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Bullenreiten

Dennis Preißler bezwingt explodierende Bullen

Laichingen / Lesedauer: 3 min

Der gebürtige Machtolsheimer holte in Texas den Titel des Vize-Weltmeisters im Bullriding
Veröffentlicht:13.12.2011, 20:40

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„Das war eine ganz schön harte Nummer“, blickt der 28-jährige Dennis Preißler auf seinen Aufenthalt im texanischen Midland in den USA zurück. Dort nahm der gebürtige Machtolsheimer, der seit etwa einem Jahr in Blaustein wohnt, an den Weltmeisterschaften im Bullriding – also im Bullenreiten - teil. Drei Mal setzte sich der junge Mann auf die eigens für diesen Wettkampf gezüchteten Kraftpakete. Am Ende sprang für ihn der zweite Platz heraus, und Dennis Preißler reiste als glücklicher Vize-Weltmeister zurück ins Schwabenländle.

Qualifiziert hatte sich der Deutsche Meister 2010 in der nun abgelaufenen Saison bei zahlreichen Wettbewerben in Deutschland, Ungarn, Frankreich und Italien. So flog er guter Hoffnung nach Texas und stellte alsbald einen gewaltigen Unterschied fest: „Es war beeindruckend zu sehen, welche Kraft und Geschwindigkeit die amerikanischen Bullen haben.“ Sie seien die besten weltweit, schwärmt der junge Mann. Manche der 700 bis 1000 Kilogramm schweren Tiere hätten einen Marktwert von bis zu 300 000 Dollar. „Im Vergleich zu ihnen sind die europäischen Tiere zahm.“

Der gebürtige Machtolsheimer trat in drei Runden an und sollte sich, wie seine 19 Konkurrenten, bis zu acht Sekunden auf dem Rücken der Tiere halten. „Das klingt nach wenig. Aber man ist froh, wenn man von dem Bullen runter kann“, erzählt Dennis Preißler. Die Tiere würden mit aller Kraft „buckeln“, um den Reiter abzuwerfen. Dabei dürfe man sich mit nur einer Hand an einem Seil festhalten, das um den Bullen gebunden ist. Die andere Hand muss der Reiter in die Luft recken. Dennis Preißler schaffte die vorgegebenen acht Sekunden auf den wie Furien tobenden Bullen jedoch nicht. Sein längster Ritt dauerte viereinhalb Sekunden – was aber auch ein sehr beachtlicher Wert ist. „Wenn man am Boden liegt, dann geht der Bulle auf einen los“, erzählt der 28-Jährige. Deshalb trägt er beim Bullriding freiwillig einen Schutzhelm. Pflicht ist hingegen das Tragen einer Schutzweste. Denn ganz ungefährlich ist das Bullriding freilich nicht.

Dennis Preißler kann ein Lied davon singen: Geprellte und gebrochene Rippen, ein gebrochener Fuß und Knochenbrüche in der Hand – das sind nur einige der Verletzungen, die er davontrug, seit er vor fünf Jahren mit dem Bullenreiten angefangen hat. Bei einem Wettkampf 2010 in Frankreich schlitzte ein Bulle dem 28-Jährigen den Oberschenkel auf. Und einmal schlug ihm ein wild gewordenes Tier die Kniescheibe aus, erinnert sich der junge Mann an den Unfall.

All die Verletzungen seien aber ein Risiko, das er mittrage, betont Dennis Preißler. Denn die „Sportart“ übt auf den jungen Mann schlichtweg eine besondere Faszination aus. Nichts anderes setze bei ihm so viel Adrenalin in so kurzer Zeit frei als das Bullriding.