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Rekordwelt

16 000 Besucher staunen über die Wangener Welten

Wangen / Lesedauer: 4 min

16 000 Besucher staunen über die Wangener Welten
Veröffentlicht:06.05.2012, 21:10

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Die Wangener Welten 2012 sind Geschichte – und sie werden als die bislang erfolgreichsten in die Historie eingehen. In ihrem Fazit waren sich Veranstalter, Aussteller und Besucher einig: Es hat einfach fast alles gepasst. Ob es Rekordwelten waren, lässt sich im Nachhinein allerdings nicht exakt feststellen, denn die genaue Besucherzahl konnte trotz elektronischer Lichtschranken an den Halleneingängen nicht festgestellt werden. Viele Menschen passierten sie beim Flanieren doppelt, drei- oder mehrfach, und ab und an wurden zur besseren Frischluftzufuhr auch nicht mit Zählern ausgestattete Fluchttüren geöffnet. OB Michael Lang sprach gestern Abend aber davon, dass es „gefühlt“ wieder ähnlich viele wie 2010 gewesen sein dürften. Und damals kamen 16 000 Besucher.

Nicht nur deshalb fiel die städtische Bilanz ausgesprochen positiv aus. „Wir sind rundum zufrieden und glücklich“, sagte das Stadtoberhaupt. Diese Aussage gab es auch in den Gesprächen der SZ mit Ausstellern. Unzufriedene Gesichter? Fehlanzeige! Viele sagten, dass für die Geschäfte vor allem der Langzeiteffekt zähle. „Manche Kunden kommen deshalb nach einem Jahr“, erklärte etwa ein Zweiradhändler. Ähnlich sahen es auch Immobilien- und Finanzdienstleister, Handwerker oder andere Spezialanbieter

Sehen und gesehen werden: Dieses Motto galt auch für Besucher. Kaum jemand fehlte, der in Wangen ein bekanntes Gesicht hat. Und in vielen Ecken und an Ständen sah man Wangener und Gäste aus dem Umland beim gemütlichen Plausch beisammenstehen oder -sitzen. „Das hat Volksfestcharakter“, weiß auch OB Lang. Gästeamtsleiterin Belinda Unger fand bemerkenswert, dass die Werbung über die Stadtgrenzen hinaus Früchte trägt: Vor allem aus Kißlegg und der bayerischen Nachbarschaft sah sie viele bekannte Gesichter.

Nachdem die Wangener Welten vor zwei Jahren etwas verregnet waren, verhieß die Vorhersage auch für die dritte Ausgabe der Leistungsschau nichts Gutes. Doch Petrus hatte diesmal ein Einsehen mit den Messemachern. Die Himmelsschleusen blieben an den drei Tagen bis auf ein paar Spritzer dicht. Fast perfekt lief der Sonntag, denn pünktlich zum Beginn um 10 Uhr hörte es auf zu regnen, und die Organisatoren durften sich bei idealem Messewetter – nicht zu kalt, nicht zu warm und trocken – über regen Zulauf freuen.

Regen Zulauf hatte bei der Leistungsschau die Unterschriftenaktion der Schwimmsportler von MTG Wangen, LTC Wangen und SG Niederwangen, der DLRG-Ortsgruppe und des Deutschen Roten Kreuzes für ein Hallenbad. Sicher mehr als 2000 Besucher trugen sich in die Listen ein, die an den Ständen vor der Lothar-Weiß-Halle und im Außengelände auslagen oder vom Nachwuchs der Vereine den Interessierten gezeigt wurden. „Wichtig ist die Aufklärungsarbeit“, sagte Uli Geiger-Dufner von der MTG. „Die Leute sollen wissen, wo die Unterschiede zwischen Lehrschwimmbecken und Bad liegen, und welche enormen Vorteile ein Hallenbad hätte.“

Welche Vorteile es hat, wenn man sich in Erster Hilfe auskennt, bewies das Deutsche Rote Kreuz auf dem Außengelände. Simuliert wurde ein Unfall, bei dem sich ein Mann mit der Motorsäge die Hand abgesägt hat. Zuerst wurde der Hand-Stummel mit rotem Sirup filmreif präpariert, und dann wurden überraschte Besucher damit konfrontiert, wie sie denn bei der Erstversorgung vorgehen würden. Erschwert wurde die ganze Sache damit, dass das „Unfallopfer“ dabei schrie wie am Spieß. Insgesamt eine nachdenklich machende Vorstellung, denn viele Zuschauer waren etwas ratlos, was denn in so einem schlimmen Fall zu tun ist. Grund zum Schmunzeln gab es aber auch: Neben dem Opfer lag die Säge – samt Etikett mit Markenname, Leistungsdaten und Preis...

Ihren Preis hatte auch das Spielangebot für Kinder und Jugendliche in der Stadthalle. Vor lauter surrenden Hubschraubern, röhrenden Rennautos oder piepsenden Baggern gingen die Darbietungen der Jugendkunst- und Jugendmusikschule ein wenig unter. „Wenn ein Cello spielt und daneben Autos fahren, ist das zwar schön anzusehen, aber es kann auch störend wirken“, befand auch OB Lang. Die Stadthalle mit einem speziellen Kinderprogramm sieht er dennoch zukunftsträchtig, man müsse beim nächsten Mal aber besser sortieren. Und Belinda Unger schlug vor, die Stadthalle besser an die Messe anzubinden – zum Beispiel, indem der Parkplatz davor auch noch als Fläche für Aussteller genutzt wird.

Nicht untergegangen sind die Kinder bei den „Water Walkers“ auf dem Außengelände. Vor allem am Sonntag war die Schlange an dem von der DLRG-Ortsgruppe betreuten Aktionsstand lang. Verständlich: Wer wollte nicht übers Wasser laufen können, ohne nass zu werden? Das Risiko, nass zu werden, war auch beim Surfsimulator gleich Null. Die Wahrscheinlichkeit, schon nach kurzer Zeit vom Brett steigen zu müssen, dafür aber relativ groß. Spaß hat der weiche Fall den Kindern aber trotzdem gemacht.

Sichtlich Spaß hatten auch die elf Models auf dem „Catwalk“ in der Lothar-Weiß-Halle. Kein Wunder, denn bei den insgesamt fünf Modenschauen an den drei Tagen war die Showbühne dicht umlagert. Meist von Frauen, die sich die neuesten Trends nicht entgehen lassen wollten. Aber auch viele Männer blieben stehen und schauten zu – weil nicht nur die Kleider ein Augenschmaus waren...