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Urnenreihengrab

Gemeinde erweitert Friedhof um 60 Urnenreihengräber

Merklingen / Lesedauer: 3 min

Nur noch eine Stelle frei: Merklinger Ratsmitglieder schauen sich Situation vor Ort an
Veröffentlicht:16.05.2018, 20:07

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Der Merklinger Friedhof soll Stück für Stück erweitert werden. Über das „Wie“ verständigten sich nun die Mitglieder des Gemeinderates. Sie tauschten den Sitzungssaal gegen den Friedhof und schauten sich vor Ort an, was künftig geplant ist.

Fakt ist, so der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp (parteilos), dass seit einigen Jahren die Nachfrage nach Urnenreihengräbern ungebrochen hoch ist. Im südwestlichen Bereich des Friedhofes stehen 61 Gräber zur Verfügung. 60 sind bereits belegt. Die Ratsmitglieder sind sich einig: Vier weitere Reihen mit je 15 Urnengräbern sollen eingebracht werden – nach dem Vorbild des derzeitigen Bestandes mit der Pflasterung der Wege und der Einfassung der Gräber. Ergänzt werde der Komplex durch einen Pfad, der entlang der Mauer mit Beginn am südlichen Tor verlaufen solle.

Einen „kleinen Haken“ gebe es aber doch. Im Frühjahr hatte die Gemeinde zwei Angebote für die Erweiterung der bestehenden Urnenreihengräber eingeholt. Die beiden Angebote lagen bei Summen von 17 766 Euro und 18 980 Euro. Der zweite Anbieter habe zurückgezogen, da die Auftragsbücher bereits voll seien. Die Ratsmitglieder befürworteten die Vergabe an die Firma Kolb, die auch bereits die erste Anlage der Urnengrabfelder mit Pflastersteinen vorgenommen hatte.

Nicht ganz so einig waren sich die Mitglieder des politischen Merklinger Gremiums bei der Erweiterung der Urnenstelen. In den Jahren 2008/2009 hat die Gemeinde die Bestattung von Urnen in den Stelen entwickelt und im westlichen Bereich des Friedhofes umgesetzt. Zunächst waren es fünf Stelen mit jeweils drei Urnenwürfeln. Mittlerweile sind es 31 Würfel, von denen sieben noch frei sind. Gemeinsam mit dem Steinmetz Paul Georg Baumann habe sich die Verwaltung nun Gedanken um die Erweiterung gemacht.

Zwei Varianten seien möglich: drei Blöcke gegenüber den derzeitigen Stelen mit insgesamt 44 Würfeln oder zunächst ein großer Block in der Mitte, der in weiteren Bauabschnitten durch neue Stelen an den Seiten ergänzt werden könnte. 31 Würfel könnten entstehen. Wichtig war dem Gemeindeoberhaupt: „Die Stelen sollen nicht wie Zinnsoldaten aufgereiht sein.“ Eine versetzte Anordnung gebe eine räumliche Dimension.

Ratsfrau Marie-Luise Jakob sprach sich gegen beide Varianten aus. Sie schlug vor, das derzeitige Stelenbild in Richtung der Mitte des Friedhofes zu erweitern. Zudem sei sie nicht sicher, ob eine solch große Anzahl an Würfeln benötigt würde. Brigitte Burghardt hegte ebenfalls Zweifel, sprach sich allerdings wie die Mehrheit des Rates für die zweite Variante und die Bauabschnitte aus. Kosten: 23 815 Euro. Der erste Bauabschnitt ist mit 14 625 Euro beziffert.

Diskutiert wurde dann noch, ob die mittige Buchsbaumreihe entnommen werden muss. Horst Nägele war der Meinung, dass diese bei Beerdigungen stört. Dieser Auffassung waren nicht alle Ratsmitglieder – fünf sprachen sich für den Erhalt des Buchsbaumes aus.

Ein weiterer Gang führte die Ratsmitglieder in die Mitte des Friedhofes. Dort sollen um einen Baum herum Urnen in Röhren, ohne Grabmale oder Abdeckungen, eingebracht werde können. Ein alternatives Angebot der Kommune. Die Röhren werden dabei mit Rasen überdeckt und seien so pflegeleicht. Auf einem Namenspult am jeweiligen Grabfeld können Hinterbliebene dann eine Gedenktafel mit Vor- und Nachname sowie Geburts- und Sterbedatum anbringen lassen. Das Pult für die Namenstafeln soll aus mattem Material bestehen und zwischen 70 und 80 Zentimeter lang sowie 40 Zentimeter hoch sein.