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Blutspende

Laichinger spenden Blut: „Für mich einfach eine Pflicht“

Laichingen / Lesedauer: 3 min

Bernhard Meindl war am Montag in Laichingen bei seiner 60. Blutspende
Veröffentlicht:26.03.2018, 20:52

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Der DRK-Ortsverein Laichingen hatte zum Blutspenden in der Daniel-Schwenkmetzger-Halle geladen. Viele Spender sind der Einladung gefolgt, so auch der langjährige Spender Bernhard Meindl, 58 Jahre, aus Westerheim. Er hat am Montag seine 60. Blutspende abgegeben. Die „Schwäbische Zeitung“ hat ihn begleitet: vom Kontrollieren seines Blutspende-Ausweises bis zur Ruhephase nach dem Spenden.

Jede Blutspende beginnt damit: Der Blutspendeausweis wird – wenn vorhanden – kontrolliert. Welche Blutgruppe hat der Spender? Wann hat er das letzte Mal gespendet? Danach wird der Gesundheitszustand erfasst – über einen Fragebogen. Weiter geht es dann mit der Untersuchung des Blutes: Der Hämoglobinwert wird gecheckt. Anschließend messen die Helfer vor Ort Puls, Körpertemperatur und Blutdruck. Meindl ist tiefenentspannt, alles im grünen Bereich. Doch bevor er zum Aderlass schreiten kann, die letzte Hürde: Er muss noch vor einen Arzt treten.

Auch Realschüler helfen

Ermöglicht wird die Spendenaktion in Laichingen jedes Mal von rund 40 Helfern des DRK-Ortsvereins und von 22 Mitarbeitern des Blutspendedienstes. Diese kümmern sich nicht nur um die eigentlichen Spenden, sondern auch um die Verpflegung, über die sich jeder Spender wohl schon vor seiner Blutspende freut. Auch vier Realschüler helfen an diesem Montag mit. „Sie absolvieren ein 20-stündiges Sozialprojekt“, erklärt Karin Held, eine der beiden Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins.

Bernhard Meindl macht es sich auf einer Liege bequem. Eine Schwester desinfiziert ihm die Stelle an seinem Arm – und sticht zu, in die auserwählte Ader, eine Vene genauer gesagt. Arterien befinden sich tiefer im Körper und transportieren Blut mit einem viel höheren Druck.

Das erste Mal mit 18

Zunächst werden zwei kleine Flaschen für die spätere Blutuntersuchung im Labor abgefüllt. Dann erst folgt das eigentliche Spenderblut. Ein halber Liter fließt in einen Beutel. „Das Erste Mal habe ich mit 18 Jahren Blut gespendet. Damals war ich in der Bundeswehr“, sagt Meindl und ergänzt: „Da wurde es einfach gemacht. Später bei der Feuerwehr hab‘ ich es fortgeführt. Für mich ist es einfach eine Pflicht geworden.“ Sein Job: Er arbeitet bei der Flughafenfeuerwehr in Stuttgart.

„Die Blutspende findet vier Mal jährlich in Laichingen statt“, sagt Roland Rick, ebenfalls Bereitschaftsleiter beim DRK in Laichingen. „Unsere Spender kommen sogar aus Stuttgart, weil unser Essen so gut ist“, sagt er mit einem Schmunzeln. Bei der letzten Spende am 23. Dezember waren 547 Spender erschienen. Und am Montag? 447 Spender, darunter 28 Erstspender.

Erbsen, Spätzle und Wiener

Und was gab es am Montag Leckeres? Erbsen, Spätzle und Wiener. Für den Nachtisch wurden zehn Kuchen liebevoll selbst gebacken. „Da 700 Portionen gekocht werden mussten, waren die ersten Helfer schon um 7 Uhr morgens ins der Küche“, sagt Küchenchef Hans Wiedmann. Er ist schon seit mehr als 50 Jahren dabei und hilft gerne. „Wir planen mit 500 bis 550 Spendern, der Rest ist für die Helfer. Während eines langen Tages brauchen die Helfer auch etwas Stärkendes“, so Wiedmann.

Gestärkt hat sich mittlerweile auch Bernhard Meindl. Mit vollem Bauch, aber vor allem einem guten Gefühl macht sich der Westerheimer auf den Heimweg.