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Große Mehrheit für eine Wiederholung des Deutschrock-Festivals

Laichingen / Lesedauer: 4 min

Der Veranstalter des Deutschrock-Festivals prescht mit dem Termin für das Festival 2019 auf dem Laichinger Flugplatz vor. Wichtige Entscheider wussten nichts davon.
Veröffentlicht:30.07.2018, 18:31

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Nicht einmal zwei Wochen ist das Deutschrock-Festival „Rock dein Leben“ her, schon hat der Veranstalter auf Facebook den geplanten Termin für das nächste Festival auf dem Laichinger Flugplatz angekündigt: vom 25. bis 27. Juli 2019. Doch fix ist das noch nicht.

Denn der Flugsportverein hat vom geplanten Termin erst über Facebook erfahren. „Mit uns ist das nicht abgestimmt“, sagte Flugvereins-Chef Hans-Peter Bleher , der einer Wiederholung jedoch sehr positiv gegenüber steht und auch gegen den Termin offenbar nichts einzuwenden hätte. Er betont allerdings erneut: „Uns ist wichtig, dass wir erst von allen Beteiligten ein Feedback erhalten. Es geht nur zusammen. Alleine können wir es nicht machen.“ Und dieses Gespräch habe bislang noch nicht stattgefunden, so Bleher.

Doch geht es nach Veranstalter Andreas Kamm , soll die zweite Auflage des Deutschrock-Festivals eine Kalenderwoche später als in diesem Jahr über die Bühne gehen: „Safe the date: 25.-27. Juli 2019“, schrieb er am Ende eines Facebook-Eintrags: eine Ansage, „wo man schon mal ein Kreuzchen im Kalender machen kann“, teilt Kamm auf Nachfrage schriftlich mit: „Das gleiche Wochenende im Juli wollten wir auf Rücksicht auf die Behörden nicht nehmen, da parallel zum Schwörwochenende die personellen Kapazitäten ausgereizt sind.“

Die Ankündigung zum möglichen neuen Festivaltermin packte er in seinem Facebook-Post etwas versteckt ans Ende einer langen Danksagung, in der er gefühlt jeden erwähnt, der in irgendeiner Form zur Durchführung des Festivals vor zwei Wochen beigetragen hat – insgesamt rund 250 Personen. Da sind unter anderem seine Frau und seine Eltern, die Vorstandsriege des Flugsportvereins, die Polizei, Feuerwehr, alle anderen Behörden, Pfand- und Flaschensammler, die Jäger und seine Crew aufgeführt. Auch die Mitarbeiter der Laichinger Stadtverwaltung, Susanne Dörenbecher, Michael Rehm und Stefan Binder, sind in der langen Liste zu finden, ebenso wie Westerheims Bürgermeister Hartmut Walz.

Laichingens Bürgermeister Klaus Kaufmann fehlt allerdings. „Das ist mir auch aufgefallen“, sagt Bleher. Veranstalter Andreas Kamm dazu: „Wir haben uns bei allen beteiligten Behörden bedankt, indirekt auch bei Herrn Kaufmann als Stadtoberhaupt von Laichingen. Persönlich wurde hier dann noch Frau Dörenbecher, Herr Rehm und Herr Binder erwähnt, die es doch schon einige Stunden Arbeit gekostet hatte, dem Festival die Genehmigung auszustellen.“

Und warum nicht Klaus Kaufmann? Hängt es damit zusammen, dass er sich auch öffentlich gegen das Festival aussprach? „Herr Kaufmann konnte sich vor Ort ein Bild machen, dass all die Befürchtungen nicht ansatzweise eingetroffen sind. Dass man sich um den Ruf seiner Stadt Sorgen macht, ist sein Job“, so Kamm: „Jetzt hat er die Möglichkeit, dass Laichingen mit einem tollen und friedlichen Festival bekannt wird. Und aus finanzieller Sicht bringt jeder Festivalbesucher rund 50 Euro Kaufkraft in die Stadt.“

In den sozialen Medien kam die Danksagung samt Terminankündigung sehr gut an. Auch bei einer Facebook-Umfrage der „Schwäbischen Zeitung“ erhält das umstrittene Deutschrock-Festival großen Zuspruch. Am Sonntag, einen Tag nach dem Festival, fragte die SZ auf ihrer Facebook-Seite „Schwäbische Alb-Donau“: „Soll es das Festival mit Frei.Wild, Krawallbrüder, Unantastbar und Co 2019 wieder geben?“

Jetzt hat er die Möglichkeit, dass Laichingen mit einem tollen und friedlichen Festival bekannt wird. Und aus finanzieller Sicht bringt jeder Festivalbesucher rund 50 Euro Kaufkraft in die Stadt.“

Insgesamt 4019 Stimmen

Insgesamt 4019 Stimmen wurden innerhalb einer Woche abgegeben. Davon sprachen sich 3624 Facebook-Nutzer (rund 90 Prozent) für und 395 gegen eine Wiederholung des Festivals auf dem Flugplatz aus. Ein Ergebnis, das Hans-Peter Bleher auf der einen Seite „überrascht“, da die Bedenken im Vorfeld groß waren. Auf der anderen Seite freut es ihn: „Weil es im Nachhinein zeigt, dass wir es nicht so verkehrt gemacht haben.“

Bleher betont aber auch: „Das darf man nicht überbewerten.“ So durften bei der Umfrage ausschließlich angemeldete Facebook-Nutzer teilnehmen. Zudem ist nicht ersichtlich, wer aus Laichingen kommt oder nicht. „Meine Stimme fehlt zum Beispiel auch“, sagt Bleher. Für Kamm spielt das Umfrage-Ergebnis eine „große Rolle“: „Das Festival wird nur dort sesshaft, wo auch die Akzeptanz der Bevölkerung vorhanden ist.“