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Maklergebühren-Initiative weckt falsche Hoffnungen

Baden-Württemberg / Lesedauer: 1 min

Maklergebühren-Initiative weckt falsche Hoffnungen
Veröffentlicht:26.02.2013, 21:05

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Was ist gerecht: Wenn derjenige den Makler zahlt, der das gefragte Gut anbietet? Oder derjenige, der es haben will? Große Nachfrage prallt auf wenige Angebote.

Zurzeit sitzt der Vermieter am längeren Hebel, weil er hat, was zu viele suchen. Nutzt er das aus, sorgt das auf Mieterseite für Frust.

Doch an die Initiative, die Maklergebühr den Vermieter zahlen zu lassen, werden falsche Hoffnungen geknüpft: Sie wird nicht mehr Wohnraum auf den Markt bringen.

Der nachvollziehbare Traum, dass Vermieter ihre Objekte ohne Makler, ohne Bonitätsprüfung und am liebsten ohne Kaution feilbieten, wird mindestens an vielen Vermietern scheitern, die das Risiko scheuen und nicht selbst aus Dutzenden Interessenten auswählen wollen – sondern ihre Wohnung eher noch leer stehen lassen – und abwarten.

Sozial gerecht ist der Vorstoß auch nicht: Mieter sollen von Provision befreit sein, Käufer aber nicht. Wenn Schwache gestärkt werden sollen, ist das nicht konsequent: Muss sich eine arme Familie eine Wohnung zusammensparen, weil sie mit kleinen Kindern nichts zur Miete findet, gilt der Schutz nicht.

Diese Initiative löst den Wohnungsmangel nicht. Fair wäre, wenn sich Mieter und Vermieter die Provision teilen. Denn wenn künftig der bezahlt, der bestellt, wird noch lange Zeit der Mieter die Provision tragen müssen.