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Heimatverein

Dorf im Umbruch am Beispiel Feldstetten

Feldstetten / Lesedauer: 3 min

Vortrag und Diskussion am 14. November über Chancen und Risiken des Strukturwandels im ländlichen Raum
Veröffentlicht:06.11.2018, 09:38

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Zu einem Vortrag mit Diskussion über die Zukunft von Dörfern am Beispiel Feldstetten lädt der Heimatverein Feldstetten am Mittwoch, 14. November, um 19.30 Uhr in den Vereinsraum der Delauhalle ein. Der Eintritt ist frei. Der unaufhaltsame Wandel „in unseren Dörfern“ betreffe auch die umliegenden Ortschaften der Alb. Daher seien alle Interessierten auch der Umgebung eingeladen, die sich für die Entwicklung ihrer Kommunen interessieren.

Der Heimatverein Feldstetten habe sich das Motto „aktiv für die Tradition und die Zukunft unseres Dorfes“ auf die Fahnen geschrieben. Für den Blick nach vorne und auf die künftigen Entwicklungen hat er Jonas Esterl als Referenten gewonnen. Esterl sei ein Sohn der Alb, in Laichingen aufgewachsen und in Westerheim zu Hause. Er hat Politikwissenschaften studiert, arbeitet als Referent in der Zentralstelle des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und ist zuständig für den Kabinettsausschuss Ländlicher Raum. Dort werden alle Pläne, Initiativen und Programme der verschiedenen Ministerien, die den Ländlichen Raum betreffen, diskutiert, abgestimmt und in ihren Auswirkungen bewertet. Damit sei er „bestens informiert über die gegenwärtigen und künftigen Probleme in unseren Dörfern und die Chancen, dennoch eine positive Entwicklung zu gestalten“, so der Heimatverein Feldstetten.

In einer Vorbesprechung haben Ortsvorsteherin Elisabeth Enderle, der Vorsitzende des Heimatvereins Erich Harscher, Pfarrer Philipp Geißler und Eberhard Schanbacher mit Jonas Esterl besonders wichtige Themen diskutiert. Der Referent wird sie mit Schwerpunkt behandeln und zudem die Arbeitsweise seines Ministeriums und derzeitige Vorhaben vorstellen.

Einige sehr gute Ergebnisse in der Dorfentwicklung seien in Feldstetten bereits erreicht worden: so die Belebung der Dorfmitte mit Dorfgemeinschaftshaus, Feuerwehrmagazin, Café und zusätzlichem Parkraum, oder der Entschärfung und Verschönerung der B28 durch Verschwenkungen, Geschwindigkeitskontrollen und Bepflanzung sowie einige „sehr positive private Sanierungsprojekte“.

Manches könnten die Bürger aber nicht beeinflussen: den Verlust der landwirtschaftlichen Prägung des Dorfes, die demographische Entwicklung oder den absehbaren Abstieg vom Pfarrdorf zur Filiale durch den Verlust der Pfarrstelle.

Aber andere „bedenkliche Entwicklungen“ könnten gesteuert werden, um das Dorf lebensfähig und liebenswert zu erhalten. Und dies will der Heimatverein „im Miteinander von klugem Verwaltungshandeln und bürgerschaftlichem Engagement“ angehen. Hierzu gehörten: die Fortführung der Dorfkernsanierung und die Schaffung neuen Wohnraums, ohne den Dorfumfang weiter auszudehnen. Weitgehend blockiert würden diese Pläne jedoch durch mehr als fünf Dutzend leere Ställe mit dem immer noch bestehenden Bauverbot in Umkreis. Dies habe sich bei der Vorbesprechung als zentraler Punkt erwiesen, der bald geändert werden muss, um das Dorf erneuern zu können.

Weitere wichtige Themen seien: der Fortbestand der Grund schule , die Möglichkeit, wieder vor Ort neben Bäckerei und Metzgerei weitere Lebensmittel einkaufen zu können (etwa in einem „Dorfladen“ oder in einem Lebensmittelbus „Mobil-Discount“), die Verbesserung der Busver bindungen , die Beschleunigung des Internetausbaus und damit die Sicherung von Gewerbeansiedlung und Arbeitsplätzen vor Ort sowie die ärztliche Versorgung, wenn Dr. Margit Lautenschläger eines „hoffentlich sehr fernen Tages“ ihre Praxis schließt.

Die Teilnehmer des Abends erwartet am 14. November „ein spannender Vortrags- und Diskussionsabend, der die bestehenden und die künftigen Strukturprobleme in Dörfern benennt und Wege zeigt, wie sie erkannt und bewältigt werden können.