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Dieser Weltenbummler „entführt“ sein Publikum auf die Kanaren

Laichingen / Lesedauer: 3 min

Weltenbummler André Schumacher „entführt“ Zuhörer unter anderem auf die Kanaren
Veröffentlicht:05.02.2020, 18:28

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Im Alten Rathaus in Laichingen fand ein von der Volkshochschule Laichingen-Blaubeuren-Schelklingen organisierter Multimedia-Vortrag zum Thema „Kanaren - in sieben Inseln um die Welt“ von André Schumacher statt.

Nach der Begrüßung der zahlreichen Zuschauer durch die Leiterin der Volkshochschule Ilse Fischer-Giovante begann die Reise über die kanarischen Inseln zu Orten, die sicherlich noch keiner der zehn Millionen Touristen, die jedes Jahr dort ihren Urlaub verbringen, gesehen hat und die die Besucher an diesem Abend bestimmt auch nicht erwartet hatten.

Start mit Containerschiff

André Schumacher startet mit der Überfahrt im Containerschiff von Hamburg auf die Kanaren mit dem Ziel, 1300 Kilometer zu Fuß, mit über 48 000 Höhenmetern über alle sieben Inseln der Kanaren zu wandern, um das kanarische Lebensgefühl kennenzulernen.

Die erste von ihm besuchte Insel ist Lanzarote, eine karge Vulkaninsel, die durch den Erfindergeist der Einheimischen den besten Wein im Vulkangestein hervorbringt, den die Einheimischen abseits des Tourismusrummels bei viel Musik aber lieber selbst genießen. Den Reiz dieser Insel macht der ständige Wechsel von Licht und Farbe, ebenso wie die architektonischen Meisterleistungen von César Manrique , dem berühmten spanischen Maler, Bildhauer und Architekten aus.

Zu heiß zum Wandern

Fuerteventura, die älteste Insel der Kanaren, ist dann fast zu heiß zum Wandern, so dass eine Zwangspause in einem kleinen Restaurant eines ehemaligen Cola-Managers mit viel leckerem Rotwein und kanarischem Bier mit Gurkeneinlage eingelegt werden muss.

Als Schock folgt dann die Ankunft auf Gran Canaria, dem größten Touristengebiet Spaniens mit über 200.000 Betten in den riesigen Hotelanlagen. André Schumacher flieht vor dem Trubel ins Hinterland und wandert zum Roque Nublo, dem Wahrzeichen der Insel. Dort wird er von einer Einheimischen gefragt, was er alleine so früh schon auf dem Gipfel mache. Dies war der Anfang einer Verkuppelungsaktion, die nach 1,5 Jahren dann auch einen gemeinsamen Sohn hervorbrachte.

Die Pfeifsprache kennengelernt

Auf La Gomera wird er von einem Bildhauer und Künstler, der sein Atelier in einem ausgedienten Straßentunnel eingerichtet hat, eingeladen. Er erfährt, dass in Schulklassen die alte Pfeifsprache „El Silbo Gomero“, die seit 2009 Unesco-Weltkulturerbe ist, gelehrt und somit vor dem Aussterben bewahrt wird.

La Palma hingegen wird dann mit einer 60 Kilometer langen Gebirgskette und alpinem Format etwas anstrengender, was aber durch atemberaubende Aussichten mehr als belohnt wird. So ist es dort feucht, mit viel Nebel, aufgerissenen Kratern und knappem Proviant. Erdnüsse müssen als Mahlzeit ausreichen und über 30 Kilometer Wanderstrecke ohne Wasservorrat gemeistert werden. Am Ende dieser Wanderstrecke bietet ihm ein Einheimischer als Durstlöscher sehr guten Roséwein (statt des erhofften Wassers) an.

Abenteuerliche Reise endet

Mit El Hierro ist die abenteuerliche Reise fast zu Ende. Dort gibt es keine Strände, keine Ampeln, zwei Taxen, viel Wind und nur 5000 Einwohner, dafür aber den wohl kleinsten Werder-Bremen-Fanclub mit nur fünf Mitgliedern. El Hierro sei definitiv der richtige Ort für alle, die Stille und Gelassenheit suchen – oder auch das Ende der Welt, wie die Einheimischen selbst sagen.

Mit diesem Vortrag hat die VHS einen erstklassigen Redner gewonnen. André Schumacher setzte in Merklingen seine Tour mit dem Vortrag „Wildes Europa – Eine Familie, zwei Räder und das Abenteuer unseres Lebens“ fort.

Der „Weltenbummler“ André Schumacher ist mit vielen Vorträgen in ganz Deutschland unterwegs und zieht die Besucher durch seine sehr kurzweilige, fröhliche, spritzige und sehr humorvolle Art in seinen Bann. So konnte er auch im Alten Rathaus in Laichingen bei Kerzenschein und Rotwein absolut begeistern und erntete viel Applaus für seinen Vortrag.