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Waldkindergarten

Laichingen führt Waldkindergarten an neuem Standort ein

Laichingen / Lesedauer: 3 min

Im Frühjahr schon soll es los gehen mit dem Waldkindergarten. Unklar ist, ob auch Merklinger Kinder betreut werden können.
Veröffentlicht:22.01.2019, 19:30

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In Laichingen wird in diesem Frühjahr ein Waldkindergarten eröffnen. Die Zelte soll er nahe des Ortsrands aufschlagen.

Selten war die Begeisterung – quer durch alle Fraktionen des Laichinger Gemeinderats – für eine Sache so groß und ungeteilt, wie am Montag, als es um die Einführung eines Waldkindergartens ging. Beigetragen zum Beschluss, diese neue Betreuungsform ab diesem Frühjahr auch in Laichingen einzuführen, hat offenkundig ein Besuch der Stadträte bei schon bestehenden Einrichtungen. Sie hatten im Dezember Waldkindergärten in Bad Urach und Grabenstetten besichtigt; was sie sahen, gefiel ihnen offenbar.

Besuch hat Augen geöffnet

Ulrich Rößler (BWV) bekannte, der Besuch habe seine Augen „geöffnet“, es sei „faszinierend“ gewesen zu sehen, „mit welcher Begeisterung die Kinder dort ihren Außendiensttätigkeiten nachgingen“, so der Sprecher der BWV-Fraktion mit einem Augenzwinkern. Und das, obwohl es dann angefangen habe zu regnen.

Auch Stadtrat Anton Wenzel ( CDU ) sprach von „sensationellen“ Eindrücken und Machtolsheims Ortsvorsteher Jochen Sinn sowie Bernhard Schweizer (LAb) lobten den gefundenen Standort. In „wunderschöner Gegend“ (Sinn) liege der Platz, bei dem es sich nicht mehr, wie ursprünglich geplant, um ein Waldgebiet bei Machtolsheim, sondern um eine Fläche am östlichen Laichinger Ortsrand handelt. Genauer: ein Areal südöstlich der Straße „Beim Ziegelwäldle“ am Fuße des Bleichbergs.

 Am Laichinger Ortsrand soll der neue Waldkindergarten liegen.
Am Laichinger Ortsrand soll der neue Waldkindergarten liegen. (Foto: Wagner/Schwäbische.de)

Der neue Standort (die Fläche gehört der Stadt) hat aus Sicht des Rats und der Verwaltung mehrere Vorteile: Für die beiden vorgesehenen Erzieherinnen muss keine eigene Toilette errichtet werden, da diese in fünf Minuten die Kita Bleichberg oder die benachbarten Bleichbergschule erreichen können (die Kinder gehen auf ein „Waldklo“). Und im Falle eines Notfalls sei der Waldkindergarten durch seine unmittelbare Nähe zur Stadt schnell zu erreichen, beispielsweise von einem Notarzt.

Maximal 20 Kinder sollen betreut werden

Betreut werden sollen maximal 20 Kinder an 30 Wochenstunden. Am Regelmodell orientieren sich auch die künftigen Gebühren. Eine Umfrage hatte schon ein gewisses Interesse von Eltern bestätigt. Bürgermeister Klaus Kaufmann wie auch die Räte betonten, dass der Besuch des neuen Waldkindergartens auf freiwilliger Basis erfolge. „Waldkindergarten muss man wollen“, sagte das Stadtoberhaupt. Womit die Frage aufgeworfen war, ob auch Kinder aus Nachbarkommunen willkommen sein sollen. Denn es war der Merklinger Waldkindergarten-Verein, der den Stein in Laichingen ins Rollen gebracht hatte. Dem entgegen steht allerdings ein Laichinger Beschluss, keine Kinder aus dem Umland neu aufzunehmen.

 Der neue Vorstand ist der alte (von links): Sabine Schwegler, Beatrix Danzer und Isabell Cavallo.
Der neue Vorstand ist der alte (von links): Sabine Schwegler, Beatrix Danzer und Isabell Cavallo. (Foto: Scholz/Schwäbische.de)

Kaufmann skizzierte eine Lösung. Wenn, dann könne es sich bei den externen Kindern lediglich um jene von Mitgliedern des Waldkindergarten-Vereins handeln. Dies sei man dem Verein schuldig, dieser soll ja auch Aufgaben, wenn er denn möchte, übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung soll noch getroffen werden. Träger des Waldkindergartens wird die Stadt Laichingen sein.

Auch seine Ausstattung muss noch festgelegt werden. Zunächst steht ein Budget für 30 000 Euro zur Verfügung. Bettina Bochtler (CDU), die den Rat in dieser Sache ebenfalls „getragen von Euphorie“ sah, hat schon konkrete Vorstellungen. Gerne ein Bauwagen, „ein Tipi muss aber unbedingt dazu“.