude

Munderkingen / Lesedauer: 3 min

Gemeinderat besichtigt saniertes Gebäude in der Munderkinger Marktstraße
Veröffentlicht:21.10.2018, 21:33

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Zehn Wohnungen entstehen derzeit im Gebäude Traube/Post in der Munderkinger Marktstraße . Die Familie Kaufmann aus Emerkingen saniert aktuell das historische Gebäude. Obwohl der Wohnstandard später höchsten Ansprüchen genügen wird, soll der historische Charakter des Gebäudes erhalten und erkennbar bleiben.

Seit etwa einem Jahr laufen die Sanierungs- und Umbauarbeiten in dem Gebäude in der Marktstraße. Bürgermeister Michael Lohner lobte das Projekt des regionalen Bauunternehmers. Schließlich habe die Stadt viel Geld in die Sanierung der Marktstraße investiert. „Das hat aber keinen Wert, wenn dann die historischen Häuser leerstehen und nicht investiert wird“, erklärte er weiter. Neben den Mitglieder des Gemeinderates haben auch einige Anwohner die Gelegenheit genutzt, um in das noch im Bau befindliche Gebäude hineinzuschauen.

Fachwerk für die Nachwelt dokumentiert

„Teile des Gebäudes stammen aus dem Jahr 1530“, sagt Bauunternehmer Günther Kaufmann, der vermutet, dass das Gebäude damals nicht als Wohn- sondern als Geschäftshaus gebaut wurde. Der Bauherr erklärt, dass seine ursprünglichen Pläne eine ganz andere Gestaltung des Gebäudes vorgesehen hatten. „Aber die haben wir verworfen, weil sie dem Haus einfach nicht gerecht werden.“ Obwohl es nicht unter Denkmalschutz stehe, will Kaufmann den Charakter des Hauses bewahren. Außerdem sei das alte Fachwerk lückenlos für die Nachwelt dokumentiert worden und hinter der Wandverkleidung werde teilweise die historische Wandvertäfelung erhalten bleiben. Gerade weil die Sanierung des Innenbereiches sehr aufwendig war, um eine gehobene Wohnqualität mit entsprechendem Schall- und Brandschutz zu erreichen, hätten die Arbeiten mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant.

Zehn Wohnungen zwischen 60 und 120 Quadratmetern Größe finden auf vier Etagen Platz. Zu jeder Wohnung gehört ein Stellplatz in einer sogenannten Paternoster-Garage. Außerdem werden im Außenbereich weitere Parkplätze entstehen. Der Durchgang zwischen dem Gebäude und dem benachbarten soll mit einem Tor verschlossen werden. „So vermeiden wir, dass Unbefugte in den Bereich hineinlaufen“, erklärt Günther Kaufmann. Dort werden dann eine Klingelanlage und die Briefkästen angebracht.

Historische Balkone

Die Wohnungen werden alle barrierearm sein, erklärt der Bauherr. Deshalb wurde in dem historischen Haus auch ein Fahrstuhl nachgerüstet. Beheizt wird es über ein eigenes Blockheizkraftwerk. „Das rechnet sich, weil auch ein Nachbargebäude und eine Bank anschließen“, erklärt Günther Kaufmann. Jede Wohnung erhält zudem mindestens einen Außensitz. Im vorderen Bereich mit historisch anmutenden Balkons, wie es sie schon früher an dem Gebäude gegeben hat.

Wenn Ende des Jahres der Estrich in allen Wohnungen getrocknet ist, soll es einen Tag der offenen Tür für Interessierte geben. „Erst wenn alles fertig ist, wollen wir in die Vermarktung einsteigen“, kündigt Günther Kaufmann an. Er ist zuversichtlich, dass Ostern dann die Wohnungen an die Besitzer übergeben werden können. Auch wenn die Arbeiten in der Traube/Post noch nicht abgeschlossen sind, steht die Familie Kaufmann schon beim nächsten Projekt in der Munderkinger Altstadt in den Startlöchern. Geplant ist die Sanierung und der Umbau des sogenannten Haus Elbs. „Hier wollen wir die Bevölkerung gern in die Planungen miteinbeziehen“, kündigt Günther Kaufmann an.