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Laichingen bekommt Ladesäule für E-Bikes und E-Autos

Laichingen / Lesedauer: 3 min

Stadt stellt Infrastruktur für Auto-Ladesäule und Pedelec-Stromboxen – Kontroverse Diskussion
Veröffentlicht:24.07.2018, 20:01

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Nicht jedes Laichinger Gemeinderatsmitglied zeigte sich von der Idee begeistert. Am Ende gab es dennoch die Zustimmung zum Vorhaben, im Stadtzentrum eine Ladesäule für E-Autos und eine Ladebox für Pedelecs zu installieren. Kooperiert wird dabei mit dem Albwerk.

Das ist das Vorhaben: Ziel der Bundesregierung ist es, dass im Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge das Straßenbild prägen. Die Stadt Laichingen möchte aus diesem Grund eine bedarfsorientierte Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge aufbauen. „Für eine Stadt wie Laichingen halte ich es für unabdingbar, die Elektromobilität in das Bewusstsein zu rücken und Anreize zu schaffen. Es soll ein Kick off sein“, meinte der Laichinger Bürgermeister Klaus Kaufmann (parteilos) in der Sitzung am Montagabend. Soll konkret heißen: In Zusammenarbeit mit dem Albwerk möchte die Kommune eine öffentlich zugängliche Auto-Ladesäule mit zwei Ladepunkten auf zwei öffentlichen Stellplätzen – westlich der Einmündung des Beurer Steigs an der Bahnhofstraße – errichten. Hinzu kommt eine öffentlich zugängliche Pedelec-Ladestation mit Boxen auf dem städtischen Grundstück der Stadtbücherei. Die Aufgabe des Albwerks sei es dann, jegliche Abrechnungssysteme und die Wartung der Pkw-Säule zu übernehmen. Zuversichtlich zeigte sich Diplom-Ingenieur Wolfgang Amann vom Albwerk. Die Lage am Beurer Steig sei zentral und deswegen gut. Per App könne gesehen werden, ob die Säule frei ist. Abgerechnet werde in Kilowattstunden. „Es ist doch ganz klar ein Zukunftsthema“, so Amann.

Die Kosten: Die Gesamtkosten für die Ladesäule für E-Autos einschließlich eines Netzanschlusses betragen 15 041 Euro, für die Pedelec-Ladestation in einer für die Gemeinderatsmitglieder ansehnlichen Variante entstehen mit Fahrradständer insgesamt 7800 Euro. Für die Auto-Ladesäule wurde ein Zuschuss von 4200 bewilligt. Der Restbetrag soll durch die im Haushalt eingestellten 10 000 Euro sowie durch Spenden in Höhe von 7200 Euro gestemmt werden. Bisher seien Spenden von 9000 Euro eingegangen.

So argumentiert das Gremium: Ratsherr Wilhelm Häberle von der Bürgerlichen Wählervereinigung (BWV) konnte nicht verstehen, wieso Bundes- und Landesziele den finanziellen Zuschuss von einer Kommune bedürfen. „E-Verkehr ist Individualverkehr“, meinte er. Bund und Land seien zuständig. Kritik gab es auch von Alexander Frank (BWV), der eine Wettbewerbsverzerrung durch die Kooperation mit dem Albwerk sah. Werner Scheck, ebenfalls BWV, dazu: „E-Mobilität hat keine Zukunft.“

Anders sah das Gisela Steinestel, die Fraktionsvorsitzende der Initiative Gemeinsam engagiert für Laichingen (IGEL): „Ich finde es besonders wichtig, dass die Stadt tätig wird und ein Signal setzt. Laichingen steht das gut zu Gesicht. Ich bin von der Diskussion überrascht. Wir können wie ein Leuchtturm wirken.“ Zustimmung kam auch seitens der Laichinger Allgemeinen Bürgerliste (LAB).

Dessen Fraktionsvorsitzende Bernhard Schweizer gab jeweils Zustimmung für die Ladesäule für Fahrräder und für Autos. Klaus Kaufmann betonte, dass es um die so wichtige „klimaneutrale Mobilität“ gehe und er sich deswegen über die positive Entscheidung freue. Das Gremium stimmte mit 17 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltungen für das Vorhaben.