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Rollstuhlsport

Besondere Einblicke beim Rollstuhlsport

Munderkingen / Lesedauer: 2 min

Ulmer Rollstuhlbasketballer zu Gast im Munderkinger Schulverbund
Veröffentlicht:13.03.2018, 19:08

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Ganz besondere Erfahrungen haben Schüler des Munderkinger Schulverbundes am Dienstag sammeln können. Auf Einladung der Schulsozialarbeiter Andrea und Reinhard Walter haben Mitglieder des Ulmer Rollstuhlbasketballteams „Sabres“ mit rund 85 Jugendlichen trainiert und ihnen auch aus ihrem Alltag als Rollstuhlfahrer berichtet.

Binnen weniger Minuten sind am Dienstag aus kerngesunden Jugendlichen begeisterte Rollstuhlfahrer geworden. Engagiert nutzten die Schüler des Munderkinger Schulverbundes die Gelegenheit, mit den Behindertensportlern gemeinsam zu trainieren. Beim Üben mit Achim Renner und Thomas Widmann spürten die Jungen und Mädchen schnell, dass einiges dazu gehört, wendig über das Spielfeld zu rollen und dabei noch den Ball zu kontrollieren. Aber vor allem hatten die Schüler Spaß bei der Aktion.

Neben dem praktischen Teil gehörte zu der besonderen Unterrichtseinheit auch ein theoretischer Teil. Hier berichteten Christiane Renner, die zwar selbst laufen kann, aber als Ehefrau von Achim Renner den Alltag eines Rollstuhlfahrers sehr direkt miterlebt, und Joachim Blum, mit welchen Herausforderungen Menschen im Rollstuhl tagtäglich zu kämpfen haben. „Die wichtigste Botschaft, die wir euch heute mitgeben wollen, ist, dass man sich von seinen Handicaps nicht einschränken lassen sollte und dass Vieles möglich ist“, sagt Christiane Renner.

Die Schüler erfuhren in Munderkingen, dass Rollstuhlfahrer sehr wohl im eigenen Auto unterwegs sein können, wenn es eigens für ihren Gebrauch umgebaut worden ist und dass selbst Extremsportarten wie Skaten oder Fallschirmspringen im Rollstuhl möglich sind.

Ziel der Kooperation zwischen der Schule und den Ulmer Rollstuhlbasketballern soll sein, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und die Akzeptanz dafür zu stärken, dass Menschen ganz unterschiedlich sind. „Heute sind alle gleich“, sagt Reinhard Walter. Bei den „Sabres“ spielen Menschen mit Behinderung und nicht-behinderte Menschen sehr erfolgreich zusammen. „Sie sind ein tolles Beispiel, was gemeinsam möglich ist und für gelebte Integration und Inklusion“, fügt der Schulsozialarbeiter hinzu. Die Jugendlichen sollen aber auch dafür sensibilisiert werden, was es bedeutet, im Rollstuhl zu sitzen und dass Mitleid nicht angebracht ist, sagt Andrea Walter. Nach jeder Einheit seien die Schüler begeistert von dem Erlebnis gewesen, berichten die Sozialarbeiter.

Deshalb soll das gemeinsame Training keine einmalige Veranstaltung gewesen sein. Eine langfristige Kooperation mit den Sportlern ist geplant. So kommen die Rollstuhlbasketballer in diesem Schuljahr noch einmal nach Munderkingen und auch in den kommenden Jahren stehen zwei Besuche pro Schuljahr auf dem Programm. Für die erfolgreiche Umsetzung seien Sponsoren gern willkommen, diese könnten sich bei den Munderkinger Schulsozialarbeitern melden. Bürgermeister Michael Lohner, der am Dienstag selbst bei einer Trainingseinheit vorbeisah, sicherte zu, dass die Stadt die Schüler bei einem Besuch eines Heimspiels unterstützen werde.