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Kinderherz

Puppenspieler Sven von Falkowski erobert Kinderherzen

Laichingen / Lesedauer: 4 min

Unterhaltung für Kinder beim Laichinger Stadtfest mit Theater, Trampolinspringen und Reise um den Globus
Veröffentlicht:19.08.2018, 17:48

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Max, der Puppenspieler, gehört seit 16 Jahren zum Laichinger Stadtfest. Auch am Sonntagnachmittag hieß es wieder „Vorhang auf und Bühne frei“ für Sven von Falkowski. Er ist der Puppenspieler, Entertainer, Schauspieler und Geschichtenerzähler aus Wangen im Allgäu, der es versteht, Kinderherzen zu erobern. Dies war auch am Sonntag bei seinem 17. Auftritt in Laichingen der Fall, als er in den Räumen des Gesangvereins Frohsinn Laichingen das lustige Stück „Kasper und das geheimnisvolle Rumpel-Pumpel-Paket“ aufführte. Nicht nur Kinder hatten ihren Spaß, sondern auch manche Erwachsene, die das Stück aufmerksam verfolgten.

Und in dem heiteren Stück hieß es Abschied zu nehmen, und zwar von dem Hund Wurschtl, den Sven von Falkowski alias Max 17 Jahre lang auf seiner Hand hatte. Der simple Grund: Ähnlich wie bei einem Kuschteltier hatte auch das Theaterspiel mit dem Hund seine Spuren hinterlassen. Das einst flauschige und weiche Fell ist inzwischen zerzottelt und im Bereich um den Mund ganz dünn geworden. Der Puppenspieler aus Wangen wollte seinen Wurtschtl nicht einfach durch ein anderes Stofftier austauschen. Er beschloss sein Lieblingstier quasi in Rente zu schicken und mit ihm auf eine Abschiedstournee zu gehen.

Von Wurschtl und einer Mondkuh

Schon in den jüngsten Inszenierungen durfte sich Wurschtl deshalb verlieben, und zwar in die Mondkuh Lieselotte. Bevor er nun in den „Bühnen-Ruhestand“ eintritt, wird der rotzfreche, pfiffige und manchmal auch ein wenig tollpatschige Wurschtl mit einem eigens für ihn kreierten Stück gebührend verabschiedet, das auch in Laichingen zu erleben war. In diesem schickt die verehrte Lieselotte aus dem Weltall noch ein Paket an ihn – mit seinen „Kindern“. Aus der Milchstraße taucht ein Paket mit einem recht lebendigen Inhalt auf, mit ihren Kindern „Rumpel und Pumpel“. Und diese erweckt Sven von Falkowski zu neuem Leben, sie stellt der Puppenspieler aus Wangen in seinem neuen Stück vor, das bei den Zuschauern in Laichingen sehr gut ankam.

Für Sven von Falkowski ist das Spiel mit Wurschtls Kindern eine echte Herausforderung: „Technisch ist es nicht einfach zu spielen. Eigentlich bräuchte er drei Hände.“ In der Komödie „Kasper und das geheimnisvolle Rumpel-Pumpel-Paket“ wird dann der Wurschtl in die Milchstraße geschickt, im „wahren Leben“ allerdings nicht. Da werde er ein Ehrenplätzchen erhalten, sichert Sven von Falkowski zu: etwa auf einem Schreibtisch.

Im Gegensatz zur Wurschtl denkt der 53-jährige Wangener Puppenspieler an den eigenen Ruhestand noch lange nicht. Er möchte noch einige Jahre Kinder und Erwachsene unterhalten, zumal sein Mitvertrag für sein Puppentheater in Wangen in der Langen Gasse noch bis 2021 läuft. Gelernt hat Sven von Falkowski den Beruf des Jugend- und Heimerziehers, ausgeübt hat er ihn nie. Aufgewachsen in Görlitz, hat der mit 16 Jahre seine ersten Gehversuche im Theater unternommen, gründete 1988 das Musiktheater „Fabuli“, wurde ein Jahrzehnt später künstlerischer Leiter des Würzburger Kasperhauses. Am 1. März 2001 öffnete sich der Theatervorhang in seinem Wangener Puppentheater.

Zum 17. Mal zu Gast in Laichingen

Zum 17. Mal ist Sven von Falkowski am Sonntag in Laichingen mit Kasper, Wurschtl und all den anderen Puppen zu Gast gewesen, quasi seit seiner Gründung eines eigenen Puppentheaters „Ich bin immer sehr gerne nach Laichingen gekommen. Das Gastspiel hier auf der Alb hat mit immer Spaß und Freude gemacht“, betont der Künstler, dessen Fans von einst schon lange erwachsen sind und vielleicht schon selbst Kinder haben. Und Sven von Falkowski hofft, dass er auch bei der 36. Auflage des Stadtfests mit seinen Puppen wieder beim Frohsinn spielen darf.

Neben dem Puppentheater hatte das Laichinger Stadtfest am Sonntag noch mehr Unterhaltung für die jüngsten Mitbürger parat: So konnte die Welt turnerisch erobert werden und zwar bei einem Angebot der Landes-Kinderturnstiftung mit Diane Spann und Birgit Rübsteck. Auch ein Bungee-Trmpolin fand besten Anklang. Interessant für Jung und Alt war zudem die Ausstellung des Biosphärenmobils, das die besonderen Attribute des Reservats „Schwäbische Alb“ aufzeigte.