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„Helfen bringt Freude“: Diese Projekte werden mit Spenden der Schwäbische-Leser unterstützt

Laichingen / Lesedauer: 8 min

Mit den Spendengeldern kann Menschen, vor allem Kindern, in Uganda, Burundi und Tansania geholfen werden – 3600 Euro pro Projekt
Veröffentlicht:14.02.2020, 18:00

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Manfred Hiller ist am Mobiltelefon erst schwer zu verstehen, dann wird es ruhiger. „Wow, das ist super klasse“, schreit er in sein Smartphone. Als ihn die Nachricht erreicht, dass das Projekt „Fredmon“ von ihm und seiner Frau Monika über die evangelische Kirchengemeinde Laichingen insgesamt 3600 Euro aus dem Hilfsprojekt „Helfen bringt Freude“ der „Schwäbischen Zeitung“ erhält. Monika und Manfred Hiller sind zu der Zeit am Flughafen in Istanbul. Sie kommen gerade aus Uganda zurück. „Diese Nachricht ist einfach der krönende Abschluss der Reise“, sagt Manfred Hiller.

Fünf Jahre lang, von 2010 bis 2015, waren Monika und Manfred Hiller mit „Christliche Fachkräfte International“ in einem kirchlichen Hilfsprojekt in Luweero in Uganda engagiert. Damit ihr Einsatz heute noch gute Früchte trägt, haben sie den Verein „Fredmon“ gegründet, der über die evangelische Kirchengemeinde Laichingen Kindern in Uganda eine Schulbildung ermöglichen will. Berufsausbildung. Schulgeld, Kleidung, Arztkosten: „Wir wollen einfach Grundwerte geben, damit die Kinder Lesen lernen können und so im Alltag nicht ausgetrickst werden“, sagt Manfred Hiller.

In der Gruppe unterwegs

Mit einer Gruppe von neun Personen waren die Hillers in Uganda zu Besuch. „Wir haben gesehen, woher die Kinder kommen. Das war sehr eindrücklich“, so Hiller. Es soll wieder ein Gemeindeabend ausgerichtet werden, um diese Eindrücke und Erfahrungen auch weiterzugeben.

„Bei den meisten ist schon etwas hängen geblieben – im Vergleich zu dem Leben, das wir in Deutschland leben und gewohnt sind“, sagt Manfred Hiller. Krankenhaus mit Frühchenstation oder auch ein Fußballspiel: Hillers hatten Trikots vom SV Westerheim im Gepäck. Das habe natürlich sehr gefreut. Der Initiator hat noch eine gute Nachricht. Acht neue Kinder konnten offiziell aufgenommen werden.

Rückblick auf die Reise

Fazit der Reise: Die Teilnehmer ließen sich sehr schnell auf das Leben in Uganda ein und konnten so die Liebenswürdigkeit der Menschen erleben. Ob im Gottesdienst, in den Dörfern im Busch oder in der Millionenstadt Kampala: „Überall wurden wir sehr freundlich empfangen. Die Armut und Einfachheit in Uganda ließ uns schon sehr nachdenklich werden. In den Dörfern hörten wir Lebensgeschichten, die uns schaudern ließen und trotzdem waren die Menschen fröhlich und sehr gastfreundlich. Das Schicksal mancher Kinder ist unvorstellbar. Wir sind sehr froh, dass wir durch Fredmon einigen Kindern eine bessere Zukunft geben können“, sagt Manfred Hiller.

Das Fredmon-Team Uganda wird von Pastor Patrick Mukisa geleitet. Ohne ihn sei es nicht möglich, die Hilfe direkt an die Kinder weiterzugeben. Er und seine Frau Esther seien sozusagen die Eltern der Fredmon-Kinder. „Durch Patricks Besuch in Deutschland haben sich noch weitere Unterstützer gefunden. Auch durch die Unterstützung der , Schwäbischen Zeitung ’ können wir gesichert das Schuljahr 2020 mit nun 55 Kindern finanzieren“, freut sich Hiller und fügt an: „Der Abschied war sehr wehmütig, doch durch die heutige Technik sind wir immer in Verbindung. Unsere Herzen sind voll mit Erlebnissen und Geschichten.“

Kinderwerk Lima hilft

Der Verein Kinderwerk Lima unterstützt auch – anders als der Name glauben lässt – Menschen im bitterarmen afrikanischen Land Burundi . Im vergangenen Jahr hat der Verein, dessen Leiter der Böhringer Pfarrer Albrecht Lächele ist, zum zweiten Mal an der Aktion „Helfen bringt Freude“ teilgenommen und so finanzielle Unterstützung für ein Schulprojekt in Burundi bekommen.

 Die 3600 Euro von „Helfen bringt Freude“ investiert das Kinderhilfswerk Lima in den Bau eines Internats an der Kawubabi-Schule nahe der burundischen Provinzhauptstadt Muramvya. Das erste Geschoss ist auf diesem Bild vom vergangenen Dezember bereits

Pfarrer Lächele erklärt, um was es bei dem Burundi-Projekt geht: „Burundi zählt zu den fünf ärmsten Staaten der Welt. Kinder sind unterernährt und bekommen nur wenig Bildung. Ein Großteil der Menschen hat keine angemessene Gesundheitsversorgung und oft auch keine Arbeit. Dazu kommen politische Schwierigkeiten. Seit einem Putschversuch 2015 kommt das Land nicht mehr zur Ruhe. Gemeinsam mit einheimischen Christen möchte das Kinderwerk Lima in Burundi helfen.“

Schulbetrieb soll gesichert werden

Konkret bedeutet das, dass das Kinderwerk den Betrieb der Kawubabi-Schule nahe der Provinzhauptstadt Muramvya sichert. „Dort werden ganz bewusst Kinder aus den verschiedenen Volksgruppen, also der Batwa, Hutu und Tutsi, aufgenommen“, sagt Lächele. Die Batwa seien die ärmsten unter der armen Bevölkerung von Burundi. Und die Kinder der Batwa haben den schlechtesten Zugang zum ohnehin miserablen Bildungssystem. Mit dem Bau eines Internats am Schulzentrum will das Kinderwerk Kindern aller Volksgruppen Zugang zur Bildung verschaffen. Die 3600 Euro fließen laut Lächele direkt in das Bauprojekt. Man könne mit vergleichsweise wenig Geld in Burundi viel erreichen, sagt der Pfarrer. 3600 Euro koste es ungefähr, ein großzügiges, 20 Quadratmeter großes Vierbettzimmer im Internat zu bauen. Pfarrer Albrecht Lächele aus Böhringen dankt den zahlreichen Spendern: „Vielen Dank für die große Unterstützung unserer Arbeit.“

Westerheim sagt herzliches Dankeschön

„Wow das ist tatsächlich ein super tolles Ergebnis“, betont aus Westerheim und freut sich riesig über die 3600 Euro aus der Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“. Das Spendenergebnis sei einfach super. „Ich freue mich sehr über den Erfolg der Spendenaktion und bin überwältigt von der Spendenbereitschaft unter den SZ-Lesern“, erklärt die Westerheimerin und sagte allen Spendern ein „ganz herzliches Dankeschön“. Und auch dem gesamten SZ-Team, das die Spendenaktion begleitete, dankt sie von Herzen.

 Bewohner aus Ushirombo, einer Kleinstadt im Norden Tansanias, freuen sich mit Jana Rehm über einen neuen Brunnen, der ihnen frisches Trinkwasser liefert. Mit einem Teil der 3600 Euro an Spenden soll ein weiterer Brunnen gebaut werden.

Die 3600 Euro an Spenden werden größtenteils für den Bau eines weiteren Brunnens in einem Dorf bei Ushirombo im Norden Tansania verwendet. Durch den Brunnen soll die Lebensqualität der Dorfbewohner verbessert werden.

Außerdem wird das Straßenkinderheim Upendo Daima in Mwanza im Norden des Landes finanziell unterstützt. „Um den täglichen Einsatz für die Straßenkinder zu gewährleisten, ist die Organisation auf Spendengelder angewiesen“, unterstreicht Jana Rehm.

Neues aus Tansania

Neues aus Tansania kann sie ferner mitteilen: Der von ihr mitgründete und gemeinnützige Verein Wezesha konnte weitere drei Familien in das Schweineprojekt aufnehmen. Jede Familie hat einen Schweinestall, zwei Ferkel, Futter für die ersten Monate und eine Schulung zur Haltung von Schweinen erhalten. Das Schweineprojekt soll die Familien finanziell unabhängig machen. Sie verpflichten sich vom ersten Wurf wieder zwei Schweine an den Verein zurückzugeben, die dann an eine weitere Familie übergeben werden. Das ist ein gutes und sinnvolles Projekt zur Selbsthilfe, meint sie.

Zwei Projekte in Burundi

Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ sagt Pater Benno Baumeister aus Hechingen, von wo aus er noch in Kontakt mit seinen früheren Kollegen sowie einigen Gemeindegliedern in Burundi steht. Mit 14 Missionaren im Alter zwischen 74 und 98 Jahren lebt er seit bald zwei Jahren in einer Gemeinschaft in Hechingen. Dort sei er am richtigen Platz, dort werde auch gemeinsam viel gebetet. „Von Herzen bin ich allen Spendern dankbar“, betont der Seelsorger.

Zwei Projekte möchte der 82-Jährige mit Hilfe der SZ-Weihnachtsaktion unterstützen: Die eine Hälfte des Geldes soll in das Aids-Zentrum „Nouvelle Espérance“ fließen, damit schwangere Frauen eine gute Vorsorge und an Aids erkrankte Frauen die notwendigen Medikamente erhalten, ferner auch gute Pflege und Betreuung. Zudem soll den Kindern von Aidskranken wie auch den Waisenkindern eine Schul- und Berufsausbildung ermöglicht werden. Und er denkt auch an die behinderten Kinder und Jugendlichen, die in „Nouvelle Espérance“ leben und dort eine Heimat gefunden haben.

Tische, Stühle und Computer anschaffen

Die zweite Hälfte der Spendengelder möchte der Pater in die Innenausstattung eines Studienheims in seiner früheren Pfarrgemeinde stecken, in der Christen und Moslems friedlich Seite an Seite in Ruhe lernen und studieren können. Das Studienheim mit zwei Sälen im Erdgeschoss und einem großen Lesesaal im Obergeschoss nebst einer kleinen Bibliothek mit Internetanschluss sei fertiggestellt, doch es fehle noch an der Innenausstattung. Tische und Stühle, aber auch Computer seien noch anzuschaffen, berichtet der Westerheimer Pater. 100 Plätze bieten die Studiensäle. Rund 40 000 Euro habe der Bau gekostet, von der Entwicklungszusammenarbeit habe seine frühere Gemeinde 22 000 Euro erhalten, der Rest war und ist über Spenden aufzubringen.

 Jugendliche und Frauen der Pfarrei Buyenzi in Bujumbura in Burundi beim Bau eines Hochgartens, ein neues Projekt von Nouvelle Espérance. In das Aidszentrum wie in die Innenausstattung eines Studienheims in der Pfarrgemeinde fließen die 3600 Euro an Sp

Froh und dankbar ist Benno Baumeister, dass nach seinem Rückzug nach Deutschland und auch dem krankheitsbedingten Ausfall von Volker Schwill aus dem Glottertal mit Dr. Ludwig Peschen aus Mönchengladbach ein erfahrener Nachfolger die Leitung der Pfarrgemeinde und des Aidszentrums in Bujumbura übernommen hat.